Sie sehen harmlos aus, wie kleine runde Tausendfüßler, und doch haben Eipilze (Oomycota) viele Parasiten hervorgebracht: Die mikroskopisch kleinen Lebewesen verursachen großen wirtschaftlichen Schaden. Jetzt sind Forscher um Prof. Dr. Peter Bayer und Dr. Anja Matena an der Universität Duisburg-Essen (UDE) den Winzlingen auf die Schliche gekommen. Ihre Ergebnisse haben sie mit englischen Kollegen in der amerikanischen Fachzeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences) veröffentlicht.
Zu den Eipilzen gehört beispielsweise der Erreger der Kartoffelfäule, der 1845 eine große Hungersnot in Irland auslöste und heute noch weltweit für Ernteschäden in Millionenhöhe sorgt. Eipilzparasiten können jedoch nicht nur Pflanzen, sondern auch Tiere und im schlimmsten Fall den Menschen befallen. Deshalb wird intensiv untersucht, wie sie sich verbreiten.
Die Wissenschaftler von der AG Strukturelle und Medizinische Biochemie haben zusammen mit Forschern aus Großbritannien den Mechanismus entschlüsselt, mit denen die Eipilze in die Zellen ihrer Wirte gelangen. Sie schleusen dazu spezielle Eiweiße (Proteine) ein. Dadurch wird das zelleigene Verteidigungssystem geschwächt, und der Weg für die Parasiten ist frei. Erstmals konnte nun nachgewiesen werden, dass an der Oberfläche der Wirtszellen chemisch veränderte Aminosäuren (Sulfotyrosine) als Anker für das Andocken und Eindringen der Eipilzproteine dienen.
Eine weitreichende Entdeckung: Diese Sulfotyrosine spielen auch eine entscheidende Rolle, wenn Malariaerreger und HI-Viren menschliche Zellen befallen. Daher glauben die Forscher einem allgemeinen Mechanismus auf der Spur zu sein, den unterschiedlichste Parasiten entwickelt haben, um in Tier- und Pflanzenzellen eindringen zu können.
doi: 10.1073/pnas.1113775109 PNAS February 7, 2012 vol. 109 no. 6 2096-2101
Weitere Informationen: http://www.pnas.org/content/109/6/2096.abstract
Prof. Dr. Peter Bayer, Tel. 0201/183-4677, peter.bayer@uni-due.de
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