Der Heidelberger Entwicklungsbiologe Prof. Dr. Joachim Wittbrodt erhält eine hochdotierte Förderung des Europäischen Forschungsrats (ERC), einen ERC Advanced Grant für Spitzenforscher in Europa. Damit wird über fünf Jahre ein Forschungsvorhaben gefördert, in dem der Wissenschaftler Stammzellen in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet und manipuliert, um die Entstehung von Tumoren zu verstehen. Dem Forscher vom Centre for Organismal Studies (COS) der Universität Heidelberg stehen dabei rund 2,56 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung.
Heidelberg, 22. Dezember 2011
Prof. Dr. Joachim Wittbrodt erhält ERC Advanced Grant
Heidelberger Entwicklungsbiologe wird vom Europäischen Forschungsrat gefördert
Der Heidelberger Entwicklungsbiologe Prof. Dr. Joachim Wittbrodt erhält eine hochdotierte Förderung des Europäischen Forschungsrats (ERC), einen ERC Advanced Grant für Spitzenforscher in Europa. Damit wird über fünf Jahre ein Forschungsvorhaben gefördert, in dem der Wissenschaftler Stammzellen in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet und manipuliert, um die Entstehung von Tumoren zu verstehen. Dem Forscher vom Centre for Organismal Studies (COS) der Universität Heidelberg stehen dabei rund 2,56 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung.
In seinen Arbeiten befasst sich Prof. Wittbrodt mit der Entwicklung der Augen bei Wirbeltieren und der Funktion von Stammzellen. Er kombiniert Fragestellungen, die von der frühen Embryonalentwicklung bis zur Regeneration von Augenstrukturen reichen. Dabei arbeitet er mit dem Modell-Organismus des Medaka-Fisches, dessen transparenter Körper die Beobachtung von Zellen über einen längeren Zeitraum hinweg ermöglicht. In dem mit dem ERC Advanced Grant geförderten Forschungsprojekt „ManISteC – Manipulating and Imaging Stem Cells at Work“ wollen die Forscher um Prof. Wittbrodt Stammzellen in ihrer natürlichen Umgebung beobachten und manipulieren, um die einzelnen Entwicklungsstufen und deren Regulation genau verstehen zu können. Dabei kommen neu entwickelte mikroskopische Verfahren, Methoden zur Bildauswertung und genetische Werkzeuge zum Einsatz. Die Studien werden sich zunächst auf die Netzhaut des Fischauges konzentrieren, die ein gut charakterisiertes Modellsystem für Stammzellen darstellt, und sollen dann auf Tumormodelle ausgedehnt werden. „Von unseren Forschungen erwarten wir Ergebnisse, die in hohem Maß für das Verständnis der Vermehrung und Spezialisierung von Stammzellen und Tumorzellen relevant sein werden“, sagt Prof. Wittbrodt.
Joachim Wittbrodt (Jahrgang 1961) studierte Biologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wechselte nach seiner Promotion am Genzentrum in München an das Biozentrum der Universität Basel. Als Nachwuchsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen entwickelte er zwischen 1995 und 1998 molekulare und zellbiologische Werkzeuge, die anschließend zu spektakulären Arbeiten am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) führten. Nach seiner Habilitation an der Technischen Universität Braunschweig war Joachim Wittbrodt von 1999 an am EMBL tätig. Seit 2007 forscht er in Heidelberg und Karlsruhe. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist er Direktor des Instituts für Toxikologie und Genetik; an der Ruperto Carola übernahm er eine Professur am Institut für Zoologie, das im Jahr 2010 im neu etablierten Centre for Organismal Studies mit Prof. Wittbrodt als Gründungsdirektor aufgegangen ist. In diesem Jahr erhielt Joachim Wittbrodt den mit 250.000 Euro dotierten Lautenschläger-Forschungspreis.
Der 2007 eingerichtete Europäische Forschungsrat setzt sich für eine Förderung der grundlagenorientierten Forschung ein, um visionäre Projekte voranzutreiben und neue interdisziplinäre Wissensgebiete zu erschließen. Zu den Förderlinien gehört der ERC Advanced Grant, der sich an herausragende, bereits etablierte Forscher wendet.
Kontakt:
Prof. Dr. Joachim Wittbrodt
Centre for Organismal Studies
Telefon (06221) 54-6499
jochen.wittbrodt@cos.uni-heidelberg.de
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Criteria of this press release:
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Biology
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German
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