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07/31/2012 11:18

Alzheimer: Neue Wirkstoffe gesucht

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Das Design, die Synthese und die pharmakologische und biologische Testung neuartiger Wirkstoffmoleküle zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit: Damit befasst sich Michael Decker, neuer Professor für Pharmazeutische und Medizinische Chemie an der Universität Würzburg.

    Millionen vor allem älterer Menschen leiden an drastischen Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit, an so genannten Demenz-Erkrankungen. Dazu gehört auch die Alzheimer-Krankheit. Sie beginnt mit der Ablagerung von Protein-Bruchstücken im Gehirn, später sterben dort auch Nervenzellen ab. Gedächtnis, Sprech- und Denkfähigkeit der Patienten lassen dann stark nach.

    Neuere Medikamente können das Fortschreiten der Krankheit zumindest eine Zeit lang bremsen. Doch eine wirklich gute Therapie gibt es bislang nicht. Michael Decker sucht darum nach neuen Wirkstoffen, mit denen sich die Kognitionsleistung von Alzheimer-Patienten verbessern lässt. Ein Ziel seiner Forschung ist es auch, die Krankheit an den Wurzeln zu packen: Der neue Professor will Wege finden, um die Bildung der Protein-Ablagerungen im Gehirn zu verhindern und Nervenzellen vor dem Absterben zu schützen.

    Mehrere Wirkstoffmoleküle kombinieren

    Um hier neue Wege zu beschreiten, stellt Professor Decker unter anderem so genannte Hybridmoleküle her: Dabei werden zwei oder mehr unterschiedliche Wirkstoffmoleküle in einem neuen Molekül kombiniert. Mit dieser Strategie hat er bereits erste Erfolge verbucht.

    „Wir haben zum Beispiel den Alzheimer-Arzneistoff Tacrin verwendet, der zwar wirksam ist, wegen seiner leberschädigenden Wirkung aber vom Markt genommen werden musste“, sagt Decker. Seinem Team gelang es, diesen Wirkstoff chemisch mit der leberschützenden Substanz Silibinin aus der Mariendistel zu verbinden.

    „In Labortests und am Tiermodell konnten wir dann nachweisen, dass unser Kombi-Molekül die Leber unversehrt lässt und gleichzeitig die Gedächtnisleistung genauso gut verbessert wie Tacrin alleine“, so der Professor. Dagegen zeige eine Mischung der beiden Wirkstoffe ohne die richtige chemische Verknüpfung die positiven Effekte nur sehr schwach.

    Lebenslauf von Michael Decker

    Geboren wurde Michael Decker 1973 in Achern. Er studierte Chemie an der Universität Bonn als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und an der University of Cambridge als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Seine Promotion schloss er 2001 im Fach Pharmazeutische Chemie in Bonn ab.

    Nach einer Tätigkeit in der chemischen Industrie habilitierte er sich von 2003 bis 2007 an der Universität Jena. Dort wurde seine Arbeit mit dem Habilitationspreis der Universität ausgezeichnet. Im Anschluss arbeitete Michael Decker mit einem Stipendium der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina als Gastwissenschaftler am McLean Hospital der Harvard Medical School.

    Von 2008 bis 2009 war der Chemiker dann Dozent für Medizinische Chemie an der School of Pharmacy der Queen’s University in Belfast. 2010 wechselte er als Privatdozent für Pharmazeutische Chemie an die Universität Regensburg, wo er auch Klinische Pharmazie lehrte. Von dort folgte er zum 1. Juli 2012 dem Ruf als Professor für Pharmazeutische und Medizinische Chemie an die Universität Würzburg.

    Kontakt

    Prof. Dr. Michael Decker, Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie der Universität Würzburg, T (0931) 31-89676, michael.decker@uni-wuerzburg.de


    Images

    Michael Decker, Professor für Pharmazeutische und Medizinische Chemie an der Universität Würzburg.
    Michael Decker, Professor für Pharmazeutische und Medizinische Chemie an der Universität Würzburg.
    Foto: privat
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    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Chemistry, Medicine
    transregional, national
    Personnel announcements, Research projects
    German


     

    Michael Decker, Professor für Pharmazeutische und Medizinische Chemie an der Universität Würzburg.


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