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03/29/2012 13:10

Rostocker Arzt wird durch Lehr-CD’s bundesweit bekannt

Ingrid Rieck Presse und Kommunikation
Universität Rostock

    Prof. Stefan Liebe geht in den Ruhestand

    „Ab einem bestimmten Alter legt man seinen Dialekt nicht mehr ab“, sagt Professor Stefan Liebe. Der aus Leipzig stammende Arzt, der 1984 nach Rostock kam, ist Direktor der Abteilung Gastroenterologie an der Klinik und Poliklinik der Unimedizin Rostock und steht zu seinem unverkennbar sächsischen Dialekt. Viele Jahre hat der fast 69-Jährige, unter anderem auch bei den jährlichen OZ-Foren zum Thema Darmkrebs, unermüdlich auf die tödlichen Gefahren dieser Krankheit hingewiesen. „Die Vorsorge ist das A und O“, sagt Prof. Liebe, der sich heute (30.3.2012) in den Ruhestand verabschiedet. Er hat maßgeblich dafür gesorgt, dass Hemmschwellen und Tabus abgebaut wurden. „Vorsorgeuntersuchungen werden jetzt besser angenommen“, registriert er mit Freude.
    Stafan Liebe, der mit einer niedergelassenen Ärztin verheiratet ist und mit ihr drei Kinder hat, gehört zu den Pionieren der Endoskopie in Deutschland. In seiner Leipziger Zeit hat er mit dem ersten flexiblen Endoskop gearbeitet und damit neue Untersuchungsmethoden und therapeutische Eingriffe eingeführt. „Sein Handwerk beherrscht der Professor bewundernswert“, sagt Schwester Marianne Grunert, die seit Anbeginn seiner Rostocker Zeit mit ihm zusammenarbeitet.
    Prof. Liebe bedeutete die Arbeit mit den Patienten, wie er sagt, „sehr viel“. Gemeinsam mit Professor Ernst Klar etablierte er in Rostock ein Darmkrebszentrum. Hier werden im Verbund mit verschiedenen Fachdisziplinen Patienten mit Erkrankungen des gesamten Magen-Darm-Traktes behandelt.
    Zu Beginn seiner Laufbahn hat der Mediziner zweieinhalb Jahre auf dem Fachgebiet der Biochemie gearbeitet. „Diese Zeit ist für meine Forschung und Denkprozesse ganz wichtig gewesen“, bilanziert er heute. In Leipzig hat er unter anderem an der Bluterkrankheit geforscht, bis er seine Leidenschaft für die Gastroenterologie entdeckte. Professor Liebe, der in sechs wissenschaftlichen Gesellschaften mitwirkte, etablierte für Mecklenburg-Vorpommern den Intensiv-Weiterbildungskurs „Gastroenterologie kompakt“ und die „Gastro-Runde“. Für sein Engagement um die ärztliche Fortbildung wurde er 2008 durch die Bundesärztekammer mit der Ernst-von-Bergmann-Plakette hoch geehrt. Diese Auszeichnung haben nicht so viele.
    Ärzte aus dem In- und Ausland nutzen heute die von Liebe zusammengestellten Lehr-CDs - jetzt auch als DVD erschienen - zur Endoskopie des unteren Verdauungstraktes. „Dadurch wird das Auge der Kollegen geschult“, sagt der Professor. Mit Hilfe der DVD können Fachkollegen u.a. Befunde vergleichen, die sich nicht einordnen lassen. Alle Texte, alle Filme, alle Bilder hat Liebe selbst gemacht.
    „Viele niedergelassene Fachärzte im Raum Rostock kommen aus seiner Schule“, sagt Prof. Peter Schuff-Werner, Vorstand und seines Zeichens auch Vorstandsvorsitzender der Unimedizin Rostock. „Prof. Liebe hat sein exzellentes Wissen als Endoskopiker beispielhaft weitergegeben“. Schuff-Werner rechnet ihm hoch an, dass er trotz familiärer Verpflichtungen als Opa bereit gewesen ist, bis zur Neubesetzung der Direktorenstelle seine Verantwortung in der Unimedizin wahrzunehmen.
    Von der dienstlichen Bürde nimmt er jetzt „gern die Hürde“ in den neuen Lebensabschnitt. „Als ich 65 war, hatte ich das Gefühl, es könnte noch länger gehen“, sagt er, der gern in seiner alten Bauernkate mitten in der Natur arbeitet und sich einmal im Jahr mit Fußballfreunden aus seiner Leipziger Zeit zum Spiel trifft. „Nach dreieinhalb Jahren denke ich, es ist Zeit zu gehen“. Liebe, der sich jetzt intensiv um seine jüngste Enkeltochter Johanna kümmern will, übergibt seinem Nachfolger Professor Hans-Georg Lamprecht (45), der aus Tübingen kommt, „eine gut funktionierende Abteilung mit gut ausgebildeten Leuten“, wie er betont.

    Universität Rostock
    Universitätsmedizin
    Prof. Peter Schuff-Werner
    Fon: 49 (0) 381 494 5011
    Email: peter.schuff-werner@uni-rostock.de


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    Prof. Dr. Stefan Liebe
    Prof. Dr. Stefan Liebe

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    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Medicine
    transregional, national
    Personnel announcements
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    Prof. Dr. Stefan Liebe


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