Förderung von Agenturen für haushaltsnahe Dienstleistungen schafft Arbeitsplätze für Geringqualifizierte
DIW Berlin: Vorschlag aus Rheinland-Pfalz kann eine halbe Million Arbeitsplätze bringen
Die Nachfrage von Privathaushalten reagiert sehr sensibel auf Veränderungen im Preis von Dienstleistungen. Das zeigt eine Analyse auf Basis des vom DIW Berlin durchgeführten Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). In seinem aktuellen Wochenbericht 23/2002 zeigt das DIW Berlin, dass eine Förderung von Agenturen für haushaltsnahe Dienstleistungen hohe Beschäftigungseffekte auslösen und einen nachhaltigen Beitrag zur Legalisierung von Schwarzarbeit leisten könnte. Die kürzlich von Rheinland-Pfalz vorgelegte Gesetzesinitiative, die darauf abzielt, durch Lohnkostenzuschüsse und die Einrichtung von diesen Agenturen den legalen Markt für Dienstleistungen in privaten Haushalten zu entwickeln, könnte über 500 000 Stellen für Geringqualifizierte schaffen. Die Nettobelastung bei Staat und Sozialversicherungen beträgt lediglich 3,4 Mrd. Euro, wenn die geschaffenen Stellen durch bisher Arbeitslose besetzt werden. Unter ostdeutschen Haushalten gibt es jedoch nicht genügend Bedarf an haushaltsnahen Dienstleistungen, um die Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland deutlich zu senken.
Ein zentrales Problem des deutschen Arbeitsmarktes ist die besonders hohe Arbeitslosenquote von gering Qualifizierten: In Westdeutschland betrug die Quote nach aktuellen Schätzungen 23 % und in Ostdeutschland sogar 54 %. Rund 2 Millionen der Arbeitslosen und der arbeitsfähigen Sozialhilfeempfänger erscheinen nach Berechnungen des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) und des DIW Berlin prinzipiell einem Niedriglohnsektor zuordenbar. Gleichzeitig werden einfache Dienstleistungen in deutschen Privathaushalten wie Putzen, Gartenarbeiten und kleine Reparaturen überwiegend durch Schwarzarbeit erledigt.
Dienstleistungsagenturen können von privaten Haushalten beauftraget werden, ihnen Arbeitskräfte für eine bestimmte Anzahl von Stunden pro Woche zur Verfügung zu stellen. Die Agentur haftet für die Vertrauenswürdigkeit dieser Personen, sorgt für die Kontinuität in der Versorgung und bündelt die Aufträge für ihre Mitarbeiter. Diese erhalten ausreichend Arbeit und Einkommen, und sind über die Agenturen sozialversichert. Solche Agenturen sind also keine Personalvermittler, sondern normale Dienstleistungsunternehmen. Sie sind vergleichbar mit ambulanten Pflegeagenturen, die flächendeckend im Rahmen der Pflegeversicherung die Pflege von Kranken und Senioren in deren Privathaushalten übernommen haben.
Criteria of this press release:
Economics / business administration
transregional, national
Research results
German
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