Eine Untersuchung der Universität Witten/Herdecke (UWH) zeigt Bedingungen erfolgreicher Zusammenschlüsse der Finanzbranche auf
Der diesjährige "Best Paper Award" der amerikanischen "Midwest Finance Association" geht an die Universität Witten/Herdecke. Prof. Dr. Dirk Schiereck nahm am Donnerstag in Chicago die mit 1.000 US Dollar dotierte Auszeichnung für die Arbeit "Value Creation at the Ongoing Consolidation of the European Banking Market" entgegen.
Zusammen mit seinem Doktoranden Patrick Beitel untersucht Schiereck die interessante Frage, ob insgesamt 98 Fusionen börsennotierter Finanzinstitute weltweit zu einer Wertgenerierung für die Anleger geführt haben. Anders gefragt: Hatten die Anleger etwas davon, wenn Banken fusionierten, oder gingen sie in der Regel leer aus, wenn die Firmen-Hochzeitsglocken läuteten?
Hier zeichnet die Untersuchung ein differenziertes Bild: "Wir stellen fest, dass vor allem Bankenfusionen im selben Land zum Teil von eindeutigen Wertsteigerungen begleitet waren", erklärt Schiereck. Ein Beispiel: Die Fusion von Bayerischer Vereinsbank und der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank. Kritisch kommentiert Schiereck dagegen vor allem Versuche, Großbanken über europäische Grenzen hinweg zu verschmelzen: "Hier haben wir einen eindeutig negative Tendenz", erklärt der Professor für Kapitalmärkte und Corporate Governance an der UWH.
Profitabler für die Anleger waren indes transatlantische Zusammenschlüsse beispielsweise der Deutschen Bank mit den National Discount Brokers. Was auf den ersten Blick erstaunlich klingt, offenbart nach Ansicht Schierecks eine nach wie vor in Europa bestehende tiefe Kluft in den Erwartungen vieler Anleger vor dem Hintergrund unterschiedlicher Firmenkulturen.
Summa summarum ergibt sich für die Anleger dennoch ein positives Bild: Zwischen 1985 und 2000 haben die Finanzinstitute durch Zusammenschlüsse ihren Börsenwert kurzfristig um 6,5 Milliarden US Dollar oder 1,3 Prozent steigern können. Der Löwenanteil dieses Wertzuwachses floss den gekauften Finanzdienstleistern zu, deren Wert sogar im Schnitt um 16 Prozent zunahm.
Kontakt: Prof. Dr. Dirk Schiereck, Tel.: 02302/926-596
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Media and communication sciences, Social studies
transregional, national
Personnel announcements, Research results
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).