idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/26/2012 14:08

Einzigartiges Lichtmikroskop für Oldenburger Forscher

Dr. Corinna Dahm-Brey Presse und Kommunikation
Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

    Das europaweit erste kommerziell erhältliche Lichtmikroskop mit einem Auflösungsvermögen von unter 50 Nanometern – zum Vergleich: ein menschliches Haar ist etwa 70.000 Nanometer dick – ist heute an der Universität Oldenburg in Betrieb genommen worden.

    Unter dem Dach des Forschungszentrums Neurosensorik steht das Hochleistungsmikroskop künftig den WissenschaftlerInnen um die Neurobiologen Prof. Dr. Reto Weiler und Prof. Dr. Henrik Mouritsen zur Verfügung. Möglich wurde die Anschaffung des 880.000 Euro teuren Geräts durch Mittel, die je zur Hälfte vom Niedersächsischen Wissenschaftsministerium (MWK) und der Deutschen Forschungsgemeinschaften (DFG) stammen. Bei dem Gerät handelt es sich um ein gated STED-Mikroskop (Stimulated Emission Depletion) der Firma Leica Microsystems.

    „Das Geld für Spitzentechnologie ist in Oldenburg gut investiert. Ein solches Lichtmikroskop ist bislang weltweit nur an ganz wenigen Orten verfügbar. Die Wissenschaftler und Studierenden der Universität Oldenburg sind europaweit die ersten, die ein solches High-Tech-Gerät verwenden können“, so Niedersachsens Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka.

    „Das Mikroskop ermöglicht den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Forschungszentrums Neurosensorik Forschung auf methodisch höchstem Niveau“, erklärt Universitätspräsidentin Prof. Dr. Babette Simon. Es stärke den Wissenschaftsstandort Oldenburg und die internationale Konkurrenzfähigkeit der Oldenburger Neurosensorik nachhaltig.

    Mit der extrem hohen Auflösung des Mikroskops können allerfeinste zelluläre Details aufgedeckt werden. Möglich wird dies durch die gated STED Technologie, die auf den Göttinger Physiker Prof. Dr. Stefan Hell zurückgeht. Sie überwindet die Auflösungsgrenze, die die Wellenlänge des Lichts optischen Instrumenten gemeinhin setzt, indem sie das Prinzip der Fluoreszenz nutzt. Das Präparat wird über einen Detektor abgerastert und im Computer zu einem Bild zusammengefügt. Die Lichtmikroskopie der neuesten Generation verbessert damit signifikant die Präzision und Kontraste, die bislang möglich waren.

    Die WissenschaftlerInnen der Arbeitsgruppe Neurobiologie um Weiler wollen mit dem neuen Mikroskop ihre Retina-Forschung vorantreiben. Dabei geht es zunächst um die Lokalisation von elektrischen Synapsen in der Netzhaut, die eine wesentliche Rolle bei der Anpassung des Sehens an unterschiedliche Helligkeiten spielen. Außerdem werden sie Transport- und Bindungsprozesse von zellspezifischen Proteinen im neuronalen Netzwerk der Retina analysieren.

    Anders als mit einem Elektronenmikroskop ließen sich mit dem neuen Gerät Prozesse in lebenden Zellen beobachten, erläutert Mouritsen, der mit seiner Arbeitsgruppe die Navigation von Zugvögeln untersucht. Sie wollen mit dem Supermikroskop klären, wie der Magnetkompass der Vögel funktioniert, der sich mit hoher Wahrscheinlichkeit im Chryptochrom befindet, einem Lichtrezeptor in den Nervenzellen der Augen.

    Kontakt: Prof. Dr. Reto Weiler, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Tel.: 0441/798-2581, E-Mail: reto.weiler@uni-oldenburg.de
    Prof. Dr. Henrik Mouritsen, Institut für Biologie, Tel.: 0441/798-3081, mobil: 0151/56313360, E-Mail: henrik.mouritsen@uni-oldenburg.de


    More information:

    http://www.neurosensorik.uni-oldenburg.de
    http://www.neurobiologie.uni-oldenburg.de


    Images

    Die Neurowissenschaftler Prof. Dr. Reto Weiler (1.v.l.) und Prof. Dr. Henrik Mouritsen mit dem neuen Hochleistungsmikroskop.
    Die Neurowissenschaftler Prof. Dr. Reto Weiler (1.v.l.) und Prof. Dr. Henrik Mouritsen mit dem neuen ...

    None


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Electrical engineering, Medicine, Physics / astronomy, Psychology
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

    Die Neurowissenschaftler Prof. Dr. Reto Weiler (1.v.l.) und Prof. Dr. Henrik Mouritsen mit dem neuen Hochleistungsmikroskop.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).