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05/24/2002 18:00

Keltische Grablegung - virtuell erlebbar

Bernad Lukacin Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD

    Fraunhofer IGD erstellt für bedeutende Keltenausstellung Computeranimationen des einzigartigen Grabfundes

    Die Besucher blicken in der Kunsthalle Schirn gespannt auf den Boden: Vor ihnen öffnet sich das Hügelgrab mit dem Leichnam eines Keltenfürsten, der vor zirka 2500 Jahren am Glauberg in der Wetterau beigesetzt wurde. Sein Körper ist in Tuch gehüllt, der Goldschmuck an Hals, Finger und Ohr ist aufwendig gearbeitet. Grabbeigaben wie eine bronzene Schnabelkanne, Fibeln, Pfeil und Bogen, Lanzen und das Schild sinken - wie von unsichtbarer Hand bewegt - nacheinander in die Grabkammer herab. Der hölzerne Deckel schließt sich, zuletzt bedecken eine Lage Steine und eine mächtige Erdschicht das Grab. Diese fesselnde Szene ist eine Computeranimation, die von der Decke des Schauraumes auf den Boden projiziert wird. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt haben für die Ausstellung "Das Rätsel der Kelten vom Glauberg. Glaube - Mythos - Wirklichkeit" Teile des einzigartigen Grabfundes am Rechner maßstabsgetreu und in fotorealistischer Qualität nachgebildet und in bewegte Bilder umgesetzt.

    Vom 24. Mai bis zum 1. September 2002 können die Besucher der europaweit einmaligen Schau in Frankfurt die Objekte, die Archäologen 1994 am Glauberg - 25 km nördlich von Hanau - fanden, erstmals im Original betrachten. Die sensationellen Stücke aus dem Hügelgrab werden zusammen mit zirka 160 keltischen Fundkomplexen aus rund 60 europäischen Museen gezeigt. Ein wesentlicher Bestandteil der Ausstellung sind die Computeranimationen des Fraunhofer IGD. In den Vitrinen ausgewählter Exponate der Glauberger Fürstengräber befinden sich Displays, zu sehen sind hier Detailaufnahmen der jeweiligen Fundstücke. "Die Besucher können sich so beispielsweise den kleinen Fingerring, den Halsschmuck oder die Schnabelkanne von allen Seiten betrachten und auch die feinziselierten Ornamente und andere Details in Vergrößerung anzeigen lassen," erläutert Bernd Lutz, der Leiter des Projektes am Fraunhofer IGD. "Ferner können wir mit Hilfe der Computergrafik sehr anschaulich zeigen, wo sich die einzelnen Exponate im Grab befunden haben, aber auch Objekte wie den Gürtel - die nur noch in Fragmenten erhalten sind - in ihrem Originalzustand präsentieren," ergänzt Lutz. Am Rechner rekonstruierte er auch die Stofftasche, in der sich die Pfeile befunden haben, und andere in Tücher verpackte Grabbeigaben. In drei Monaten haben Bernd Lutz und zwei Mitarbeiter die virtuellen Ausstellungsstücke modelliert und animiert. Eine anspruchsvolle Aufgabe, denn die reichhaltige und filigrane Ornamentik und die unregelmäßige Oberfläche der keltischen Stücke erforderten ein präzises und zeitintensives Arbeiten. Einen Eindruck von der rätselhaften und komplexen Symbolik der Kelten vermitteln die bronzene Figuralfibel in Form eines geflügelten Fabelwesens oder die Figurengruppe auf dem Henkel der Schnabelkanne, die unter www.keltenausstellung.de zu sehen ist. Die IGD-Gruppe setzte die Zeichnungen bzw. Skizzen der Restauratoren und Archäologen des Hessischen Landesamtes für Denkmalpflege exakt um oder rekonstruierte mit den Fachleuten die Oberflächenstruktur der Tücher und die Umhüllung einzelner Stücke.

    Ansprechpartner:
    Dipl.-Ing. Bernd Lutz
    Fraunhofer IGD
    Telefon 06151/155-264
    Telefax 06151/155-196
    E-Mail: bernd.lutz@igd.fraunhofer.de

    Die große Keltenausstellung entstand in enger Kooperation zwischen dem Land Hessen, der Hessischen Kultur GmbH und der Schirn Kunsthalle Frankfurt. Im Mittelpunkt stehen die keltischen Funde am Glauberg wie die zwei Fürstengräber, der Fürstensitz, die Prozessionsstraße und die vier lebensgroßen Steinplastiken. Der Salzgewinnung der Kelten ist ebenfalls ein zentraler Themenbereich gewidmet. Die Glauberger Funde werden im Kontext vergleichbarer europäischer Ausgrabungen dargestellt. Außerdem können sich die Besucher über die Kelten und ihre Kultur, aber auch über Methoden der archäologischen Denkmalpflege informieren und darüber hinaus einen Einblick gewinnen in das Leben in Hessen zu frühkeltischer Zeit.

    Ausstellung "Das Rätsel der Kelten vom Glauberg. Glaube - Mythos - Wirklichkeit"

    Zeitraum: 24. Mai bis 1. September 2002

    Ort: Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main

    Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 11:00 - 22:00 Uhr
    Dienstag und Sonntag 11:00 - 19:00 Uhr
    Montag geschlossen

    Weitere Informationen finden Sie unter der URL:
    http://www.keltenausstellung.de/
    http://www.keltenfuerst.de/
    http://www.keltenstrasse.de
    http://www.schirn.de/


    More information:

    http://www.keltenausstellung.de/
    http://www.keltenfuerst.de/
    http://www.keltenstrasse.de
    http://www.schirn.de/


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    Criteria of this press release:
    Construction / architecture, History / archaeology, Information technology, Media and communication sciences, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results
    German


     

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