Gold, Kupfer und andere Bodenschätze gibt es reichlich in Afrika, und immer wieder werden neue Vorkommen gefunden. Doch häufig fehlt das geologische Fachwissen, das für die Entdeckung, den Abbau und die Nutzung der Erze wichtig ist. In Burkina Faso fand darum erstmals ein Fortbildungskurs für junge afrikanische Geowissenschaftler aus dem Bereich Rohstoffgeologie statt. Professor Hartwig Frimmel von der Universität Würzburg hat ihn organisiert.
„Für die Zukunft der afrikanischen Wirtschaft spielt die Nutzung von metallischen Rohstoffen eine ganz bedeutende, wenn nicht sogar die wichtigste Rolle.“ Davon ist Hartwig Frimmel, Inhaber des Lehrstuhls für Geodynamik und Geomaterialforschung an der Uni Würzburg, überzeugt. Derzeit interessiere sich vor allem die weltweite Goldindustrie besonders stark für Westafrika, weil dort immer wieder neue Goldvorkommen entdeckt werden.
In Burkina Faso zum Beispiel seien seit 2006 fünf neue Goldminen eröffnet worden. Die Goldproduktion des Landes stieg dadurch von praktisch Null auf 33 Tonnen in 2011; Gold hat inzwischen die Baumwolle als wichtigstes Exportprodukt abgelöst. Entsprechend ruhen in Burkina Faso, einem der ärmsten Länder der Welt, große Hoffnungen auf der Entdeckung weiterer Erzvorkommen. „Mehrere Standorte scheinen Erfolg zu versprechen“, so Frimmel. Neben Gold verfüge das Land unter anderem über größere Mengen von Eisen- und Manganerzen.
Mehrtägiger Kurs in Ouagadougou
Für die Entdeckung sowie die wirtschaftliche und nachhaltige Nutzung von Erzen sind jedoch Fachkenntnisse nötig, die es nicht überall in Afrika gibt. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, fand erstmals eine Fortbildung für junge afrikanische Geowissenschaftler statt, der "1st Short Course on African Metallogeny“ vom 12. bis 18. März in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso.
Hartwig Frimmel hat den Kurs wissenschaftlich koordiniert und war auch einer der Referenten. Die rund 60 Teilnehmer – hauptsächlich aus west- und zentralafrikanischen Ländern – befassten sich in Theorie und Praxis mit der Entstehung und der Verteilung von Erzlagerstätten in ihrer Heimatregion. Unter anderem lernten sie geochemische Methoden zur Beurteilung des Explorationspotenzials kennen; bei einer Zwei-Tages-Exkursion konnten sie im Feld untersuchen, wie verschiedene Gesteine mit Kupfererzen und Gold durchsetzt sind.
Veranstalter und Sponsoren
Veranstalter des Kurses war die lagerstättengeologische Gesellschaft Society for Geology Applied to Mineral Deposits (SGA) mit Unterstützung der UNESCO, der Society of Economic Geologists (SEG), der International Union of Geological Sciences (IUGS) und der Geological Society of Africa (GSAf). Vor Ort wurde die Veranstaltung mit Hilfe des jungen Unternehmens Teng Tuuma Geoservices (TTG) organisiert, das sich als Dienstleister für Bergbaugesellschaften und in der Fortbildung betätigt.
Solche Fortbildungskurse für afrikanische Geowissenschaftler sollen künftig einmal im Jahr stattfinden – vorausgesetzt, es finden sich weiterhin finanzielle Förderer. „Institutionen wie die oben genannten werden immer nur einen gewissen Teil der Kosten übernehmen können, so dass wir auf die Unterstützung der Bergbauindustrie zählen müssen”, so Professor Frimmel. Den ersten Kurs hatten die Veranstalter darum auch für Teilnehmer aus der Industrie geöffnet. Mit deren Kursgebühren konnte die Teilnahme von finanziell nicht so gut ausgestatteten jungen Wissenschaftlern aus Universitäten und geologischen Landesdiensten ermöglicht werden.
Die Fortbildung fand auch das Interesse der Regierung von Burkina Faso. Zur Eröffnungsveranstaltung am 12. März kamen Vertreter des Bergbauministeriums und der “Chamber of Mines”, am Tag darauf sogar Salif Kaboré, der Bergbauminister höchstselbst.
Kontakt
Prof. Dr. Hartwig E. Frimmel, Institut für Geographie and Geologie, T (0931) 31-85420, hartwig.frimmel@uni-wuerzburg.de
https://www.e-sga.org/fileadmin/sga/Courses/SC_AM_2012.pdf Bericht von Prof. Dr. Hartwig Frimmel über den Kurs (in englischer Sprache)
Eröffnung des ersten Fortbildungskurses für afrikanische Rohstoffgeologen (von links): Dr. Morou Fra ...
Source: Foto: privat
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