UWE-1 war der erste deutsche Satellit mit einer Masse unter 1kg also der Klasse der Pico-Satelliten. Der Würfel mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern und einem Gewicht von einem Kilogramm ist trotzdem groß genug, um Weltraumforschung zu betreiben: der „Universität Würzburg Experimentalsatellit 1 (UWE-1)“ kommt jetzt ins Deutsche Museum.
2004 hatte eine international zusammengesetzte Studentengruppe an der Universität Würzburg damit begonnen, einen kompletten Satelliten-Winzling von der Größe einer Milchtüte – ein Kilo schwer und mit einem Volumen von einem Liter – zu bauen. Neben Würzburger Informatikern waren Studierende aus Japan, Rumänien, Kanada, Indonesien, Italien und Indien daran beteiligt. Zwei Kernaufgaben mussten sie dabei bewältigen: „Zum einen war natürlich die extreme Miniaturisierung eine große Herausforderung. Zum anderen musste UWE dafür programmiert werden, Telekommunikations-Experimente im Weltraum durchzuführen“, erklärt Professor Klaus Schilling, Inhaber des Lehrstuhls für Technische Informatik an der Universität Würzburg und verantwortlich für das Satellitenprojekt.
Der kleine Satellit sollte die Internet-Protokolle an die erschwerten Bedingungen im Weltraum anpassen. „Auf der Erde funktioniert der Transport von Daten über die Kupfer- und Lichtwellenleitungen sehr zuverlässig, im All jedoch treten verstärkt Verzögerungen und Störungen auf“, so Schilling. UWE-1 sollte beweisen, dass er mit diesen Problemen klarkommt. Darüber hinaus diente der Satellit für die Industrie als Testlabor für hocheffiziente Solarzellen. Mit seiner Hilfe konnte deren Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit direkt im Weltall untersucht werden. „Heute kommt diese weltraumerprobte Technik auf vielen europäischen Satelliten zum Einsatz, um Strom zu erzeugen“, sagt Schilling.
Nachdem UWE-1 seine Internet-Experimente erfolgreich abgearbeitet hatte, verstummte er im Jahr 2006. Seitdem kreist er um die Erde. Allerdings bremst ihn die Restatmosphäre in dieser Höhe stetig ab; voraussichtlich in 15 Jahren wird er deshalb abstürzen und – bevor er die Erde erreichen kann – komplett verglühen.
Ins Deutsche Museum kommt jetzt das baugleiche UWE-Testmodell, welches hier gemeinsam mit dem aktuellen UWE-3 der neuen Satellitengeneration in der Abteilung Raumfahrt ausgestellt wird.
Prof. Dr. Klaus Schilling, Inhaber des Lehrstuhls für Technische Informatik an der Universität Würzb ...
Foto: Deutsches Museum
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