DFG stimmt der Einrichtung eines Kulturwissenschaftlichen 'Forschungskollegs Medienumbrüche - Medienkulturen und Medienästhetik zu Beginn des 20. Jahrhunderts und im Übergang zum 21. Jahrhundert' zu
Zum 1. Juli 2002 wird die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 14 neue Sonderforschungsbereiche einrichten, darunter einen an der Universität Siegen. Sonderforschungsbereiche ermöglichen bei zeitlicher Begrenzung - in der Regel zwölf Jahre - und regelmäßiger strenger Begutachtung die Durchführung aufwändiger Forschungsvorhaben an den Hochschulen.
Die spezielle Ausprägung des Siegener Sonderforschungsbereichs als "Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg" soll dazu beitragen, isolierende Fächergrenzen zu überwinden und die internationale Zusammenarbeit zu unterstützen. Spezielle forschungs- und projektbezogene Studienprogramme dienen dabei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Ziel des Sonderforschungsbereichs/Kulturwissenschaftlichen Forschungskollegs "Medienumbrüche" ist der Vergleich der beiden strukturell prägenden Medienumbrüche, die sich als Umbruch zu den 'analogen' Medien zu Beginn des 20. Jahrhunderts und als Umbruch zu den 'digitalen' Medien im Übergang zum 21. Jahrhundert bestimmen lassen. Ist die Geschichte der 'analogen' audiovisuellen Medien - Fotografie, Film, Rundfunk und Fernsehen - als eine Epoche der Repräsentation gegenständlicher Wirklichkeit mit Hilfe audiovisueller Medien zu bestimmen, so ist die gegenwärtige Phase der Digitalisierung - mit ihren qualitativ neuen Möglichkeiten der Vernetzung, der Kommunikation und der Vermarktung, insbesondere durch PC und Internet - als eine Epoche neu entstehender Realitätsmodelle und Medienkulturen zu sehen. Das Forschungskolleg verbindet Fragen, die den interkulturellen Vergleich zu Nordamerika, zu Indien und zu Ostasien (Japan, Korea) einschließen, mit historisch vergleichenden Analysen der Medienanthropologie, der Mediendifferenzierung und der Mediennutzung. Zudem werden Probleme avantgardistischer Medienästhetik und politischer Kultur, der Intermedialität, der Genderspezifik und der digitalen Virtualisierung untersucht.
Der erfolgreiche Antrag setzt die langjährige Tradition medienwissenschaftlicher Forschung in Siegen fort, die 1985 mit der Einrichtung des Sonderforschungsbereichs "Bildschirmmedien" auch überregionale Bedeutung erlangt hatte. Auch das Siegener Graduiertenkolleg "Intermedialität" hat zur inhaltlich-konzeptionellen Entwicklung des neuen medienwissen-schaftlichen Schwerpunktes beigetragen. Der stark nachgefragte "Medienstudiengang" und das vom Rektorat der Universität Siegen im vergangenen Jahr eingerichtete "Institut für Medienforschung" unterstreichen ebenfalls die Bedeutung, die den Medienwissenschaften in Forschung und Lehre am Hochschulstandort Siegen beigemessen wird.
Sprecher des Sfbs/Forschungskollegs ist der Siegener Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Ralf Schnell.
Kontakt und Info:
Prof. Dr. Ralf Schnell
Tel.: 0271 / 740-2835, 2871
email: schnell@germanistik.uni-siegen.de
PD Dr. Andreas Käuser
Tel.: 0271 / 740-4934
email: medienumbrueche@uni-siegen.de
Dr. Susanne Pütz
Tel.: 0271 / 740-4931
email: puetz@fk615.uni-siegen.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Organisational matters, Research projects
German
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