idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/19/2012 11:12

HoF-Studie: Wissenschaftsräte zwischen Legitimation und Irritation

HoF Wittenberg Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Wissenschaftsräte sind mit Wissenschaftspolitikberatung befasst. Welche Bedingungen sind förderlich und welche hinderlich, um erfolgreich als wissenschaftspolitisches Konsultativorgan wirksam werden zu können? Der Report des Instituts für Hochschulforschung (HoF) analysiert das am Beispiel des Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierates (SWTR).

    Wissenschaftsräte müssen fortwährend einen prinzipiellen Zielkonflikt verarbeiten: Einerseits erheben sie den Anspruch auf eine möglichst hohe Verbindlichkeit ihrer Stellungnahmen. Andererseits streben sie nach möglichst hoher Autonomie. Dieser Zielkonflikt ist grundsätzlich unauflösbar. Er kann nur prozessiert werden: Der Verbindlichkeitsanspruch ist nur durch Nähe zur Politik und Verwaltung zu realisieren. Der Anspruch auf Autonomie dagegen setzt die größtmögliche Ferne zu eben diesen voraus.

    Im Auftrag und am Beispiel des Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierates (SWTR) hat HoF dies analysiert: Was sind Charakteristika von Wissenschaftsräten, worin bestehen die Problemlagen, die sich aus deren Auftrag und Arbeitsweise ergeben? Die Ergebnisse sind nun als HoF-Arbeitsbericht 7/2011 veröffentlicht.

    Wissenschaftsräte müssen Übersetzungsleistungen zwischen wissenschaftlicher, politischer und Verwaltungsrationalität erbringen. Ihr Einfluss hängt von der Aufnahmefähigkeit der adressierten Wissenschaftspolitik für Expertise, also spezifisches Sonderwissen ab. Politikberatung zielt auf Entscheidungsvorbereitung und/oder Legitimationserzeugung für politisches Entscheiden. Im Gelingensfalle kann sie die Rationalität politischen Entscheidens steigern.

    Gleichzeitig operieren die Wissenschaftsräte zwischen Zentral- bzw. Bundesstaat und wissenschaftlicher Leistungsebene; in Bundesstaaten ist dies ergänzt um dazwischenliegende Entscheidungsebenen wie Länder oder Kantone.

    Um Einflusschancen zu erlangen, muss mindestens eine von drei Bedingungen erfüllt sein:

    • ein Bedürfnis von Politik und Administration nach Irritation geläufiger Einschätzungen durch das Sonderwissen, das Experten einbringen können – ein solches Bedürfnis kann nicht strukturell verankert werden, sondern ist von den jeweiligen Akteuren, deren Aufgeschlossenheit und Irritationsfähigkeit abhängig;
    • Abstützung durch eine allgemein anerkannte Rolle als Sprecher der Wissenschaft – „allgemein“ heißt: sowohl innerhalb der Wissenschaft akzeptiert als auch außerhalb der Wissenschaft so wahrgenommen;
    • unübersehbare Präsenz in der öffentlichen Debatte, so dass die Interventionen des Wissenschaftsrates nur schwer ignoriert werden können.

    Pasternack, Peer / Schulze, Henning: Wissenschaftliche Wissenschaftspolitikberatung. Fallstudie Schweizerischer Wissenschafts- und Technologierat (SWTR). 96 S. Arbeitsbericht 7/2011. Hrsg. vom Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Wittenberg, 2011. ISSN 1436-3550.

    Download: http://www.hof.uni-halle.de/dateien/ab_7_2011.pdf
    Zusammenfassung: http://www.hof.uni-halle.de/dateien/zentrale_ergebnisse_swtr.pdf

    Eine gedruckte Version kann hier bestellt werden: institut@hof.uni-halle.de / Tel. 03491 466-254

    Inhaltliche Rückfragen bitte an Prof. Peer Pasternack: peer.pasternack@hof.uni-halle.de / 03491 - 874 836


    More information:

    http://www.hof.uni-halle.de/projekte/swtr.htm
    http://www.hof.uni-halle.de/dateien/ab_7_2011.pdf


    Images

    Studie "Wissenschaftliche Wissenschaftspolitikberatung"
    Studie "Wissenschaftliche Wissenschaftspolitikberatung"

    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Law, Politics, Social studies, Teaching / education
    transregional, national
    Science policy, Scientific Publications
    German


     

    Studie "Wissenschaftliche Wissenschaftspolitikberatung"


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).