Zu einer geologisch-kulturhistorischen Spurensuche durch die Stralsunder Altstadt lädt Dr. Jörg Ansorge in einem Vortrag ein, der im Rahmen der „Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende“ am Freitag, 16. März 2012, um 19:30 Uhr im Hörsaal der Geologie, Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 17a, stattfindet.
Die Besiedlungsgeschichte Stralsunds reicht etwa 7500 Jahren zurück, in eine Zeit als das Litorina-Meer − ein Vorläufer der heutigen Ostsee − die Ufer der vorpommerschen Küste erreichte. 1234 wurde eine Ansiedlung deutscher Kolonisten durch den rügenschen Fürsten Wizlaw I. mit dem lübischen Stadtrecht bewidmet, konnte sich die Stadt in strategischer Lage am Strelasund im Lauf der Jahrhunderte zu einer wichtigen Hanse- und Seestadt entwickeln.
Wie überall spiegeln auch in Stralsund die Bauwerke der vorindustriellen Zeit das Angebot an natürlichen Baumaterialen der Umgebung und ihre Nutzungsmöglichkeiten wider. Da es im eiszeitlich geprägten südlichen Ostseeküstengebiet kaum Natursteinvorkommen gibt, entwickelte sich ab dem späten 12. Jahrhundert der Backsteinbau auf der Basis von eiszeitlichem Geschiebelehm, so dass man die landschaftsprägende Backsteingotik der Hansestädte als eine der großen technischen Innovationen des späten Mittelalters sehen kann.
Für bestimmte architektonische Elemente waren aber echte Natursteine, wenn nicht unabdingbar, so doch zumindest gewünscht. Insbesondere Kalksteine der schwedischen Ostseeinseln Gotland und Öland wurden auf dem Seeweg in die norddeutschen Hansestädte transportiert. Sie fanden Verwendung als Verblendsteine an den Kirchen, Grabplatten, Treppenstufen, Säulen und Kapitellen. Mit wachsamem Blick begegnet man ihnen überall in den Altstädten zwischen Lübeck und Danzig. Ungeahnte Mengen Kalkstein verbergen sich auch in den Mauerwerksfugen der riesigen Backsteinkirchen und Bürgerhäuser.
Geologische Spuren in der Stadt Stralsund
Freitag, 16.03.2012, um 19:30 Uhr
Universität Greifswald, Hörsaal Geologie, Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 17a
Weitere Informationen
Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe Greifswalder Geowissenschaftliche Abende statt.
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Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Dr. Karsten Obst
Crednerstraße 6, 17489 Greifswald
Telefon 03834 511787
obst@uni-greifswald.de
Hell leuchten die Riffschuttkalke von der schwedischen Insel Gotland an der Marienkirche in Stralsun ...
Foto: Jörg Ansorge
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Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Geosciences, History / archaeology
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
Hell leuchten die Riffschuttkalke von der schwedischen Insel Gotland an der Marienkirche in Stralsun ...
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