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05/15/2002 22:54

Eliteförderung in Ungarn

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Universität Heidelberg und Deutschsprachige Andrássy-Universität Budapest unterzeichneten Kooperation - Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff: "Neue Form des Lehrexports" - Rektor Prof. Dr. György Hazai: "Wir sind stolz und dankbar, dass die ungarische Regierung diese Initiative ergriffen hat"

    Die Universität Heidelberg und die Deutschsprachige Andrássy-Universität Budapest haben heute eine neuartige Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Mit der darin vereinbarten Förderung des Studienganges "Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften" der Andrássy-Universität erweitert die Universität Heidelberg ihre Partnerschaften mit mittelosteuropäischen Universitäten um ein spezifisches Programm postgradualer Eliteförderung. Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff hob vor Journalisten die große Bedeutung dieser "neuen Form des Lehrexports" hervor. Die Kooperation biete auch sehr interessante Perspektiven für die lange schon bestehende Partnerschaft mit der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest und für den wissenschaftlichen Nachwuchs.

    Professor Dr. György Hazai, Gründungsrektor der Andrássy-Universität, drückte bei der Unterzeichnung in der Bel Etage der Alten Universität in Heidelberg seine Freude aus, "dieses wichtige Abkommen erreicht zu haben". Es sei das erste Mal nach dem Zweiten Weltkrieg, dass in Ungarn und anderen Nachbarländern eine deutschsprachige Universität gegründet worden sei. "Wir sind stolz und dankbar, dass die ungarische Regierung diese Initiative ergriffen hat."

    Mit der Kooperationsvereinbarung betritt die Universität Heidelberg Neuland in ihrer internationalen Arbeit. Ziel ist die Förderung des postgradualen Studienganges "Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften" an der ersten neu gegründeten Universität in Mittel- und Osteuropa, die außerhalb des deutschsprachigen Raums wieder Deutsch als Sprache in Forschung und Lehre nutzt. Die Andrássy-Universität Budapest ist von Ungarn mit dem Ziel geschaffen worden, eine Führungselite junger Menschen aus Ost und West auszubilden, die fähig sein wird, den Herausforderungen des sich immer enger zusammenschließenden Europas zu entsprechen.

    Gedacht ist an die Entwicklung von Fähigkeiten, Spitzenpositionen in Ungarn, in Institutionen der Europäischen Union und in internationalen Unternehmen wahrnehmen zu können. Im Blickfeld sind daher überdurchschnittlich qualifizierte Graduierte, von denen je ein Drittel aus den deutschsprachigen Ländern, aus Ungarn und aus anderen mittel- und osteuropäischen Ländern kommen und einen der drei Aufbaustudiengänge wählen. Das ungarische Vorhaben hat bereits Unterstützung von Baden-Württemberg, Bayern und Österreich sowie durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst zugesagt erhalten.

    Die Kooperation mit der Universität Heidelberg ermöglicht der Andrássy-Universität Budapest, in dem Diplom, mit dem der Grad eines Legum Litterarum Magister für den erfolgreichen Abschluss des Studiengangs "Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften" verliehen wird, zum Ausdruck zu bringen, dass das Studium im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg absolviert wurde. Vereinbart wurde auch die Anerkennung des Abschlussgrades der Andrássy-Universität im Rahmen der Voraussetzungen eines Promotionsverfahrens an der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg. Die Kooperation sieht die Einrichtung eines Gemeinsamen Ausschusses zur kooperationsgemäßen Verwirklichung des betroffenen Studienganges vor. Darüberhinaus wird die Einrichtung eines gemeinsamen Studiengangs mit gemeinsamer Graduierung geprüft.

    Die Universität Heidelberg verpflichtet sich in der Kooperationsvereinbarung, der Andrássy-Universität Budapest für deren Personaltableau vor allem in den Bereichen Europarecht und Wirtschaftsrecht Vorschläge hochqualifizierter Wissenschaftler aus Baden-Württemberg für eine Berufung oder Tätigkeit vorzulegen und Stipendien für Studierende zu vermitteln. Die Finanzierung der auf Grund dieses Verfahrens berufenen oder tätigen Personen und der Stipendien erfolgt durch die Landesstiftung Baden-Württemberg, die dieses Vorhaben als ein eigenes Projekt in ihre Tätigkeit aufgenommen hat. In diesem Rahmen ist für fünf Jahre die Entsendung von zwei Professoren und die Vergabe von bis zu zehn Stipendien, daneben auch die Unterstützung von Doktoranden und Sonderveranstaltungen in Budapest vorgesehen.

    "Mit der Kooperationsvereinbarung eröffnen sich für die Universität Heidelberg und die Andrássy-Universität Budapest gänzlich neue Formen der Eliteförderung im Interesse der europäischen Zusammenarbeit", erklärte der Rektoratsbeauftragte der Universität Heidelberg und Dekan der Juristischen Fakultät, Professor Dr. Peter-Christian Müller-Graff.

    Landesstiftung unterstützt die Andrássy-Universität

    Dr. Andreas Weber legte in Heidelberg vor Journalisten dar, warum sich die Landesstiftung Baden-Württemberg entschlossen hat, den Aufbau des Studiengangs "Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften" in Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg zu fördern und die Baden-Württemberg-Stipendien bereitzustellen. Die Landesstiftung wolle mit diesen Maßnahmen einen Beitrag dazu leisten, dass dem steigenden Bedarf an international und interdisziplinär denkenden Nachwuchskräften Rechnung getragen wird.

    Das sich neu bildende Europa benötige - gerade für das produktive Zusammenwachsen - Führungskräfte, die neben exzellenten Fachkenntnissen in der Lage sein müssen, über den jeweiligen nationalen Tellerrand hinauszublicken. "Gerade für das Wissenschaftsland Baden-Württemberg ist es von außerordentlicher Bedeutung, hier zentral mitzuwirken."

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse/index.html


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    Criteria of this press release:
    Law, Politics
    transregional, national
    Science policy, Studies and teaching
    German


     

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