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05/06/2002 13:17

Prof. em. Dr. Ferdinand Seibt feiert seinen 75. Geburtstag

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Prof. em. Dr. Ferdinand Seibt (Fakultät für Geschichtswissenschaft der RUB) vollendet am kommenden Donnerstag (9. Mai 2002) sein 75. Lebensjahr. Der Historiker hatte von 1969 bis 1992 an der Ruhr-Uni gelehrt und geforscht.

    Bochum, 06.05.2002
    Nr. 121

    Spannende Mittelalterforschung mit Bestseller-Format
    Prof. em. Dr. Ferdinand Seibt feiert seinen 75. Geburtstag
    Historiker lehrte 23 Jahre lang an der Ruhr-Uni Bochum

    Prof. em. Dr. Ferdinand Seibt (Geschichte des späteren Mittelalters, Fakultät für Geschichtswissenschaft der RUB) vollendet am kommenden Donnerstag (9. Mai 2002) sein 75. Lebensjahr. Der Historiker hatte von 1969 bis 1992 an der Ruhr-Uni gelehrt und geforscht. Sein Fachgebiet, die Mediävistik, verstand er als Gesellschaftsgeschichte der mittelalterlichen Jahrhunderte. Zu seinen bekanntesten Publikationen zählen die Standardwerke "Handbuchs der Europäischen Geschichte" und "Glanz und Elend des Mittelalters". Seine Kaiserbiographien über Karl IV. und Karl V. wurden sogar zu Bestsellern.

    Werdegang

    Ferdinand Seibt wurde am 9. Mai 1927 im nordböhmischen Strischowitz geboren. Nach der Aussiedlung folgten Studium und Promotion über lateinische Literatur im hochmittelalterlichen England an der Uni München. 1953 legte er das Staatsexamen in Deutsch, Geschichte und Erdkunde ab und unterrichtete zehn Jahre lang an Münchener Gymnasien. In dieser Zeit entwickelte er seinen dritten großen Forschungsbereich neben der Geschichte der Geschichtswissenschaft bzw. der vergleichenden Geschichte des Mittelalters: Böhmische Geschichte Mitteleuropas. Mit einer Analyse zur hussitischen Revolution habilitierte er sich 1964 in München für mittlere und neuere Geschichte. 1969 wurde er, unter den damals geltenden Bedingungen ohne Bewerbung und Probevorlesung, an die RUB berufen.

    Deutsch-tschechiche Verständigung

    Ferdinand Seibt kam mit dem gebotenen Optimismus gegenüber einem Reformunternehmen an die erste Uni des Ruhrgebiets, "Die Reformation in Europa" hieß seine erste Vorlesungsreihe. Europäisches Denken setzte er auch wissenschaftlich und organisatorisch in Taten um. Seit 1980 führt er den Vorsitz im Collegium Carolinum, einem vom Bayrischen Kultusministerium geförderten Forschungsinstitut für Kultur und Geschichte der böhmischen Länder. Im Dienst von Vergangenheitsbewältigung und Verständigung zwischen Tschechen und Deutschen war Prof. Seibt in bilateralen Schulkommissionen tätig und Mitglied der tschechoslowakisch?deutschen Historikerkommission. Für seine wissenschaftlichen Leistungen fand Prof. Seibt internationale Anerkennung. 1981 wurde ihm der Verdienstorden des Großherzogtums Luxemburg verliehen, 1990 erhielt er in Prag die Frantizek?Palacky-Plakette, die höchste Auszeichnung der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften.

    Standardwerke und Bestseller

    Ferdinand Seibt gestaltete sein Fachgebiet zur gegenwartsoffenen und spannend erzählten Wissenschaft. In Fachkreisen fanden seine Publikationen, namentlich sein Mittelalterband "Handbuch der Europäischen Geschichte", weitreichende Beachtung; zudem stellte er in seinen Büchern auch sein literarisches Gestaltungsvermögen unter Beweis und machte so ein größeres Publikum mit dem Mittelalter bekannt. Seine Kaiserbiographien über Karl IV. und Karl V. wurden zu Bestsellern, gleiches gilt für sein prallvolles Lesebuch zur europäischen Gesellschaftsgeschichte: "Glanz und Elend des Mittelalters". Wissenschaftlich wandte sich Seibt in seinen letzten aktiven Jahren neuen Ansätzen, Methoden und Fragestellungen der Geschichtsforschung zu. Unter seiner Führung öffnete sich sein Lehrstuhl für interdisziplinäre Kontakte und aktuelle Forschung.

    Weitere Informationen

    Prof. em. Dr. Ferdinand Seibt, Collegium Carolinum e.V., Hochstraße 8/II, 81669 München, Tel. 089/4488393


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology
    regional
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    German


     

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