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05/02/2002 13:22

HIS-Gutachten wichtige Grundlage für den Ausbau der TU Darmstadt

Sabine Gerbaulet Science Communication Centre - Abteilung Kommunikation
Technische Universität Darmstadt

    In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben die Hessische Wissenschaftsministerin Ruth Wagner und TUD-Präsident Prof. Johann-Dietrich Wörner heute die Ergebnisse des HIS-Gutachtens für die bauliche und strukturelle Entwicklung der TUD sowie die Planungen zur Sanierung des Residenz-Schlosses in Darmstadt vorgestellt.

    MINISTERIN WAGNER UND UNIVERSITÄTSPRÄSIDENT PROFESSOR WÖRNER:
    HIS-GUTACHTEN WICHTIGE GRUNDLAGE FÜR DEN AUSBAU DER TU DARMSTADT

    Neue Perspektiven auch für Residenzschloss Darmstadt:
    Land stellt 1,5 Mio. Euro für Sanierung bereit

    Darmstadt/Wiesbaden - "Die Hochschul-Informations-System GmbH Hannover (HIS) hat die Unterbringung der natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fachbereiche der Technischen Universität Darmstadt an ihren Standorten Stadtmitte, Lichtwiese und Botanischer Garten geprüft und in einem Gutachten erheblichen Sanierungs- und Modernisierungsbedarf festgestellt. Dieses Gutachten zur Entwicklungsplanung benennt nicht nur bestehende Probleme, sondern entwickelt auch Unterbringungsszenarien und ist daher eine sehr wichtige Grundlage für den zukunftsweisenden Ausbau der Universität in Darmstadt", berichteten Hessens Wissenschaftsministerin Ruth Wagner und der Präsident der Technischen Universität Darmstadt, Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner.
    Das aktuell vorliegende Gutachten sei der erste Teil einer vom Land Hessen in Auftrag gegebenen umfassenden HIS-Untersuchung, die für künftige Bau- und Sanierungsmaßnahmen des Landes zunächst den aktuellen Flächen- und Sanierungsbedarf aller wissenschaftlichen Einrichtungen der Hochschule ermitteln und eine Entwicklungsplanung erstellen solle. Seit Beginn des Sommersemesters 2002 laufe bereits eine entsprechende weitere Prüfung der geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Fachbereiche, der Fachbereiche Architektur und Informatik, der Universitätsverwaltung, der zentralen Hochschuleinrichtungen und der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek, so Wagner und Wörner. In die Entwicklungsplanung einbezogen werde außerdem die Fachhochschule Darmstadt, um die traditionelle Kooperation der beiden Hochschulen im Interesse größtmöglicher fachlicher und wirtschaftlicher Synergien am Wissenschaftsstandort Darmstadt weiter auszubauen. "In Darmstadt wird damit eine ganze Hochschulregion mit mehreren Hochschulen durch die HIS GmbH untersucht. Dies ist eine Premiere für Hessen", sagte Wagner.
    "Die HIS-Untersuchung bietet dem Land Hessen Orientierungshilfen für eine ziel- und bedarfsgerechte Verbesserung der baulichen Infrastruktur. Sie ist für die Entwicklung der beiden Hochschulen in Darmstadt unerlässlich und wird deren Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit deutlich verbessern", so die Ministerin. Das Projekt werde außerdem wichtige Impulse für die Wissenschaftsstadt Darmstadt und die Region geben. Ministerin Wagner kündigte an, dass das Wissenschaftsministerium und die TU Darmstadt die jetzt vorgelegten Vorschläge des HIS-Gutachtens und den Kostenumfang des ersten Maßnahmenpakets, der auf rund 130 Mio Euro geschätzt werde, intensiv beraten und konkretisieren werden. Dies sei Voraussetzung für ihre Aufnahme in den Landeshaushalt und in die Bund-Länder-Rahmenplanung nach dem Hochschulbauförderungsgesetz. "Der Wissenschaftsrat ist bereits eingeschaltet und wird die Vorhaben begutachten", sagte Ministerin Wagner.
    "Die Vorarbeit der HIS GmbH", so TUD-Präsident Wörner, "ist für die Universität eine hervorragende Basis für ihre baulichen wie strukturellen Entwicklungsperspektiven. Das vorgeschlagene Investitionsprogramm von 130 Millionen Euro für diesen ersten Sanierungskomplex ist notwendig, um das hohe Leistungspotential der TUD in Forschung und Lehre zu sichern und den Ausbau zukunftsträchtiger Wissenschaftsbereiche zu ermöglichen."
    Das HIS-Gutachten zur Entwicklungsplanung der Natur- und Ingenieurwissenschaften der TUD kommt im wesentlichen zu folgenden Ergebnissen:
    · Für den Fachbereich Biologie wird erheblicher Sanierungs- und Modernisierungsbedarf festgestellt. Der zunehmende Einsatz molekularbiologischer Arbeitsweisen macht die Einrichtung entsprechender Labore erforderlich. Durch den Umzug der Geowissenschaften auf die Lichtwiese könnte der Standort Botanischer Garten zu einem "BioCampus" ausgebaut werden.
    · Auch für den Fachbereich Chemie stellen die Gutachter einen bedeutenden Sanierungs- und Modernisierungsbedarf fest. HIS hat für die Chemie einen relativ hohen Flächenüberschuss diagnostiziert, so dass im Zuge der Sanierungsmaßnahmen die Flächennutzung des Fachbereichs optimiert werden könnte. Dies würde die Möglichkeit eröffnen, weitere Fachgebiete (z.B. Geowissenschaften) im Chemiequartier unterzubringen.
    · Für den fusionierten Fachbereich Material- und Geowissenschaften wird im HIS-Gutachten eine Zusammenfassung auf der Lichtwiese vorgeschlagen.
    · Die Fachbereiche Maschinenbau und Bauingenieurwesen sollten zukünftig vollständig am Standort Lichtwiese untergebracht werden. Durch den geplanten Neubau für das Bauingenieurwesen und eine komplette Nutzung des Maschinenbauquartiers durch den Maschinenbau würden hierfür die Voraussetzungen geschaffen.
    · Der Fachbereich Mathematik sollte in der Nähe der Informatik untergebracht werden, die im kommenden Jahr das derzeit im Umbau befindliche Zintl-Institut beziehen wird. Die freigezogenen Flächen der Mathematik ermöglichen eine Verlagerung der Physik, deren Altbauten einer modernen Forschung und Lehre nicht mehr angemessen sind. In der Nachbarschaft zu Mathematik sollte auch der Fachbereich Mechanik angesiedelt werden.
    · Der Fachbereich Elektrotechnik sollte im Stadtgebiet an seinem jetzigen Hauptstandort konzentriert werden.
    · Schließlich werden Neubauten für eine Standortbibliothek sowie ein Hörsaal- und Seminarzentrum auf der Lichtwiese in Betracht gezogen. Deren Notwendigkeit kann abschließend jedoch erst mit Vorliegen des Gesamtergebnisses beurteilt werden.

