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04/14/2002 18:29

Beim Blick durch das Elektronenmikroskop entdecken Mädchen neue Berufsperspektiven

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Mit Schnupperpraktika beteiligen sich an der Universität Augsburg die Informatik, die Physik und die Materialwissenschaften am bundesweiten Mädchen-Zukunftstag -

    Mädchen entscheiden sich nach wie vor überproportional häufig für "typisch weibliche" Berufsfelder und Studienfächer. Damit schöpfen sie einerseits ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus, andererseits fehlt gerade in technischen Bereichen zunehmend der qualifizierte Nachwuchs. Am bundesweiten Girls'Day laden zahlreiche Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Institutionen Schülerinnen der Klassen 5 bis 10 zum Besuch ihrer Arbeitsstätten ein. Es geht darum, den Mädchen Berufsfelder ins Blickfeld zu rücken, die sie bei ihrer Berufsorientierung nur selten in Betracht ziehen. An der Universität Augsburg bieten Wissenschaftlerinnen der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät am Girls'Day interessierten Schülerinnen ein knapp fünfstündiges Programm mit Schnupperpraktika der Studiengänge Informatik, Physik und Materialwissenschaften.

    FÜNFSTÜNDIGES PROGRAMM

    Die Teilnehmerinnen treffen sich am 25. April um 8.45 Uhr im Raum 242 des Nord-Gebäudes des Instituts für Physik. Ab 9.00 Uhr demonstriert die Informatikerin Prof. Dr. Elisabeth André (Lehrstuhl für Multimedia-Konzepte und ihre Anwendungen) die "Programmierung virtueller Charaktere". Ab 10.00 Uhr können die Schülerinnen aus vier physikalisch-materialwissenschaftlichen Angeboten wählen: o "Strukturanalyse" ist das Thema des Schnupperpraktikums von Dr. Hadwig Sternschulte, die sich am Lehrstuhl für Experimentalphysik IV u. a. mit der Züchtung dünner Diamantschichten befasst. o Dr. Anke Weidenkaff, Assistentin am Lehrstuhl für Festkörperchemie, wird zusammen mit den Schülerinnen "Alltagsdinge unter'm Elektronenmikroskop" betrachten und dabei demonstrieren, dass auf den ersten Blick ganz simple Gebrauchsgegenstände wie z. B. Kugelschreiberminen im Grunde komplexe High-Tech-Produkte sind, die aus verschiedensten materialwissenschaftlich zurechtgeschneiderten Funktionsmaterialien bestehen. o "Leuchtende Plasmen" hat Dr. Ursel Fantz, Assistentin am Lehrstuhl für Plasmaphysik, ihr Schnupperpraktikum überschrieben. Sie wird zeigen, wie man Plasmen, die uns täglich z. B. mit der Sonne oder mit Leuchtstoffröhren begegnen, ins Labor holt und wie man aus den Farben ihres Lichts ihre Eigenschaften kennenlernen kann. o Die Experimentalphysikerinnen Veronika Fritsch und Monika Heinrich bieten den Schülerinnen "Flüssige Luft zum Anfassen und flüssiges Helium zum Angucken". In ihrem Schnupperpraktikum wird mit -196 ºC kaltem Stickstoff experimentiert und gezeigt, wie Stoffe bei tiefen Temperaturen ihre Eigenschaften verändern: weicher Gummi z. B. wird steinhart oder ein Supraleiter beginnt über einem Magneten zu schweben. Außerdem wird in einem Glaskryostat flüssiges Helium gezeigt, das bei -269 ºC siedet.

    "Wir glauben, mit diesem Angebot dem zentralen Anliegen des Girls'Day gerecht zu werden", meint Dr. Cosima Schuster, die das Programm organisiert und koordiniert hat: "Anhand praktischer Erfahrungen und unmittelbarer Einblicke vor Ort sollen die Schülerinnen entdecken, wie interessant und spannend beispielsweise die Arbeit einer Informatikerin oder Physikerin oder Materialwissenschaftlerin sein kann. Und beim abschließenden gemeinsamen Mittagessen werden die Schülerinnen eineinhalb Stunden lang Gelegenheit haben, die Eindrücke im persönlichen Gespräch mit uns zu vertiefen und von uns noch mehr über unsere Arbeit zu erfahren."

    BREIT GETRAGENE INITIATIVE

    Als gemeinsame Initiative der Bundesministerien für Bildung und Forschung sowie für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Initiative D 21 e.V., des Deutschen Gewerkschaftsbunds, der Bundesanstalt für Arbeit und eines Zusammenschlusses von über 200 Unternehmen wurde der Girls'Day im vergangenen Jahr erstmals veranstaltet. Der bundesweit einheitliche Termin soll regionale Einzelinitiativen, wie sie in Form spezieller Informationstage für Schülerinnen auch vom Augsburger Physik-Institut bereits mehrfach unternommen wurden, bündeln und eine entsprechende Breitenwirkung sicherstellen.

    IN DEN USA EINE FESTE EINRICHTUNG: TAKE OUR DAUGHTERS TO WORK DAY

    Vorbild für den Girls'Day war der "Take our daughters to work day", der in den USA jeweils am vierten Donnerstag im April stattfindet und in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feiert. Millionen von Mädchen haben seit 1992 die Möglichkeit genutzt, ihre Eltern in Unternehmen, öffentliche Behörden, Forschungseinrichtungen und Technologiezentren zu begleiten. Rund 30 Prozent aller amerikanischen Unternehmen und Institutionen beteiligen sich inzwischen an diesem Tag, darunter die NASA, die Vereinten Nationen, eine Vielzahl von High-Tech-Firmen, sowie Medienunternehmen und Hochschulen.

    FREISTELLUNG VOM UNTERRICHT

    Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus unterstützt nachdrücklich das Anliegen der Mädchenförderung insbesondere auch im Hinblick auf Fragen der geschlechtsspezifischen Berufsorientierung junger Mädchen. Die Leiterinnen und Leiter der einzelnen Schulen sind deshalb befugt, für diejenigen Schülerinnen, die am Girls'Day teilnehmen wollen, eigenverantwortlich die erforderliche Beurlaubungen auszusprechen. Während ihrer Teilnahme an den Veranstaltungen zum Girls'Day sind die Schülerinnen haftpflicht- und unfallversichert.

    ANMELDUNG UND WEITERE INFORMATIONEN:
    Dr. Cosima Schuster
    Universität Augsburg, Institut für Physik, 86135 Augsburg
    Telefon 0821/598-3246 oder ?3200, Telefax ?3262
    cosima.schuster@physik.uni-augsburg.de


    More information:

    http://www.girls-day.de/


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    Bereits seit 1999 öffnet das Institut für Physik der Universität Augsburg seine Vorlesungen ...
    Bereits seit 1999 öffnet das Institut für Physik der Universität Augsburg seine Vorlesungen ...

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    ... und Labors an Informationstagen speziell für Schülerinnen.
    ... und Labors an Informationstagen speziell für Schülerinnen.

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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
    German


     

    Bereits seit 1999 öffnet das Institut für Physik der Universität Augsburg seine Vorlesungen ...


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