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08/01/2012 15:59

Bakterientoxin bewirkt Zellselbstmord

Rudolf-Werner Dreier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Grundlagenforschung über die Wirkweise von bakteriellen Giftstoffen könnte Inaktivierung von Krebszellen ermöglichen

    Das Forschungsteam des Freiburger Pharmakologen Prof. Dr. Dr. Klaus Aktories hat den Wirkmechanismus eines bakteriellen Toxins aufgeklärt und gezeigt, dass dieser Giftstoff den Selbstmord von Zellen auslöst. Die Arbeit ist im Journal of Biological Chemistry, der am häufigsten zitierten naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift, erschienen.

    Erst vor wenigen Jahren ist das Toxin TpeL von japanischen Forscherinnen und Forschern entdeckt worden. Es wird vom Bakterium Clostridium perfringens, dem Erreger des Gasbrands, gebildet. Untersuchungen ergaben, dass es sich hierbei um einen Giftstoff aus der Familie der so genannten clostridialen glukosylierenden Toxine handelt. Toxine dieser Art heften ein Zuckermolekül an bestimmte Zielproteine der Wirtszellen und beeinträchtigen hierdurch die natürliche Funktion dieser Proteine.

    Die Arbeitsgruppe am Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie sowie dem Centre for Biological Signalling Studies (BIOSS) der Universität Freiburg hat nun gezeigt, wie das Toxin ein wichtiges Schaltermolekül in menschlichen Zellen namens Ras verändert. Auch das entsprechende Zuckermolekül, das an Ras angeheftet wird, konnte identifiziert werden. Ras-Proteine sind wichtige Glieder einer Signalkette, die unter anderem zur Aktivierung des Zellwachstums führt. „Mutationen von Ras-Proteinen werden häufig in Tumoren gefunden und haben eine bedeutende Rolle bei der Krebsentstehung“, sagt Aktories. „Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass die Signalkette, die über das Ras-Protein läuft, durch das Toxin unterbrochen wird. Dadurch verhindert es die Interaktion von Ras mit seinem Signalpartner Raf und führt schließlich zum Zelltod.“

    Derzeit untersucht das Freiburger Team, ob das TpeL-Toxin in der Lage ist, Krebs erzeugende Ras-Varianten zu inaktivieren. Dies könnte es ermöglichen, Krebszellen mit Hilfe des bakteriellen Toxins zum Selbstmord zu führen.

    Originalveröffentlichung:
    Guttenberg G, Hornei S, Jank T, Schwan C, Lü W, Einsle O, Papatheodorou P, Aktories K.: Molecular Characteristics of Clostridium perfringens TpeL Toxin and Consequences of Mono-O-GlcNAcylation of Ras in Living Cells.
    J Biol Chem, Vol. 287, No. 30, pp. 24929–24940, July 20, 2012.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Dr. Klaus Aktories
    Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    Tel.: 0761/203-5301
    E-Mail: klaus.aktories@pharmakol.uni-freiburg.de


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    Einfluss des Toxins auf das Wachstum von Zellen: Während im Normalfall eine Signalkette mittels des Schaltermoleküls Ras und des Faktors Raf zum Wachstum der Zelle anregt, unterbricht der Giftstoff durch Anheftung eines Zuckermoleküls die Kette und führt zum Tod der Zelle.
    Einfluss des Toxins auf das Wachstum von Zellen: Während im Normalfall eine Signalkette mittels des ...
    Grafik: Prof. Dr. Dr. Klaus Aktories
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    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Biology, Chemistry, Medicine
    regional
    Research results
    German


     

    Einfluss des Toxins auf das Wachstum von Zellen: Während im Normalfall eine Signalkette mittels des Schaltermoleküls Ras und des Faktors Raf zum Wachstum der Zelle anregt, unterbricht der Giftstoff durch Anheftung eines Zuckermoleküls die Kette und führt zum Tod der Zelle.


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