    Ministerin Ruth Wagner: Sanierung des Residenzschlosses Darmstadt
    ist eine Investition in die Zukunft
    "Neue Perspektiven eröffnen sich auch für das Residenzschloss Darmstadt", berichtete Ministerin Wagner. Für die dringend notwendige Sanierung des Schlosses stelle das Wissenschafts- und Kunstministerium in diesem Jahr eine Million Euro zur Verfügung. Für das kommende Haushaltsjahr seien, - sofern der Haushaltsgesetzgeber zustimme -, weitere 500.000 Euro vorgesehen. "Mit diesen Mitteln sollen zunächst die dringendsten Schäden beseitigt werden", so Wagner. Notwendig sei darüberhinaus eine grundlegende Sanierung des Schlosses - inklusive Fassaden, Innenausstattung, technische Gebäudeausstattung, Außenanlagen und Brandschutzmaßnahmen. Dies habe eine Bestandsaufnahme durch die TU Darmstadt ergeben, die seit dem Jahr 2000 die Verwaltung des Schlosses ausübe. Ministerin Wagner kündigte an, dass Bausachverständige in Kürze den Auftrag erhalten werden, Gutachten für ein Gesamtsanierungskonzept zu erstellen. Vorarbeiten seien bereits im Gange.
    Wegen der teilweise starken Rissbildung werden Baugrund und Statik untersucht. "Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die ursprüngliche Verankerung des Gebäudes und deren Sanierung wegen damals fehlender technischer Möglichkeiten unzulänglich war", sagte Wagner. Die Gesamtkosten der Sanierung werden auf rund 25 Millionen Euro geschätzt. Entscheidungen über das weitere Verfahren seien allerdings erst möglich, wenn das Gesamtsanierungskonzept vorliege. "Die Landesregierung setzt sich sehr für die Autonomie der Hochschulen ein. Wir können uns auch mehr Selbstverantwortung der Hochschulen in Bauangelegenheiten vorstellen und sind deshalb mit der TU Darmstadt im Gespräch, um zu klären, wie die Hochschule bei der Sanierung des Schlosses im Bereich der Bauunterhaltung erstmals die Funktion der Bauherrin übernehmen könnte", so Wagner.
    Das Residenzschloss Darmstadt wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren wieder aufgebaut. Im Schloss sind die geisteswissenschaftlichen Institute der TU Darmstadt, die Landes- und Hochschulbibliothek, das Schlossmuseum, die Polizei, der Studentenkeller und der Künstlerkeller untergebracht. Die Evangelische Kirche von Hessen und Nassau hatte die Nutzung der Schlosskirche zwischenzeitlich aufgegeben, jetzt aber den Wunsch geäußert, die Evangelische Studentengemeinde hier wieder unterzubringen. Die Hofanlagen und die Bastion werden von der TU Darmstadt für Veranstaltungen, z. B. für das Heinerfest zur Verfügung gestellt. Nach Angaben von Wagner und Wörner werden die künftigen Nutzungsmöglichkeiten des Schlosses im Rahmen des Gesamtsanierungskonzeptes untersucht und geklärt. Dabei werde man auch die Ergebnisse der HIS-Untersuchung zur Entwicklungsplanung der TU Darmstadt berücksichtigen.
    "Das Residenzschloss ist ein historisches Wahrzeichen Darmstadts und zählt zum historischen Erbe Hessens. Es zu bewahren und bestmöglich zu nutzen, ist eine Investition in die Zukunft", sagte Ministerin Wagner.

    Wiesbaden/Darmstadt,2.5.2002


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

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