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06/12/2002 13:28

New York und der 11. September aus geographischer Sicht

Dr. Peter Wittmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geographie (DGfG)

    Köln, 10. Juni 2002 - Bei der dritten von insgesamt vier bundesweiten Zentralveranstaltungen im "Jahr der Geowissenschaften", die vom 5. bis 9. Juni auf dem Kölner Neumarkt stattfand, drehte sich alles um das Thema Feuer. In 15 Themenzelten wurden den Besuchern der "Science Street" Wissenschaft zum Anfassen, Erleben und Verstehen dargeboten. Es zeigte sich ein enormes Interesse der Öffentlichkeit, einmal hinter die Kulissen der Geowissenschaften zu blicken und dabei Vielfältiges, Erstaunliches und Neues über das Element Feuer zu erfahren.

    Auf Initiative und unter der Regie des Geographischen Instituts der Universität zu Köln war auch die Geographie mit einem eigenen Zelt an der "Science Street" beteiligt. Die Resonanz war überwältigend: Mehr als 2000 Besucher lockte der zugkräftige Titel "Feuerinfos - Brennende Umwelten des Menschen" täglich in das Ausstellungszelt der Geographie, am Sonntag wurden sogar fast 3000 Besucher gezählt. "Die Veranstaltung war ein ungeheurer, so nicht vorhersehbarer Erfolg", freute sich die Kölner Geographie-Professorin Frauke Kraas.

    Eine Reihe von Begleitveranstaltungen hat die geographischen Aspekte des Feuers einem breiten Publikum, von Schülergruppen bis zu interessierten Senioren, vermittelt. Vorträge und moderierte Interviews gaben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Geographie die Gelegenheit, ihre Forschungsarbeit einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Auf besonderes Echo des Kölner Publikums stieß der Schwerpunkt "Brandkatastrophen in Städten, Metropolen und Megastädten".

    Dr. Werner Gamerith vom Geographischen Institut der Universität Heidelberg referierte dazu über die Katastrophe im World Trade Center, deren Ausmaße letztlich auf die Wirkung des Feuers zurückgehen, und über New Yorks besondere Verletzbarkeit. Mehrere geographische Faktoren des Finanzdistrikts im Süden Manhattans sind der mörderischen Dramaturgie der Attentäter des 11. September 2001 entgegengekommen und haben zu einer Maximierung des Zerstörungspotenzials beigetragen. Gamerith erläuterte die topographischen Kennzeichen der besonderen Lage New Yorks mit den zahlreichen Inseln, Halbinseln, Buchten und Flüssen, die - selbst wenn es nach dem 11. September zynisch klingen mag - vor dem Hinter-grund überlasteter Verkehrswege am schnellsten und besten aus der Luft erreichbar sind. Der Referent verwies zudem auf die enormen Verdichtungs- und Konzentrationstendenzen sowohl der Wohn- als auch der Arbeitsbevölkerung im Süden Manhattans, angesichts derer die einstürzenden Twin Towers eine ungeheure Zerstörungskraft entfalten konnten. Um die Zuhörer das absolute Chaos der Evakuierung des Finanzdistrikts unmittelbar nach den Anschlägen nachvollziehen zu lassen, skizzierte Gamerith das völlig unzureichende und veraltete System der öffentlichen Verkehrsmittel in Lower Manhattan und den fehlenden Anschluss an das Regionalbahnnetz. All dies hat das Ausmaß der Feuerkatastrophe in Manhattan zusätzlich verschärft.

    Das "Jahr der Geowissenschaften" geht ebenso wie das "Jahr der Physik" 2000 und das "Jahr der Lebenswissenschaften" 2001 auf die Initiative "Wissenschaft im Dialog" zurück, die von Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn, dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und den großen Forschungsorganisationen 1999 ins Leben gerufen wurde. Im Vordergrund stehen lebendige und kontroverse Dialoge zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Umfassende Informationen zu den zahlreichen Veranstaltungen im "Jahr der Geowissenschaften" sind im Internet unter www.planeterde.de abrufbar.

    Ihr Ansprechpartner für weitere Auskünfte:
    Dr. Werner Gamerith
    Institut für Geographie, Universität Heidelberg
    Berliner Strasse 48, 69120 Heidelberg
    Tel.: (06221) 54 43 68
    E-Mail: werner.gamerith@urz.uni-heidelberg.de
    Internet: http://www.geog.uni-heidelberg.de


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    Criteria of this press release:
    Biology, Construction / architecture, Economics / business administration, Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results
    German


     

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