idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/05/1998 00:00

Emaillierte Pretiosen des Grünen Gewölbes vom Zerfall bedroht

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    Clausthaler Wissenschaftler bemühen sich um die Erhaltung wertvoller Juwelierarbeiten

    Im berühmten Grünen Gewölbe in Dresden befindet sich die einzigartige Kunstsammlung Augusts II. (der Starke); er war Kurfürst von Sachsen und König von Polen. Die wertvollen Kunstgegenstände, zum Beispiel vergoldete Gefäße, in Edelmetall gefaßte Perlen und Edelsteine sowie Kleinbronzen, befanden sich bis zum zweiten Weltkrieg in prunkvoll ausgestatteten Räumen im Westflügel des Dresdener Residenzschlosses. Heute werden die Objekte im Albertinum ausgestellt.

    Durch korrodierende Umwelteinflüsse, Feuchtigkeit und Abgase entstanden in den letzten Jahrzehnten an einigen der Kunstgegenstände zum Teil erhebliche Schäden. Infolge von Auslaugungsvorgängen neigen die Emails zu Rißbildung, sie werden blind, zum Teil platzt die Emailschicht ab. Dieses Phänomen ist in der Werkstofforschung als "Glaskrankheit" bekannt und bereitet schon lange Kopfzerbrechen. Ein Totalverlust der Kunstwerke durch die Ablösung der Emailschichten von den Goldobjekten scheint in absehbarer Zeit unvermeidbar, wenn nicht tiefgreifende Konservierungsmaßnahmen in Angriff genommen werden.

    In ein bundesweites Forschungsprojekt mit dem Ziel, den Zerfall des Emails zu stoppen und eine dauerhafte Konservierung zu erreichen, ist auch das Institut für Nichtmetallische Werkstoffe der Technischen Universität Clausthal (Dipl.-Ing. M. Wagner, Professor Dr. G.H. Frischat mit Unterstützung durch Professor Dr. P. Hellmond, Deutscher Emailverband, e.V. , Hagen) einbezogen. Die Arbeiten werden von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Zur Zeit werden am Institut Modellemails in Anlehnung an die chemischen Zusammensetzungen der historischen Emails erschmolzen. Weitere Untersuchungen dienen der Erforschung der Haftungsmechanismen zwischen Glas und Metall, um dadurch die Ursachen des Haftungsverlustes zu erfassen. Auf dieser Basis sollen dann die zielgerichteten Konservierungsmaßnahmen für die Kunstobjekte erarbeitet werden.

    Weitere Informationen: Institut für Nichtmetallische Werkstoffe, Zehntnerstraße 2 A, 38678 Clausthal-Zellerfeld, Professor Dr. H.G. Frischat, Tel. 05323 72 24 63, Dipl.-Ing. Wagner, Tel. 05323 72 20 93, E-Mail: marcel.wagner@tu-clausthal.de, Fax. 05323 72 31 19


    Images

    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Materials sciences
    transregional, national
    No categories were selected
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).