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05/22/2002 12:04

Wissenschaftsrat schliesst Evaluation des Wissenschaftszentrums NRW und seiner Institute ab

Dr. Uta Grund Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Der Wissenschaftsrat hat das Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen und seine Institute auf Wunsch des Landes Nordrhein-Westfalen evaluiert. Das Wissenschaftszentrum besteht aus vier Instituten: dem Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen - der Name bezeichnet sowohl ein einzelnes Institut in Düsseldorf als auch die Gesamtinstitution - , dem Institut Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen, dem Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) in Essen und dem Wuppertal Institut Klima, Umwelt, Energie (WI). Die Grundfinanzierung des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen in Höhe von knapp 11 Mio. Euro (21 Mio. DM, 2000) wird vom Sitzland bereitgestellt. Die Institute beschäftigen zusammen rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 120 Wissenschaftler.

    Die Arbeitsergebnisse des stark praxisbezogen arbeitenden Instituts Arbeit und Technik genügen in Teilen, insgesamt aber noch nicht in überzeugender Weise den erforderlichen Qualitätsstandards. Hervorgehoben wird, dass sich das IAT zur Zeit von einer Ressortforschungseinrichtung zu einem eigenständigen Forschungsinstitut vorwiegend mit Beratungsaufgaben entwickelt hat. Der Wissenschaftsrat hält eine wissenschaftliche Grundlage für eine qualifizierte wissenschaftliche Politikberatung für unabdingbar. Das hierzu erforderliche Potenzial ist am IAT vorhanden und kann durch eine Intensivierung des wissenschaftlichen Austauschs mit benachbarten Hochschulen und mit Hochschulen im Ausland verstärkt werden. Dem Land wird empfohlen, vor allem für eine wirksame Verbesserung der wissenschaftlichen Fundierung der Arbeiten Sorge zu tragen. Mit Blick auf eine stärkere Profilbildung und Ausweitung der Forschungskomponente sollte das IAT vor allem ein kohärentes Forschungsprogramm entwickeln. Der Wissenschaftsrat bittet das Land, ihm in spätestens zwei Jahren über die Umsetzung der Empfehlungen zu berichten.

    Die wissenschaftlichen Leistungen des Kulturwissenschaftlichen Instituts werden gut bis sehr gut bewertet. Dem Institut, das in Form eines Wissenschaftskollegs organisiert ist, wird große Bedeutung für die Kulturwissenschaften in Deutschland bescheinigt; es habe das Potential, sich zu einer international anerkannten Einrichtung auf seinem Gebiet zu entwickeln. Auch diesem Institut wird eine stärkere inhaltliche Profilierung empfohlen.

    Die Aufgaben des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie als Mittler zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit werden als wichtig und förderungswürdig eingeschätzt. Es wird jedoch festgestellt, dass das Institut seine Aufgaben nur teilweise zufriedenstellend erfüllt. Insbesondere wird auf konzeptionelle Mängel und mangelnde Kooperation mit anderen Forschungsinstituten hingewiesen. Dem Land wird empfohlen, das Institut in seiner bisherigen Form nicht weiter zu fördern. Für den Fall, dass das Land an der Erfüllung der Aufgaben interessiert ist, sollte das WI nur dann weiter gefördert werden, wenn eine grundlegende und erfolgversprechende Neukonzipierung eingeleitet wird. Der Wissenschaftsrat gibt dem Land hierzu konkrete Hinweise, wie z. B. Berufung eines neuen Präsidenten gemeinsam mit einer Hochschule, Entwicklung eines klaren Konzepts, Konzentration auf einige wenige Arbeitsschwerpunkte, enge Zusammenarbeit mit Hochschulen sowie eine intensive Qualitätskontrolle. Das Land wird gebeten, dem Wissenschaftsrat in spätestens zwei Jahren über die Umsetzung der Empfehlungen zu berichten; der Wissenschaftsrat wird dann entscheiden, ob er dem Land eine erneute Begutachtung empfiehlt.

    Den Gesamtverbund Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen hält der Wissenschaftsrat für nicht überzeugend, da die Aufgabengebiete, Interessen und die Qualität der einzelnen Institute zu stark voneinander abweichen und keine sinnvolle inhaltliche Klammer besteht. Der Wissenschaftsrat empfiehlt daher die Auflösung des Verbunds sowie die Förderung des KWI und des IAT als einzelne Institute; das WI sollte dagegen in der bisherigen Form nicht weitergefördert werden. Den Einzelinstituten wird empfohlen, auch weiterhin interdisziplinäre Themen aufzugreifen und verstärkt in Kooperation mit anderen Einrichtungen zu bearbeiten.

    Hinweis: Die Stellungnahmen zum Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen und seinen Instituten (Übergreifende Stellungnahme zum Wissenschaftszentrum NRW: Drs. 5260/02; KWI: Drs. 5261/02; IAT: Drs. 5262/02; WI: Drs. 5263/02) werden in Kürze im Netz als Volltext veröffentlicht, sie können aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates schriftlich oder per eMail angefordert werden.


    More information:

    http://wissenschaftsrat.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    regional
    Science policy
    German


     

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