idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/08/2012 15:31

UDE-Veröffentlichung: Proteine als Türöffner für Parasiten

Katrin Koster Pressestelle
Universität Duisburg-Essen

    Sie sehen harmlos aus, wie kleine runde Tausendfüßler, und doch haben Eipilze (Oomycota) viele Parasiten hervorgebracht: Die mikroskopisch kleinen Lebewesen verursachen großen wirtschaftlichen Schaden. Jetzt sind Forscher um Prof. Dr. Peter Bayer und Dr. Anja Matena an der Universität Duisburg-Essen (UDE) den Winzlingen auf die Schliche gekommen. Ihre Ergebnisse haben sie mit englischen Kollegen in der amerikanischen Fachzeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences) veröffentlicht.

    Zu den Eipilzen gehört beispielsweise der Erreger der Kartoffelfäule, der 1845 eine große Hungersnot in Irland auslöste und heute noch weltweit für Ernteschäden in Millionenhöhe sorgt. Eipilzparasiten können jedoch nicht nur Pflanzen, sondern auch Tiere und im schlimmsten Fall den Menschen befallen. Deshalb wird intensiv untersucht, wie sie sich verbreiten.

    Die Wissenschaftler von der AG Strukturelle und Medizinische Biochemie haben zusammen mit Forschern aus Großbritannien den Mechanismus entschlüsselt, mit denen die Eipilze in die Zellen ihrer Wirte gelangen. Sie schleusen dazu spezielle Eiweiße (Proteine) ein. Dadurch wird das zelleigene Verteidigungssystem geschwächt, und der Weg für die Parasiten ist frei. Erstmals konnte nun nachgewiesen werden, dass an der Oberfläche der Wirtszellen chemisch veränderte Aminosäuren (Sulfotyrosine) als Anker für das Andocken und Eindringen der Eipilzproteine dienen.

    Eine weitreichende Entdeckung: Diese Sulfotyrosine spielen auch eine entscheidende Rolle, wenn Malariaerreger und HI-Viren menschliche Zellen befallen. Daher glauben die Forscher einem allgemeinen Mechanismus auf der Spur zu sein, den unterschiedlichste Parasiten entwickelt haben, um in Tier- und Pflanzenzellen eindringen zu können.

    doi: 10.1073/pnas.1113775109 PNAS February 7, 2012 vol. 109 no. 6 2096-2101

    Weitere Informationen: http://www.pnas.org/content/109/6/2096.abstract
    Prof. Dr. Peter Bayer, Tel. 0201/183-4677, peter.bayer@uni-due.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Chemistry, Medicine
    transregional, national
    Cooperation agreements, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).