Dr. Tanja Kuhlmann erforscht Multiple-Sklerose an embryonalen Mäuse-Stammzellen
(ukg) Dr. Tanja Kuhlmann aus Oldenburg ist in das "Emmy Noether-Förderprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgenommen worden. Die 30-Jährige hat 1998 in der Abteilung Neuropathologie der Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin promoviert und arbeitet derzeit an der Berliner Charité. Sie wird demnächst an der McGill University in Montreal, Kanada, an embryonalen Mäuse-Stammzellen forschen und auf diese Weise zur Entwicklung einer Stammzelltherapie für die Multiple Sklerose beitragen. "Das Emmy Noether-Programm ermöglicht es mir, an ein Labor zu gehen, das bereits Erfahrung auf dem Gebiet hat, und so meinen eigenen Forschungsschwerpunkt aufzubauen", sagt Kuhlmann. Die DFG hat jetzt fünf Forschungsstipendien und elf Nachwuchsgruppen neu bewilligt. Das Programm möchte besonders qualifizierten Nachwuchswissenschaftlern den Weg zu früher wissenschaftlicher Selbstständigkeit eröffnen. Derzeit sind 24 Prozent aller Emmy Noether-Stipendiaten Frauen.
Bei der Multiplen Sklerose zerstören Abwehrzellen schubweise die Isolierungen der Nerven, die Myelinscheiden, und die Zellen, in denen das Isoliermaterial Myelin gebildet wird, die Oligodendrozyten. In den Oligodendrozyten aktivieren die Abwehrzellen ein Selbstzerstörungsprogramm. Jeder auf diese Weise ausgelöste Krankheitsschub führt zu neurologischen Ausfällen wie Gefühlsstörungen und Muskelschwäche. Tanja Kuhlmann will erforschen, wie man die zerstörten Myelinscheiden mit Hilfe von Stammzellen wieder aufbauen kann. Um die auf diese Weise gebildeten Oligodendrozyten und die Myelinscheiden vor erneuter Zerstörung zu schützen, will sie zudem in die Stammzellen ein Gen einsetzen, das die Selbstzerstörung der Zelle unterdrückt. Dieses Gen untersucht sie seit ihrer Doktorarbeit an der Universität Göttingen. An der McGill University wird Kuhlmann die neue Behandlungsstrategie an einem Mausmodell der Multiplen Sklerose erforschen. Davor erfolgen Versuche mit Zellkulturen, um zu klären, ob die Strategie Aussicht auf Erfolg hat.
Das Emmy Noether-Programm ist benannt nach der Mathematikerin Emmy Noether (1882 bis 1935). An der Universität Göttingen wurde Emmy Noether im Jahr 1919 als erste deutsche Frau habilitiert - zwei Jahre, bevor dieses Recht den Frauen in Deutschland offiziell zuerkannt wurde. 1923 erhielt die Wissenschaftlerin einen Lehrauftrag und konnte offiziell Schüler bis zum Examen führen.
Weitere Informationen: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Rita Wilp - Tel.: 0551/39 - 9955
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
regional
Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).