Chemnitzer Professor ab Februar im deutschen Wissenschaftsrat
CHEMNITZ. Prof. Dr. Thomas Geßner, Professor für Mikroelektronik/Mikrotechnologie an der Technischen Universität Chemnitz wurde vom Bundespräsidenten Roman Herzog zum Mitglied des deutschen Wissenschaftsrates berufen. Die Berufung erfolgte auf gemeinsamen Vorschlag der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Hochschulrektorenkonferenz, der Max-Planck-Gesellschaft und der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Seine dreijährige Amtsperiode beginnt Prof. Geßner am 1. Februar 1998. Die Berufung ist eine Würdigung der wissenschaftlichen Kompetenz und Leistungsfähigkeit sowohl von Prof. Geßner als auch der TU Chemnitz auf modernen und innovativen Fachgebieten, wie Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik.
Stichwort: Wissenschaftsrat
Der Wissenschaftsrat der Bundesrepublik Deutschland gibt Empfehlungen zum deutschen Hochschulwesen, zur Förderung einzelner Fachgebiete und der Einrichtung deutscher Forschungsinstitute. Im Wissenschaftsrat sind neben den Bundes- und Landesministern für Wissenschaft auch herausragende wissenschaftliche Persönlichkeiten von ca. 20 deutschen Universitäten vertreten, welche ganz unterschiedliche Fachgebiete, wie Medizin, Natur- und Ingenieurwissenschaft, Biologie und Philosophie repräsentieren. In diesem Gremium wird ein kontinuierlicher Dialog zwischen Politikern und Wissenschaftlern über grundlegende Probleme des Wissenschaftssystems in Deutschland geführt. Am 2. Oktober 1997 würdigte Bundespräsident Roman Herzog aus Anlaß des 40jährigen Bestehens des Wissenschaftsrates die erfolgreiche Arbeit des Gremiums und bezeichnete es als ,Membran zwischen Wissenschaft und Politik".
Zur Person: Prof. Dr. Thomas Geßner
Thomas Geßner, wurde 1954 in Karl-Marx-Stadt, jetzt Chemnitz, geboren. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Von 1974 bis 1979 studierte er an der TU Dresden Physik. Ein Thema der Angewandten Physik, genauer die Untersuchung von neutronendotiertem Silicium für Kernstrahlungsdetektoren, war Gegenstand seiner Diplomarbeit. Nach deren Abschluß begann er ein Forschungsstudium am Zentralinsitut für Kernforschung der Akademie der Wissenschaften in Rossendorf, das er 1983 mit der Promotion zum Dr. rer nat. mit dem Thema ,Herstellung von hochohmigem neutronen-dotiertem Silicium und dessen Einsatz als Basismaterial für Kernstrahlungsdetektoren" abschließen konnte. Seit 1982 war Geßner in der Mikroelektronikforschung tätig. Er arbeitete auf den Gebieten der Ionenimplantation, der Entwicklung einer Molybdänpolycidtechnologie für 1 Mbit dRAM-Schaltkreise und der Seite Salicidtechnik für 4 Mbit dRAM-Schaltkreise. Das Gebiet der Entwicklung einer Salicidtechnik für die Mikroelektronik war Gegenstand seiner Promotion zum jetzigen Dr.-Ing. habil., welche er 1989 erfolgreich abschloß. Basierend auf dem Technikum Mikroelektronik der Universität baute Geßner 1990 eine neues Zentrum für Mikrotechnologien in der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik mit einer vollständig erneuerten gerätetechnischen Basis auf. Bis zum heutigen Tag ist er Direktor dieses Zentrums. 1993 erfolgte die Berufung zum Professor für Mikrotechnologie. 1994 wurde er zum Prorektor für Forschung gewählt. Prof. Geßner ist Sprecher des Sonderforschungsbereiches ,Mikromechanische Sensor- und Aktorarrays", der 1995 in Chemnitz aufgebaut wurde. Prof. Geßner arbeitet in folgenden Organisationen und Gremien mit: der Electrochemical Society (USA), der IEEE, den Editorial Board der Zeitschrift ,Microsystem Technologies", im Programmkomitee des Europäischen Workshops ,Material for Advanced Metallization" (Chairman 1995) sowie der in den USA stattfindenden Konferenz ,Advanced Metallization and Interconnect Systems for ULSI Applications". Außerdem ist er Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Prof. Geßner kann auf über 100 Fachveröffentlichungen sowie neun Patentanmeldungen verweisen.
Hinweis: Ein Foto von Prof. Dr. Thomas Geßner können Sie in der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit anfordern.
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