idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/22/2012 16:42

Kommunikationskanäle im Gehirn

Dr. Stefanie Seltmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum

    Jakob von Engelhardt leitet die neue Nachwuchsgruppe „Synaptische Kommunikation und Neurodegeneration“, die das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) im Deutschen Krebsforschungszentrum ansiedelt, um die Kompetenzen beider Institutionen zusammenzubringen. Forschungsthemen der Nachwuchsgruppe sind die zellulären Grundlagen von Lernen und Erinnern sowie die molekularen Ursachen neurodegenerativer Erkrankungen.

    Die verschiedenen Rezeptoren für den Neurotransmitter Glutamat spielen im Gehirn eine entscheidende Rolle: Sie vermitteln die Kommunikation der Nervenzellen untereinander und kontrollieren damit auch zentrale Hirnfunktionen wie Lernen und Erinnerung. Die Rezeptoren sind Proteinkanäle in der Membran der Nervenzellen, die Glutamat binden, sich daraufhin öffnen und Natrium-, Kalium- oder Kalziumionen in die Zellen einströmen lassen. Mit seiner neu eingerichteten Arbeitsgruppe wird Dr. Jakob von Engelhardt unter anderem untersuchen, welche Rolle diese Rezeptoren bei der Entstehung der Alzheimer-Demenz spielen. Aus dem Protein Amyloid β bestehende Ablagerungen (Plaques) gelten als eine der Ursachen für die Zerstörung des zentralen Nervensystems bei Alzheimer-Patienten. Die Wissenschaftler gehen allerdings davon aus, dass nicht die unlöslichen Plaques selbst die krankhaften Veränderungen verursachen, sondern eher deren Vorstufen, lösliche Aggregate („Oligomere“) aus Amyloid β-Molekülen. Von Engelhardts Gruppe untersucht an genetisch veränderten Mäusen, ob diese Amyloid β-Oligomere mit den Glutamatrezeptoren wechselwirken und möglicherweise auf diesem Weg ihren zellschädigenden Einfluss ausüben.

    Ein zweiter Schwerpunkt der Forschung von Engelhardts ist die Feinregulation eines bestimmten Typs der Glutamat-Rezeptoren, des AMPA-Rezeptors. Der Neurowissenschaftler untersucht, wie und mit welchen Proteinen der Rezeptor in Kontakt tritt. Diese Wechselwirkungen entscheiden über Anzahl, Lokalisation und Funktion von AMPA-Rezeptoren in der Synapse und sind daher entscheidend für viele kognitive Prozesse.

    Der 39-jährige studierte Mediziner Jakob von Engelhardt startete seine neurowissenschaftliche Karriere in der Heidelberger Neurologischen Universitätsklinik. Dort forschte er in der Abteilung Klinische Neurobiologie von Prof. Hannah Monyer, die 2010 zu einer Kooperationsabteilung mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum umgewandelt wurde.

    Das 2009 in der Helmholtz-Gemeinschaft gegründete Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) ist das erste der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufen hat. Das DZNE umfasst Forschungsgruppen an neun Standorten in Deutschland. Jakob von Engelhardt leitet die gemeinsame Nachwuchsgruppe von DKFZ und DZNE. Die Gruppe hat ihren Sitz am DKFZ in Heidelberg, um hochspezialisierte Infrastruktur für beispielsweise bestimmte elektrophysiologische Messverfahren gemeinsam zu nutzen und Kompetenzen im Bereich der Neurowissenschaften zusammenzuführen.

    Ein Bild von Jakob von Engelhardt steht im Internet zur Verfügung unter:
    http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2012/images/Jakob-von-Engelhardt...
    Quelle: Brigitte Engelhardt, Deutsches Krebsforschungszentrum


    More information:

    http://www.dkfz.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Medicine
    transregional, national
    Personnel announcements, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).