Im Rahmen des Projektes "Zeichen der Erinnerung" soll ein Mahnmal an die Juden-Deportation am Stuttgarter Nordbahnhof entstehen
Drei Studentinnen der BTU Cottbus, Cindy Meyer, Isabelle Müller und Katja Schulz, haben einen der beiden ersten Preise bei dem Projekt "Zeichen der Erinnerung" für ihren Entwurf zu einem geplanten Mahnmal am Stuttgarter Nordbahnhof gewonnen. Sie haben im Dezember 2001 an einem internationalen Workshop mit sechzig Studierenden und Architekturdozenten von insgesamt acht Hochschulen teilgenommen, organisiert von der Stiftung Geißstraße Sieben und dem Stadtarchiv Stuttgart. Ziel des Projektes, unterstützt von der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart, ist die Gestaltung eines baulichen und künstlerischen Zeichens an der Stelle der Deportation tausender Menschen jüdischer Herkunft in den Jahren 1941 bis 1942 aus Stuttgart und Umgebung, vom Stuttgarter Nordbahnhof aus.
Ausgangspunkt des Entwurfes der Cottbuser Studentinnen von Herrn Prof. Heinz Nagler, Inhaber des Lehrstuhls Städtebau und Entwerfen an der BTU, war die Tatsache, dass die Deportierten damals ihr Ticket in die Todeslager selbst bezahlen mussten, in dem Glauben Sie würden umgesiedelt. Das prämierte Konzept besteht darin, dass an den Fahrkartenautomaten der U- und S-Bahnhöfe in Stuttgart, an den Jahrestagen der Deportation eines Teils der regionalen Bevölkerung, per Zufallsprinzip an die heutigen Reisenden Fahrscheine mit der Destination "Auschwitz", "Majdanek" oder "Buchenwald" ausgegeben werden und zwar entsprechend der Anzahl der an diesem Tage deportierten Personen. Die Tickets sind vollgültig für das ursprünglich gewählte Fahrziel der Kunden, geben aber gleichzeitig ein kurzes Portrait einer in den vierziger Jahren tatsächlich deportierten Person wieder. Hierdurch sollen die Fahrgäste darauf aufmerksam gemacht werden, dass es im Prinzip jeden hätte treffen können.
Von den neunzehn im Rahmen des Projektes "Zeichen der Erinnerung" in Stuttgart eingereichten Arbeiten wurden zwei mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Die Cottbuser Preisträgerinnen Cindy Meyer, Isabelle Müller und Katja Schulz teilen sich den mit 1.000 Euro dotierten Preis mit Anne-Christin Saß und Ole Schreer, Studierende der FH Nürtingen.
Die Stiftung Geißstraße Sieben in Stuttgart sammelt zur Zeit Geldmittel und hat es sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit der Stadt Stuttgart ein Erinnerungszeichen an "die Ungeheuerlichkeit rassisch und politisch begründeter Menschenvernichtung" zu realisieren. Eine kommentarlose Überbauung des Geländes im Stuttgarter Nordbahnhof, von dem aus insgesamt 2.400 Menschen jüdischer Herkunft im Dritten Reich in den Tod verschickt wurden, soll verhindert werden.
Criteria of this press release:
Construction / architecture
transregional, national
Organisational matters, Studies and teaching
German
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