Mehr Raum zum Hören: Die Katholische Hochschule NRW (KatHO NRW) in Münster hat ein neues Hörsaalgebäude an der Piusallee 89. Bischof Dr. Felix Genn segnete den Neubau heute (18. April) während einer Feierstunde zur offiziellen Einweihung.
Die Abteilung Münster der KatHO NRW, die auf den Fachbereich Sozialwesen spezialisiert ist, und an der zurzeit 850 Studierende in den Studiengängen Soziale Arbeit, Heilpädagogik und Pflege sowie in den Weiterbildungsstudiengängen Sozialmanagement und Supervision eingeschrieben sind, fehlte bislang Platz für Seminare und speziell ein großer Vortragsraum. Vor allem, weil die Nachfrage nach Studienplätzen aufgrund doppelter Abiturjahrgänge weiter steigen werde und die KatHO NRW ihr Studienplatzangebot bis 2014 um 20 Prozent erhöht.
Die Verbesserung der Studienbedingungen war Anlass für das Bistum Münster als Mitglied der Trägergesellschaft der KatHO NRW, den Neubau zu finanzieren. Insgesamt 3,8 Millionen Euro hat das Gebäude gekostet, die Hochschule nutzt die Räume als Mieter. Entstanden sind ein Vortragssaal mit 200 Sitzplätzen sowie vier Seminarräume mit bis zu 40 Plätzen. Allesamt mit moderner Licht-, Ton Medien- und Präsentationstechnik. Der große Saal wird zusätzlich automatisch be- und entlüftet.
Geplant hat den Neubau das Architekturbüro Peter Bastian Architekten BDA aus Münster. Das Büro hatte den 2004 ausgeschriebenen Architektenwettbewerb für die Erweiterung der Hochschule gewonnen.
Einig sind sich alle Beteiligten, dass sich die 18-monatige Bauzeit mit gelegentlichen Einschränkungen durch Lärm und Schmutz gelohnt hat. Der Trägervertreter der KatHO NRW, Domkapitular Prälat Gerd Bachner vom Erzbistum Köln, brachte es in seinem Grußwort auf den Punkt: „Das auch unter ästhetischen Gesichtspunkten gelungene Hörsaalgebäude verbessert vor allem die Studienbedingungen.“ Die Studierenden seien quasi vom Keller (in dem sich der alte Hörsaal befindet) in lichtdurchflutete Höhen aufgestiegen und könnten nun unter wesentlich besseren Bedingungen an Vorlesungen und Seminaren teilnehmen. Prälat Bachner bezeichnete es als besondere Wertschätzung für den Hochschulstandort, dass das Bistum Münster das Gebäude zu 100 Prozent finanziert habe. „In unserer Katholischen Hochschule geht es darum, Menschen zum Dienst am Nächsten zu befähigen: und hier vor allem um den, der unsere Hilfe benötigt. Wenn unsere KatHO in der Trägerschaft der fünf (Erz-)Bistümer in NRW Menschen für diesen Dienst am Nächsten qualifiziert, dann geht es in erster Linie um die wissenschaftliche Befähigung und damit um die notwendige Kompetenz für den Dienst. Aber es geht auch um eine Hinführung zum Zeugnis: anderen können wir nur glaubwürdig weitergeben, was wir selbst empfangen haben“, betonte Prälat Bachner.
Prof. Dr. Peter Berker, Rektor der KatHO NRW, erinnerte in seinem Grußwort ebenfalls zunächst an den alten Vortragsraum im Souterrain. Dort zu lehren sei vor allem zu Beginn des Semesters in einem absolut überfüllten Raum eine eher „brisante Herausforderung“ gewesen. Nun gehe es vom Souterrain ans Licht. „Ich freue mich sehr jetzt hier zu stehen“, sagte Prof. Dr. Berker. „Ich danke allen Beteiligten im Namen der Hochschule, dass ein alter Traum wahr geworden ist.“ Mit diesem Hörsaal und den dazugehörigen Seminarräumen seien für die Lehre nahezu ideale Bedingungen geschaffen worden und das genau zu einem Zeitpunkt, an dem die Zahl der Studierenden ansteigen werde.
Die Dekanin der KatHO NRW in Münster, Prof. Dr. Rita Paß, ging in ihrem Grußwort auf den Begriff des Hörens ein. Ein wichtiger Aspekt war dabei, dass Hören nicht immer Verstehen sei. „Oft hört man nur das, was man versteht und nicht immer versteht man das, was man hört.“
Karin Reismann, Bürgermeisterin der Stadt Münster, überbrachte die Grüße der Stadt und des Rates. Sie wies in ihrer Ansprache auf die große Bedeutung der KatHO NRW für Münster hin und freute sich ebenso über die gelungenen Erweiterung.
Von den Lehrenden und den Studierenden gibt es durchweg positive Kommentare zum Neubau. Der Sozialmediziner Prof. Dr. Thomas Hülshoff empfindet die „große Weite“ in dem neuen Hörsaal als sehr beeindruckend. Es sei auch für ihn selbst ein besonders Gefühl, in diesem großen Saal vor den Studierenden zu stehen. „Der Raum hat etwas Großzügiges und bietet durch die tolle Akustik und immer gute Sicht aufs Podium ein perfektes Ambiente zum Lernen.“ Es erinnere ihn an ein modernes Kino. Hülshoff lobt außerdem die Lichtverhältnisse und die perfekte Klimatisierung. Und an die neue Technik, so ist er sich sicher, werden sich auch Liebhaber der alten Tafel schnell gewöhnen und sie nicht mehr missen wollen.
Den Festvortrag zur Einweihung hielt Prof. Dr. Franz-Xaver Kaufmann zum Thema „Kulturelle Faktoren in der wohlfahrtstaatlichen Entwicklung Europas“. Franz-Xaver Kaufmann lehrte bis zu seiner Emeritierung an der Universität Bielefeld. Er zählt zu den bedeutendsten Soziologen im deutschen Sprachraum.
Die feierliche Veranstaltung begleitete der Chor der Studierenden musikalisch.
Redaktion: Marion Fenner
Weitere Informationen: Prof. Dr. Ursual Tölle, u.toelle@katho-nrw.de
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