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06/18/2002 14:09

Charité sucht Frauen zur Erprobung eines Impfstoffes gegen Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs

Dr. med. Silvia Schattenfroh GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

    Die Charité beteiligt sich an einer weltweit durchgeführten Studie zur Erprobung eines Impfstoffes gegen Viren, die sogenannte Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs verursachen können.

    Die Viren (Humane Papillomviren) sind weit verbreitet. Bisher hat man rund 150 verschiedene Typen identifiziert. Etwa ein Fünftel davon verursacht Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich. Als für den Menschen besonders gefährlich haben sich die Typen 6 und 11, sowie 16 und 18 erwiesen.
    Die Typen 6 und 11 sind maßgeblich (bis zu 90% der Fälle) an der Entstehung des häufigsten sexuell übertragenen Leidens, den sogenannten ano-genitalen Warzen, auch Feigwarzen oder spitze Kondylome genannt, beteiligt. Diese infektiösen Haut- und Schleimhautwucherungen sind unter sexuell aktiven Menschen sehr verbreitet. In den USA haben sich schon mehr als 40 Millionen Menschen infiziert.
    Die Infektion bleibt leider oftmals unbemerkt, weil sie symptomlos verlaufen kann. Oft äußert sie sich jedoch in Schmerzen, Brennen und Juckreiz. Die Therapie der Genitalwarzen ist bis heute unzureichend. Obwohl die Wucherungen mit chemischen oder chirurgischen Maßnahmen zu beseitigen sind, bilden sie sich dennoch häufig neu und sind dann immer wieder auch Infektionsquelle für den Sexualpartner.

    Papillomvirusinfekte durch den Typ 16 und 18 können sich als Gebärmutterhalskrebs manifestieren. Drei bis sechs Prozent der mit diesen Viren infizierten Frauen entwickeln innerhalb von 15 Jahren ein Karzinom. Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die zweithäufigste Krebsform bei Frauen. Jährlich erkranken 470 000 Frauen neu und gleichzeitig sterben etwa 225.000 an ihrem Tumor. In Deutschland wird diese Krebsform bei rund 7.000 Frauen im Jahr neu diagnostiziert, während im gleichen Zeitraum 3.500 Frauen ihrem Leiden erliegen. Zwar kann bei rechtzeitiger Entdeckung ein solcher Krebs vollkommen geheilt werden. Aber Vorsorgeuntersuchungen werden unzureichend wahrgenommen und in Ländern der Dritten Welt gar nicht angeboten. Umso mehr wäre eine vorbeugende Impfung gegen die beteiligten Viren zu begrüßen.
    Die Firma Merck, Sharp und Dohme, MSD, hat einen solchen Impfstoff entwickelt. Er richtet sich sowohl gegen die Virustypen 6 und 11, als auch gegen die Typen 16 und 18. Er enthält synthetische Partikel, die Proteinmolekülen der Virushülle (L1- Kapsid-Polypeptide) der genannten vier Papillomtypen entsprechen. Der Impfstoff regt die Bildung von Antikörpern gegen die Viren an, ohne selbst infektiös zu sein.
    Zur Überprüfung der Wirksamkeit des Impfstoffes und seiner Verträglichkeit sucht die "Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe" der Charité (Direktor: Professor Dr. Werner Lichtenegger) gesunde, junge Frauen im Alter zwischen 16 und 23 Jahren, die sexuell aktiv sind. Im Rahmen der Studie (X) werden die Teilnehmerinnen dreimal im Verlauf des ersten Jahres geimpft und vier Jahre lang regelmäßig auf Krebs und Feigwarzen hin untersucht. Interessierte wenden sich bitte ab sofort an das Studiensekretariat der Klinik unter der Tel.Nr.: (030) - 450 564 363
    oder wählen die Nummer: 0180-50 88 811.

    (X) FUTURE-Studie (Female United To Unilaterally Reduce Endo/Ectocervical Disease) ( 18.6.02) Silvia Schattenfroh


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    regional
    Research projects
    German


     

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