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05/31/2002 15:55

Qualitätstestierung in der Weiterbildung

Dipl.-Päd. Jörg Angermüller Pressestelle
ArtSet Institut

    Ein bundesweites Verbundprojekt des bmb+f und der Länder zur Qualitätstestierung in der Weiterbildung ist mit einer Prüfphase gestartet

    Ein Verbundprojekt des bmb+f und der Länder zur Qualitätstestierung in der Weiterbildung wird seit dem 1. Mai 2002 vom ArtSet Institut Hannover in Kooperation mit dem DIE Frankfurt/Bonn durchgeführt.

    Die Menschen sind qualitätsbewusster geworden - auch bezüglich ihrer Weiterbildung. Aufgrund dieser Entwicklung haben etliche Weiterbildungseinrichtungen bereits Qualitätsentwicklungs- und -managementprozesse eingeführt. Die Gewährleistung bzw. Förderung der Qualität dient dabei sowohl den Bildungsnachfragern als auch der Angebotsseite im Sinne einer eigenverantwortlichen Profilbildung.

    Die besondere Herausforderung der Qualitätssicherung in der Weiter (-bildung) besteht dabei in der Einzigartigkeit des "Produkts" Bildung, das mit keinem Produkt bzw. keiner Dienstleistung einer anderen Branche vergleichbar ist. Bildung wird eben nicht wie andere Produkte vom Anbieter erstellt, sondern durch den Abnehmer - sprich den Lernenden selbst. Der Lernende ist der eigentliche "Produzent" von Bildung. Darauf muss das Weiterbildungsangebot abgestimmt sein. Wir haben es also mit einem einzigartigen Prozess des Zusammenwirkens von Anbieter und Nutzer zu tun, was die Entwicklung eines speziellen Qualitätsmodells notwendig macht. Kein bisheriges Qualitätsmodell hat bislang jedoch seinen Ausgangs- und Bezugspunkt im konkreten Lernprozess, aber auf diesen kommt es an, wenn man von Qualität der Bildung spricht. Der Auftrag besteht in der Prüfphase zunächst darin, neben der besonderen Orientierung auf das niedersächsische Qualitätsmodell andere Ansätze der Qualitätsentwicklung und -testierung in eine vergleichende Prüfung einzubeziehen mit dem Ziel, ein Referenzmodell für eine lernerorientierte Qualitätsentwicklung und -testierung zu entwickeln, das anschlussfähig für bereits praktizierte Modelle ist.

    Das Projekt wird im Auftrag des bmb+f und der Länder vom ArtSet Institut in Zusammenarbeit mit dem DIE durchgeführt. ArtSet konzentriert sich auf die Entwicklung des Referenzmodells und die Erprobung geeigneter Testierungsverfahren. Das DIE übernimmt die Systemevaluation und die Schulung der Gutachter. Bereits praktizierte Ansätze und Prozesse von Qualitätsentwicklung sollen in das Verfahren eingebracht und auf dem Wege einer Kompatibilitätsprüfung berücksichtigt werden. Nach einer Vorphase, in der die bestehenden Qualitätssicherungsmodelle in Deutschland, dem benachbarten Ausland und auf EU-Ebene einer Prüfung unterzogen werden, soll dann das Referenzmodell erarbeitet werden. Die Umsetzung des Referenzmodells in einer anschließenden Durchführungsphase ist in Aussicht gestellt; endgültig werden Bund und Länder in der BLK nach Beendigung der Prüfphase entscheiden, wobei das Interesse und die Beteiligung der Weiterbildungsinstitutionen von Bedeutung sein wird.

    Mit dem angestrebten lernerorientierten Qualitätsmodell soll ein für alle adaptionsfähiges System der Qualitätsentwicklung geschaffen werden, das unabhängig von der Größe oder Profilierung der Weiterbildungsorganisationen angewendet werden kann. In dem neuen Qualitätsmodell sollen die Beschäftigten der Weiterbildungsorganisationen die Autoren ihrer eigenen Qualitätsentwicklung sein. Durch eine zusätzliche externe Testierung soll die Qualitätssicherung und -entwicklung der einzelnen Organisationen zudem ausgewiesen und bestätigt werden Das geplante Qualitätstestat soll offen für alle Weiterbildungseinrichtungen sein. Bei Anerkennung unterschiedlicher Strukturen, spezifischer Arbeitsprofile und regionaler Besonderheiten der einzelnen Weiterbildungseinrichtungen geht es also um ein System, das eine überregionale Vergleichbarkeit für die Nutzer von Weiterbildung ermöglicht und den Einrichtungen eine systematisierte Unterstützung bei der Qualitätsentwicklung bietet.

    Erstmalig wollen Bund und Länder hiermit gemeinsam auf die Etablierung eines nicht staatlichen, bundesweit akzeptierten, auf Organisationsentwicklung ausgerichteten Testierungsverfahrens setzen. Finanziert wird das dreieinhalbjährige Projekt aus Mitteln des bmb+f und des Europäischen Sozialfonds. Die Federführung für das Verbundprojekt liegt beim Land Schleswig-Holstein.

    Kontakt:
    Prof. Dr .Rainer Zech, ArtSet Institut, E-Mail: zech@artset.de
    Dr. Klaus Meisel, DIE, E-Mail: meisel@die-frankfurt.de
    Home-page: www.artset-lqw.de


    More information:

    http://www.artset-lqw.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research projects, Science policy
    German


     

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