Ausstellung im Deutschen Historischen Museum Berlin
Projekt "Zauberei- und Hexenprozesse im Rhein-Maas-Mosel-Raum, 15.-17. Jh." des Sonderforschungsbereichs (SFB) 235 an der Universität Trier und die Stadtbibliothek Trier sind an der Ausstellung beteiligt
Ein bestürzendes, Forschung und interessierte Öffentlichkeit immer wieder interessierendes Kapitel der europäischen Geschichte ist die Ausgrenzung, Verfolgung und Hinrichtung von Personen, die der vermeintlichen Hexerei verdächtigt wurden. Die Ausstellung "Hexenwahn - Ängste der Neuzeit" im Deutschen Historischen Museum Berlin Kronprinzenpalais (3. Mai bis 6. August 2002) setzt sich mit der Hexenverfolgung in der frühen Neuzeit auseinander, hinterfragt noch immer gängige Klischees und bietet neue Sichtweisen auf das Thema. Das Projekt A5 "Zauberei- und Hexenprozesse im Rhein-Maas-Mosel-Raum, 15.-17. Jh." des SFB 235 an der Universität Trier sowie die Stadtbibliothek Trier sind an der Ausstellung in Berlin beteiligt.
Dabei liegt ein regionaler Schwerpunkt auf dem Kurfürstentum Trier und den Herzogtümern Luxemburg und Lothringen als einem Zentrum der europäischen Hexenverfolgung in den Jahren zwischen etwa 1550 und 1650. Die ungewöhnlich inszenierte Ausstellung wird vom 3. Mai bis 6. August 2002 vom Deutschen Historischen Museum im Kronprinzenpalais in Berlin gezeigt. Die Ausstellung basiert auf einem internationalen Ausstellungsprojekt, das vom Musée d'Histoire de la Ville de Luxembourg zusammen mit dem Forschungsprojekt "Zauberei- und Hexenprozesse" der Universität Trier erarbeitet wurde (Leitung: Univ.-Prof. Dr. Franz Irsigler, Prof. Gunther Franz; Mitarbeiter: Dr. Rita Voltmer, Dr. Herbert Eiden) Die Ausstellung wurde unter dem Titel "Incubi - Succubi. Hexen und ihre Henker bis heute" von Mai bis Oktober 2000 in Luxemburg gezeigt. Dazu erschien ein historisches Lesebuch in deutscher und französischer Sprache, das die Forschungsergebnisse des Trierer Projektes in 11 Beiträgen für eine breite Öffentlichkeit darstellte.
Auch die Berliner Austellung wurde intensiv von dem Trierer Projekt (Dr. Rita Voltmer, Prof. Franz Irsigler) betreut und wissenschaftlich beraten. Dazu erschien ein umfangreicher Katalogband (Hexenwahn. Ängste der Neuzeit, hg. v. Rosmarie Beier-de Haan, Rita Voltmer und Franz Irsigler. Berlin 2002; 22,- Euro). Die bereits im Luxemburger Lesebuch vorhandenen Beiträge wurden neu geordnet, aktualisiert, erweitert und mit einem wissenschaftlichen Anmerkungsapparat versehen. Auf zwei Artikel des Luxemburger Begleitbandes musste zugunsten von zwei neu aufgenommenen Beiträge verzichtet werden. Faksimiles und Transkriptionen aus Hexenprozessakten sollen nun zusätzlich die komplexe Thematik verdeutlichen helfen. Außerdem wurde neben dem Aufsatzteil ein umfangreicher Katalogteil in Berlin erarbeitet, in dem nicht nur die Ausstellungsstücke detailliert beschrieben und kontextualisiert, sondern auch eine Auswahl der in der Ausstellung präsentierten Textzitate aus Quellen und Forschungsliteratur wiedergegeben werden. Eine ausführliche Bibliographie schließt den Band ab.
Auch die Stadtbibliothek Trier ist in Berlin mit 16 Leihgaben vertreten, darunter einem Druck des Hexenhammers (Malleus Maleficarum), dem berüchtigten Hexenregister des St. Maximiner Amtmanns Claudius Musiel und der um 1591 in Trier entstandenen Handschrift gegen den Hexenwahn (De vera et falsa magia) des Theologen Cornelius Loos. Er war ein Vorläufer von Friedrich Spee, dessen "Cautio Criminalis" gegen die Hexenprozesse in der Erstausgabe von 1631 ebenfalls ausgestellt wird.
Informationen zum Projekt und zur Ausstellung finden sich unter www.uni-trier.de/hexen.
Pressemitteilung 76/2002
Trier, 08.05.2002
Universität Trier
Pressestelle
Leitung: Heidi Neyses
Tel.: 0651/201-4238
Fax: 0651/201-4247
E-Mail: Neyses@uni-trier.de
Criteria of this press release:
History / archaeology
transregional, national
Research projects, Research results
German
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