idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/16/2012 17:16

Wenn Kinder mit angeborenen Herzfehlern erwachsen werden

Dr. Annette Tuffs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Heidelberg

    Heidelberg schließt als „Überregionales Zentrum“ eine medizinische Versorgungslücke / Deutsche Gesellschaft für Kardiologie bestätigt das interdisziplinäre Team

    Wenn junge Patienten mit angeborenen Herzfehlern erwachsen werden, sollte die medizinische Betreuung durch ein Expertenteam erfolgen, das sowohl in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen als auch Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) große Erfahrung aufweist. Diese optimale interdisziplinäre Versorgung wurde dem EMAH-Zentrum am Universitätsklinikum Heidelberg jetzt offiziell bestätigt: Es wurde als „Überregionales EMAH-Zentrum“ von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. zertifiziert.

    Im Überregionalen EMAH-Zentrum Heidelberg kooperieren Ärzte, Pflegekräfte und Wissenschaftler aus den Kliniken für Kinderkardiologie (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Matthias Gorenflo), Kardiologie (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Hugo A. Katus) und Herzchirurgie (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Matthias Karck). „Die Zertifizierung ist das Ergebnis der ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen den drei beteiligten Fachgebieten, die in Heidelberg bereits seit mehr als 40 Jahren besteht“, freut sich Zentrumsleiter Professor Matthias Gorenflo. Durch die Zentrenbildung – neben Heidelberg gibt es bundesweit acht weitere – soll die Behandlung von Patienten mit angeborenen Herzfehlern verbessert werden.

    Zahl der erwachsenen Herzpatienten steigt

    Angeborene Herzfehler zählen zu den häufigsten angeborenen Erkrankungen. Bundesweit sind rund 300.000 Menschen betroffen. Dank großer medizinischer Forschritte erreichen immer mehr Patienten das Erwachsenenalter. So gab es 2008 in Deutschland erstmals mehr betroffene Erwachsene als herzkranke Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

    Für die Betreuung von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen mit angeborenen Herzfehlern existiert in Deutschland ein flächendeckendes Netz von Universitätskliniken, Herzzentren und kinderkardiologischen Praxen. Werden die Patienten erwachsen, geraten viele in eine Versorgungslücke. Diese Lücke schließen überregionale EMAH-Zentren.

    „Es gibt bisher noch wenige Erfahrungen mit den gesundheitlichen Problemen, die bei Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern auftreten können. Bei der Betreuung ist daher eine enge interdisziplinäre Kooperation zwischen Kinderkardiologen, Erwachsenenkardiologen und Herzchirurgen sowie begleitende Forschung notwendig“, erklärt Professor Gorenflo. So wurde z.B. in den ambulanten EMAH-Sprechstunden und in den Herzkatheterlaboren ein „Tandem-Prinzip“ etabliert, bei dem sowohl ein internistischer Kardiologe als auch ein Kinderkardiologe vor Ort sind. „Bei allen aufwendigen Untersuchungen und Eingriffen arbeiten die Experten fächerübergreifend zusammen.“ Dazu gehören z.B. elektrophysiologische Untersuchungen am Herzen oder das Einsetzen eines Herzimplantats. Die Patienten werden von spezialisierten Pflegekräften und Psychologen unterstützt. Sozialarbeiter und Patientenorganisationen decken den oft großen Beratungsbedarf ab, z.B. zu Versicherungsfragen oder zu Schwerbehinderung.

    Neue Räume in der Kinderkardiologie / Medizintechnik auf höchstem Niveau

    Das Überregionale EMAH-Zentrum ist in Heidelberg in der Kinderkardiologie angesiedelt, die zu Beginn des Jahres in die neue Kinderklinik übergesiedelt ist. „Die neuen Räume bieten optimale Bedingungen für eine moderne Patientenversorgung, sowohl stationär – für jüngere Patienten - als auch ambulant“, sagt Professor Gorenflo.

    Zusätzlich nutzen die Experten Räume und Technik der kooperierenden Kliniken und Abteilungen, die eine komplette Versorgung der Patienten auf international höchstem Niveau ermöglicht, z.B. Hochleistungs-Computer- und Magnetresonanz-Tomographen in der Medizinischen und der Chirurgischen Klinik. Hierbei arbeiten die Ärzte mit den Kollegen der Diagnostischen Radiologie (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Hans-Ulrich Kauczor) eng zusammen. Notfalluntersuchungen sind jederzeit möglich. Auch die Frauenklinik (Geschäftsführender Direktor: Professor Dr. Christof Sohn) und das Institut für Humangenetik (Geschäftsführender Direktor: Professor Dr. Claus Bartram) sind in die vielseitige Versorgung fest eingebunden. Hier werden z.B. Schwangere mit angeborenem Herzfehler betreut, aufwendige Ultraschalluntersuchungen oder genetische Beratungen durchgeführt.

    „Für diese umfassende Versorgung brauchen wir speziell ausgebildete Ärzte“, betont Professor Gorenflo. Deshalb bietet Heidelberg eine strukturierte Fort- und Weiterbildung an, die nur an Zentren mit einer genügenden Anzahl an Patienten gewährleistet werden kann – auch dies einer von vielen Bausteinen eines erfolgreichen Überregionalen EMAH-Zentrums.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Matthias Gorenflo
    Ärztlicher Direktor
    Klinik für Kinderkardiologie /Angeborene Herzfehler
    Universitätsklinikum Heidelberg
    Tel.: 06221-56-4606
    E-Mail: matthias.gorenflo@med.uni-heidelberg.de  

    Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
    Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
    Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 11.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 Departments, Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.600 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.

    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    komm. Leiterin Unternehmenskommunikation
    des Universitätsklinikums Heidelberg und der
    Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

    43 / 2012


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Organisational matters, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).