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03/07/2012 10:20

Luther macht Schule

Sebastian Hollstein Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Institut für Bildung und Kultur der Universität Jena legt Band zur Protestantischen Bildung vor

    Näher am Volk wollten Martin Luther und seine Anhänger sein, als sie vor fast 500 Jahren eine Reformbewegung anführten, die die christliche Kirche tiefgreifend verändern sollte. Die Vertreter der Institution Kirche sollten sich nicht durch eine weltlich geschaffene Hierarchie über ihre Glaubensbrüder stellen. Jeder sollte das Wort Gottes lesen und verstehen können. Grundlegend dafür war auch das Verständnis der Protestanten von Schule.

    Doch kann man mit den damaligen Vorstellungen von Schule und der Verantwortung ihr gegenüber heute noch etwas anfangen oder sind sie nur für Historiker von Interesse? In einem neu erschienen Band erörtert Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz aus dem Institut für Bildung und Kultur der Friedrich-Schiller-Universität Jena diese Frage. Gemeinsam mit seinem Wiener Kollegen Prof. Dr. Henning Schluß widmete er sich den Schulschriften Luthers, um die Ausgangspunkte der protestantischen Bildungsgeschichte zu rekonstruieren. „Zum einen sind die Informationen dazu natürlich historisch von Bedeutung“, erklärt Koerrenz. „Zum anderen kann man daraus aber auch wichtige Bezüge zum heutigen Verhältnis von Religion, Bildung und Kultur im protestantischen Glauben ableiten.“

    Luthers Ansatz etwa, dass für jedermann der Text der Bibel zugänglich sein soll, birgt in sich die Notwendigkeit, auch die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Der Reformator sah die Bildungspflicht nicht nur in der Familie, wie zu seiner Zeit üblich, sondern auch in der Schule. „Es ist ein im protestantischen Glauben wurzelnder Auftrag, danach zu fragen, warum und wie Schule als Teil der allgemeinen Kulturentwicklung und Kulturbewahrung gestaltet werden soll“, sagt Koerrenz. „Dabei geht es nicht nur darum, zu vermittelnde Inhalte zu diskutieren, sondern auch die Struktur der Einrichtung als solches.“ Diese Punkte führten zur ausgeprägten Beschäftigung mit Pädagogik in der Geschichte des Protestantismus.

    Luthers Schulideen stehen hier auch exemplarisch dafür, ob und wie sich ein Protestant verantwortlich gegenüber seinem Umfeld bzw. der Öffentlichkeit sieht.

    Das 2010 gegründete Landesgraduiertenkolleg „Protestantische Bildungstraditionen in Mitteldeutschland“ sucht genau auf solche Fragen Antworten. Mit dem vorliegenden Buch ist erstmals auch der Festvortrag von Henning Schluß anlässlich der Gründung des Kollegs veröffentlicht.

    Bibliographische Angaben:
    Ralf Koerrenz / Henning Schluß: Reformatorische Ausgangspunkte protestantischer Bildung. Orientierungen an Martin Luther, Verlag IKS Garamond, Jena 2011, 71 Seiten, Preis: 8,90 Euro, ISBN 978-3-941854-63-5

    Kontakt:
    Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz
    Institut für Bildung und Kultur der Universität Jena
    Am Planetarium 4, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945331
    E-Mail: s8kora[at]uni-jena.de


    More information:

    http://www.uni-jena.de


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    Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz von der Universität Jena beschäftigte sich mit den Schulschriften Martin Luthers.
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    Foto: Peter Scheere/FSU
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    Das Cover des neuen Buches.
    Das Cover des neuen Buches.

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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Religion, Teaching / education
    transregional, national
    Scientific Publications
    German


     

    Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz von der Universität Jena beschäftigte sich mit den Schulschriften Martin Luthers.


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