Der Greifswalder Professor Michael Schmitt, spricht innerhalb der Vortragsreihe „Sein oder Nichtsein …“ am 26. Januar 2012 zum Thema „Was macht invasive Insekten invasiv?“.
Organismen, die aus ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet in eine andere Region gebracht werden, sich dort rapid ausbreiten und einheimische Arten gefährden, werden als „invasiv“ bezeichnet, gelten als unerwünscht und werden als eine Bedrohung der Biodiversität in ihrem Zielland betrachtet. Zahlreiche neuere Forschungsprojekte widmen sich der Frage, wie solche Invasionen zu vermeiden bzw. ob und ggf. wie die „Invasoren“ zu bekämpfen seien. Im Vortrag wird weniger diese praktische Behandlung von solchen, „Neozoen“ genannten, Tieren im Vordergrund stehen. Vielmehr werden mögliche Faktoren diskutiert, die dazu führen, dass manche vom Menschen willentlich oder unwillentlich verfrachtete Tiere zu bedrohlichen Eroberern und Verdrängern werden, während andere auch über lange Zeit ein unauffälliges Dasein in einheimischen Lebensgemeinschaften fristen.
Als Beispiele für invasive Insekten werden in erster Linie Käfer besprochen, zum Beispiel der Kartoffelkäfer und der Asiatische Marienkäfer. Beide Arten waren in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet harmlose Elemente der dortigen Ökosysteme, das heißt sie haben keine andere Art existentiell bedroht. Nachdem sie aber vom Menschen mit neuen Umweltbedingungen konfrontiert wurden, breiteten sie sich mit enormem Tempo aus und wandelten sich zu unerwünschten bzw. schädlichen Mitgliedern ihrer neuen Lebensgemeinschaften. Obwohl fraglos menschliches Handeln die Hauptursache dieser nachteiligen Entwicklungen ist, müssen dafür auch Faktoren innerhalb der Organismen verantwortlich sein. Nach diesen wird im Vortrag gesucht.
Vortrag Prof. Dr. Michael Schmitt (Greifswald)
Donnerstag, 26.01.2012, um 17:15 Uhr
Hörsaal, Zoologisches Institut und Museum,
Johann-Sebastian-Bach-Straße 11/12, 17489 Greifswald
Foto: Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis). Käfer dieser aus Ostasien stammenden Art wurden schon seit 1964 in den USA und in der Ukraine zur Bekämpfung von Blattläusen eingesetzt. In den 1980er Jahren in Nordamerika und seit Ende der 1990er Jahre in Europa gelangten Käfer in größerer Zahl ins Freiland. Dort breiteten sie sich rasant aus und entwickelten sich zu einer massiven Konkurrenz für einheimische Marienkäfer.
Foto: Michael Schmitt, Greifswald – Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit der Pressemitteilung kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name des Bildautors zu nennen.
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Michael Schmitt
Zoologisches Institut und Museum
Anklamer Straße 20, 17487 Greifswald
Telefon 03834 86-4242
michael.schmitt@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/informieren/pressestelle/download-presseinformation... Fotodownload
Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis)
Foto: Michael Schmitt, Greifswald
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Biology
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
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