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05/02/2002 14:34

HRK-Jahresversammlung in Bonn: "Grenzenloser Hochschulraum? - Studieren und Forschen in der Welt"

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    Mit der Frage, wie es mit dem internationalen Austausch von Studierenden und wissenschaftlichem Personal sowie der wissenschaftlichen Zusammenarbeit über weltweite Grenzen hinweg weitergeht, befasst sich am Donnerstag und Freitag (2. und 3. Mai) die Jahresversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Anlässlich einer Pressekonferenz zum Auftakt der Veranstaltung erklärte HRK-Präsident Professor Dr. Klaus Landfried, die HRK wolle in diesen zwei Tagen bewusst über Europa hinaus schauen. Der sogenannte "Bologna-Prozess", an dessen Ende ein europäischer Hochschulraum stehen soll, ziele nicht auf eine Festung Europa. "Im Gegenteil: Durch eine Neuordnung unserer 'inneren Angelegenheiten' wollen wir 'Higher Education made in Europe' zum Qualitätsbegriff machen, der uns konkurrenzfähig macht gegenüber den globalen Mitspielern, allen voran USA und Australien", sagte Landfried.

    Die wissenschaftlichen Eliten aus Asien, Lateinamerika und Afrika suchten nach Alternativen zu den USA. Man setze in diesen Ländern große Hoffnungen auf Zusammenarbeit, insbesondere auf Weiterqualifizierungschancen für ihren Hochschullehrer- und Forschernachwuchs in Europa.

    Der HRK-Präsident forderte gezielte Anstrengungen, um wissenschaftliche Karrieren von Anfang an international anzulegen. "Wir brauchen mehr europäische Graduiertenkollegs, mehr gemeinsame Postgraduierten-Studien und mehr gemeinsam betreute Promotionsverfahren", erklärte er. Die bestehenden EU-Förderprogramme für Nachwuchswissenschaftler bedürften einer spürbaren Verstärkung. Vorstellbar seien auch neue Fonds zur gezielten Förderung europäischer Forscherkarrieren.

    Landfried forderte, dass Deutschland sich mit Blick auf den Internationalisierungsprozess und die Einrichtung international eingeführter Abschlüsse auch von verkrusteten Strukturen im öffentlichen Dienst verabschieden müsse. Dazu gehöre, dass auch Fachhochschulabsolventen mit akkreditiertem Master-Abschluss Zugang zum höheren Dienst erhielten. "Ich hoffe, wir schaffen es, das verrostete Kastendenken hinsichtlich der beruflichen Fähigkeiten solcher Absolventen zu überwinden."

    Der HRK-Präsident kritisierte auch, dass mit der verstärkten internationalen Werbung für den Studienstandort Deutschland nicht die Schaffung ausreichender Rahmenbedingungen für ausländische Studierende einhergehe. Das betreffe vor allem die Sicherung von Wohnraum. HRK und Deutsches Studentenwerk hatten im Vorjahr aufgrund eigener Erhebungen darauf hingewiesen, dass 20.000 Wohnheimplätze für diesen Zweck fehlen. Der HRK-Präsident: "Geschehen ist seither nichts. Wir müssen ernsthaft darüber nachdenken, die Marketing-Aktivitäten im Rahmen von GATE-Germany zu stoppen, wenn wir steigenden Bewerberzahlen gar kein entsprechendes Angebot gegenüber stellen können."


    More information:

    http://www.hrk.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

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