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05/01/2002 23:30

Alexa Hennig von Lange liest aus "Ich habe einfach Glück"

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Über "die Geburt der Technokids aus dem Geist des Reihenhauses" -

    "Wenn eine verwunderte Menschheit dereinst probiert, die Geschichte der mit Raves, Slangs, Sex- und Markenmania sowie paranoider Angst vor Stillstand vollgestopften Generation Techno zu rekonstruieren, wird sie froh sein, dass da Alexa Hennig von Lange war. Eine, die den Kids in die Köpfe guckte, aus denen dann Romane quollen, Monologe irrlichterner Wohlstandskinder": So DIE WELT über "die für drastische Vokabeln und drahtige rote Locken bekannte Schriftstellerin" (TAZ), die am 8. Mai 2002 auf Einladung der Studierendenvertretung und der Pressestelle an der Universität Augsburg aus ihrem Roman "Ich habe einfach Glück" lesen wird (Beginn 20.00 Uhr in HS IV, Universitätsstraße 10, Eintritt 1,50 Euro). Aber Vorsicht! "Erwachsene sollten", so rät DIE ZEIT, in Hennig von Langes Büchern "nicht blättern, ohne vorher ein Valium zu nehmen."

    ALEXA HENNIG VON LANGE: ZUR PERSON UND SCHRIFTSTELLERIN

    Alexa Hennig von Lange wurde 1973 in Hannover geboren und gewann im Alter von 13 Jahren den NDR-Schreibwettbewerb "Kinder schreiben für Kinder". Gut zehn Jahre später veröffentlichte sie - inzwischen Moderatorin der Kabel1-Kindersendung "Bim Bam Bino" - bei Rogner und Bernhard ihren Debüt-Roman "Relax", den die TAZ als eine "einfühlsame und ungeschönt-direkte Beschreibung des Jungseins in den 90ern", als "eine emanzipierte und selbstironische Analyse der Geschlechterdifferenzen drei Jahrzehnte nach 1968" und als "eine zugleich romantische und roh-realistische Liebesgeschichte" empfahl.

    Sie begann dann als Drehbuchautorin zu arbeiten und war mit der Erzählung "Nicolette" im Sammelband "Tote Jungs" (Rogner und Bernhard) vertreten. Es folgten regelmäßig Beiträge für verschiedene Anthologien - z. B. für "Große Gefühle, kleine Katastrophen" (Rowohlt); "Küss' mich" (rororo), "West-östliche Diven" (dtv) und "Eifersucht bis auf's Blut" (Hanser) - sowie Kolumnen und Artikel u. a. im SPIEGEL, im Tagesspiegel, im Playboy, in der WELT AM SONNTAG oder in der Brigitte. Als Hennig von Langes erstes Theaterstück wurde "Flashback" 1999 an der Volksbühne Berlin uraufgeführt, kurz darauf erlebte das Stück "Faster Pussycat! Kill! Kill!" im jungen Theater Göttingen die Uraufführung, "Baal und ich", ihr drittes Theaterstück, kam 2001 erstmals auf die Bühne.

    Ein Jahr vorher bereits erschien "Ich bin's", Hennig von Langes zweiter Roman - für DIE WELT "eine psychopathologische Studie, die von Menschenkenntnis ebenso zeugt wie von beachtlicher literarischer Gestaltungskraft". Und im Oktober 2001 schließlich folgte mit "Ich habe einfach Glück" wieder bei Rogner und Bernhard der dritte Roman: "eine der schauerlich-erschreckendsten Familiengeschichten, die den Buchmarkt bevölkern" und mit der Alexa Hennig von Lange "als Autorin einen neuen Haltbarkeitswert bekommen" habe (Göttinger Tageblatt).

    ICH HABE EINFACH GLÜCK: ZUM ROMAN

    "'Ich habe einfach Glück' beschreibt ... die Geburt der Technokids aus dem Geist des Reihenhauses. Lelle, 15, macht nach außen auf lieb Kind, raucht Kette, isst ungern und fühlt sich einsam. Nachts träumt sie von einem TV-Star, der ihr sanft den Rücken streichelt. Lelles Schwester Cotsch, 17, ist Cholerikerin. Die Hübscheste, Begehrteste, Beste in der Schule, und wenn mal nicht, erträgt sie's kaum. Sie liebt Worte wie 'übergriffig' und 'adäquat'. Und sie hasst Papa, das 'Arschloch'. Den treibt zuvorderst um, dass seine Kolonialmöbel heil bleiben, die Fahrräder aufgepumpt sind und genug Ei im Salat ist. Als Student wusch er seine Kondome aus. Zur Wiederverwendung. Sein Ehering liegt im Zahnputzbecher. Mama ist Hypochonderin., klammert sich ummutternd an die Töchter, sagt bei Ehezwist 'Tut mir leid, Berni' und zwitschert sich Sherrys im Nähzimmer.

    Soweit die Konstellation. Passieren tut nicht viel. Eines Abends fährt Mama Arthur vor's Auto, dem Jungen von nebenan und Magnet elterlicher Vorurteile (Junkie, Stricher usw.). Eines Abends verschwindet Cotsch und bricht sich ein Bein, Lelle sucht sie mit Arthur. Der Traum vom Streicheln wird wahr. Das war's. Es sind die Details, die Hennig von Langes Beweisantritt vollauf gelingen lassen. Die tragikomischen Ticks und Tricks. Wenn etwa Lelle sich nach verhasster Möhrenmahlzeit auf dem Klo den Finger in den Mund steckt. Mama hinter der Tür lauert und später den Anhauchtest macht, erweist die Autorin ihre Meisterschaft in Milieuminiatur. Den Focus der 15-Jährigen trifft sie sprachlich genau.

    Die Kinder, darin liegt die tiefere Wahrheit des Romans, durchschauen ihre Eltern weit mehr als umgekehrt. Gewohnheit hat Erfahrung noch nicht besiegt. Dennoch, abgesehen von liebevoll in Ich-Form karikierten Mädchen-Spleens, macht die Familie auch in ihren Hirnen Schule. Einmal will Lelle einem jungen drohen. 'Das hat ein Nachspiel!' ruft sie. Super Satz, denkt sie dann." (Jochen Forster in DIE WELT vom 21. November 2001).

    ________________________

    ALEX HENNIG VON LANGE LIEST AUS "ICH HABE EINFACH GLÜCK"

    WANN: Mittwoch, 8. Mai 2002, 20.00 Uhr
    WO: Hörsaalzentrum, Universitätsstraße 10, HS IV
    EINTRITT: 1,50 Euro, Vorverkauf am 6. und 7. Mai von 11.00 bis13.00 Uhr in der Alten Cafeteria
    VERANSTALTER: Studierendenvertretung und Pressestelle der Universität Augsburg mit freundlicher Unterstützung durch die Gesellschaft der Freunde der Universität Augsburg e. V.


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    "...für drastische Vokabeln und drahtige rote Locken bekannt": Alexa Hennig von Lange liest am 8. Mai an der Universität Augsburg
    "...für drastische Vokabeln und drahtige rote Locken bekannt": Alexa Hennig von Lange liest am 8. Ma ...

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    Criteria of this press release:
    Language / literature, Social studies, Teaching / education
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    "...für drastische Vokabeln und drahtige rote Locken bekannt": Alexa Hennig von Lange liest am 8. Mai an der Universität Augsburg


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