Malte Brammerloh, Gregor Sauer und Philipp Jagusch gewinnen im Jugend forscht Finale den VDE-Sonderpreis
Die Sieger des VDE-Sonderpreises beim 47. Bundeswettbewerb von Jugend forscht helfen Taubblinden ab sofort mit einer ungewöhnlichen Kommunikationsmethode. Ihr Vibrationshandschuh erlaubt Menschen, die nicht sehen und hören können, jeden ihrer Mitmenschen mittels Tastsinn zu verstehen. Eine einfache Verbindung mit dem Computer oder einem Smartphone eröffnet so völlig neue Kommunikationswege. Diese außergewöhnliche Idee bescherte Malte Brammerloh (20) von der Universität Göttingen, Gregor Sauer (19) und Philipp Jagusch (21) von der Universität Jena bei Jugend forscht den VDE-Sonderpreis für mikroelektronische Anwendungen. Die drei Jungforscher entwickelten ein Gerät, das taubblinden Menschen erleichtert, zu kommunizieren. Dabei erfasst der Nutzer Wörter, indem die einzelnen Buchstaben mittels Vibration auf speziellen Punkten der Handfläche und Finger übertragen werden. „Jeder Buchstabe des Alphabets ist eine Geste auf der Hand“, erklärt Malte Brammerloh. Das nutzte das Team für die Entwicklung seines Vibrationshandschuhs, um die Verbindung zu taubblinden Menschen herzustellen. „Man kann einen Text am Computer oder in ein Smartphone eingeben und dieser wird dann per Bluetooth an den Handschuh übertragen“, sagt Malte Brammerloh. Eine Funktion, die es auch ermöglicht, dass Bücher und Texte vorgelesen werden und die sich im Test mit einer Selbsthilfegruppe taubblinder Menschen bereits bewährte. „Sie waren begeistert von dem Handschuh“, sagt der Jungforscher.
Die Idee zu ihrem erfolgreichen Projekt entstand bereits vor zwei Jahren in Ecuador. Dort hatte Gregor Sauer Kontakt mit einem Taubblinden in seiner Gastfamilie. „So entstand nach und nach der Gedanke, die Kommunikation technisch zu unterstützen“, erklärt Malte Brammerloh, der ebenfalls ein Freiwilliges Soziales Jahr in Ecuador verbrachte. Ihr Ziel, die Kommunikation für Taubblinde zu erleichtern, ist erreicht und damit haben sie auch die Jury und die Experten des VDE überzeugt. Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer, VDE-Vorstandsvorsitzender: “Dieses Projekt zeigt besonders anschaulich, wie Technik und Forscherdrang das Leben und den Alltag von Menschen mit Behinderungen konkret erleichtern können.“ Dass sich das Trio mit seiner Idee durchsetzen kann, zeigen bereits die weiteren Kontakte. Malte Brammerloh: „Unser Ziel ist es, das ganze praktisch umzusetzen. Wir kooperieren dazu bereits mit einer Gruppe aus Berlin, die etwas Ähnliches macht.“
Das Engagement der Physikstudenten ist ein gutes Beispiel für talentierte Nachwuchskräfte. Deren Förderung hat für den VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik mit seinen 36.000 Mitgliedern, davon 1.300 Unternehmen und 8.000 Studierende, einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas, einen hohen Stellenwert. Neben dem mit 1.000 Euro dotierten Sonderpreis werden deshalb auch auf Landesebene bei Jugend forscht jährlich zahlreiche Sonderpreise für spannende Projekte vergeben.
187 Jugendliche mit insgesamt 103 Projekten hatten sich für das Finale von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb qualifiziert. Anlässlich des Finalauftakts sagte Prof. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung und zugleich Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Jugend forscht e. V., in Berlin: „Der Wohlstand unseres Landes hängt in entscheidendem Maße von Forschung und Innovation, von der Kreativität und dem Ideenreichtum seiner Bürgerinnen und Bürger ab. Jugend forscht leistet einen wichtigen Beitrag, um diesen Schatz zu heben. Der Wettbewerb vermittelt Kindern und Jugendlichen Freude an Wissenschaft und Forschung.“ Ziele, die der VDE sehr aktiv unterstützt. Auch die diesjährigen Preisträger Malte Brammerloh, Gregor Sauer und Philipp Jagusch werden daher zu Präsentationen auf Messen und Kongressen eingeladen, etwa zum VDE-Kongress „Smart Grid“ vom 5. bis 6. November nach Stuttgart.
Weitere Informationen zum VDE unter www.vde.com
Gregor Sauer , Malte Brammerloh und Philipp Jagusch
Foto: Jugend forscht
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Electrical engineering
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Contests / awards, Studies and teaching
German
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