Schwermaschinen gehorchen auf Handzeichen
Bohrarm fuer den Berg- und Tunnelbau mit Gesten-Erkennungssystem
Einen speziellen Bohrarm fuer den Berg- und Tunnelbau hat jetzt das Moerser An-Institut der Mercator-Universitaet Duisburg (IMECH) unter der Leitung von Prof. Hiller in enger Kooperation mit dem Uni-Fachgebiet Technische Informatik unter der Leitung von Prof. Rigoll weiterentwickelt: Der Bohrarm wurde mit einer neuartigen Gesten-Erkennungssystem ausgeruestet.
Wenn der drei Tonnen schwere und ueber sieben Meter lange Bohrarm manoevriert werden soll, gibt ihm der Maschinenfahrer ueber eine Videokamera ein entsprechendes Handzeichen, wie beim Einwinken in eine Parkluecke. Die Gestenerkennungssystem setzt diese Anweisungen in automatische Bewegungen des Bohrarms um. Er folgt ruhig und sicher den Handzeichen seines menschlichen Partners.
Mobile Betonverteilermasten
Diese neuartige Bedienstrategie laesst sich bei verschiedensten Szenarien der industriellen Arbeitswelt einsetzen. Heute wird bereits an die Bedienung von mobilen Betonverteilermasten gedacht, die nicht nur vom Maschinenfuehrer auf dem Fahrzeug gesteuert werden koennen, sondern einfach per Handzeichen direkt von den Arbeitern auf der Baustelle.
Als Hersteller moderner offener Computersteuerungen fuer die Automatisierungstechnik hat IMECH aus Moers in Kooperation mit dem Lehrstuhl Technische Informatik des Fachbereiches Elektrotechnik der Mercator-Universitaet Duisburg eine neuartige Steuerung fuer einen Bohrarm entwickelt. Die Arbeiten stehen in engem Zusammenhang zu den Entwicklungen im Sonderforschungs- bereich "Elastische Handhabungssysteme fuer schwere Lasten in komplexen Operationsbereichen" (SFB 291).
Ausgangspunkt der Ueberlegungen war die Erfahrung, dass sich im Bereich der Automatisierungstechnik momentan ein bemerkenswerter Wandel vollzieht. Die Visionen von menschenleeren vollautomatischen Fabriken, die in den fruehen 80er Jahren den Boom der Automatisierungstechnik ausgeloest haben, sind in vielen Faellen an der technischen und wirtschaftlichen Realitaet gescheitert.
Die Vorstellung, dass ein beliebiger Grad an Rationalisierung von Produktionsablaeufen nur durch den Austausch von Menschen gegen Maschinen zu erreichen sei, ist aus heutiger Sicht nicht mehr haltbar. Vielmehr muss in Zukunft staerker versucht werden, die menschliche Arbeitskraft durch Maschinen zu unterstuetzen. Das Ziel dabei ist, dass sich Mensch und Maschine in ihren Faehigkeiten ergaenzen und somit als Team produktiver werden.
Was heute graphische Benutzeroberflaechen fuer die einfache Bedienung von Buerocomputern bedeuten, koennten morgen die "multimodalen" Benutzerschnittstellen fuer die Automatisierungstechnik werden.
Ansprechpartner fuer weitere Informationen:
Thomas Strankowski Telefon (0 28 41) 101-255, Telefax (0 28 41) 101-251 E-Mail: tom@imech.uni-duisburg.de Institut fuer Mechatronik IMECH GmbH Eurotec-Ring 15, 47445 Moers
- Bildmaterial vorhanden - Vorfuehrungen nach Absprache
Mit freundlichem Gruss
Thomas Strankowski
Criteria of this press release:
Construction / architecture, Electrical engineering, Energy, Geosciences, Information technology, Mechanical engineering
transregional, national
Research projects
German
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