idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/18/2002 16:43

Erste transatlantische telemedizinische Soforthilfe mit dem "Schutz-Engel-System"

Dr. Ellen Katz Kommunikation und Medien
Universitätsklinikum Tübingen

    Live-Demonstration des Schutz-Engel-Systems anhand eines fiktiven Notfalls.

    Am 20. Juni 2002 findet zwischen dem Universitätsklinikum Tübingen und Wa-shington D.C., Internet-Weltkongress INET2002, eine transatlantische Live-Demonstration des Schutz-Engel-Systems zur Soforthilfe für Notfallpatienten statt. Die Internet-Übertragung kann zwischen 19 und 20 Uhr im Tübinger Patientensicherheits- und Simulations-Zentrum, CRONA-Gebäude, Ebene A5, Raum 005 bis 007, Hoppe-Seyler-Str. 3, Tübingen, mitverfolgt werden.

    Bei der Vorführung wird eine medizinische Notfallsituation nachgestellt, der das fiktive Behandlungsteam vor Ort nicht gewachsen ist. Ein Ärzteteam aus der Ferne unterstützt die behandelnden Kollegen via telemedizinischer Mehrkanal-Übertragung.
    Als "Patient" dient dabei der realistische Patienten-Simulator des Tübinger Patientensicherheits- und Simulations-Zentrums (TüPASS). Hier wurde das Schutz-Engel-System im Rahmen des EU-Forschungs-Projekts "6WINIT" unter Leitung von Dr. Marcus Rall, Anästhesist der Abteilung Anaesthesiologie und Intensivmedizin (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Klaus Unertl), entwickelt.

    Das Schutz-Engel-System ist nicht nur eine medizinische Innovation, sondern basiert auch auf zukunftsweisender Internet-Technologie. Die Übertragung der Audio-, Video- und Vitaldaten ist unabhängig vom verfügbaren Datennetz gewährleistet. Dadurch ist das System auch für den mobilen Einsatz bestens vorbereitet.

    Nach einer Komplikationsanalyse des amerikanischen Institute of Medicine, Report von 1999, sterben allein in den USA jährlich bis zu 100.000 Menschen aufgrund medizinischer Behandlungsfehler. Diese beruhen meist nicht auf mangelndem Fachwissen, vielmehr kann dieses Wissen in der Ausnahmesituation nicht in die Praxis umgesetzt werden.
    Genau hier setzt die Idee des Schutz-Engel-Systems an: Durch den Hilferuf werden externe Spezialisten zur Beratung und Unterstützung des Vor-Ort-Teams hinzugezogen. Auf diese Weise können Defizite vermindert und die Behandlung akuter Notfälle optimiert werden. Das Schutz-Engel-System kann im Rettungswagen, in der Notaufnahme, auf Intensivstation oder im Operationssaal eingesetzt werden; aber auch zur Absicherung einer Diagnose oder Therapie.

    Wie funktioniert das Schutz-Engel-System (SES)?
    In einem mit dem Schutz-Engel-System ausgestatteten Raum kann ein Ärzteteam per Knopfdruck eine Leitung zum Schutz-Engel-Zentrum aufbauen. Die Informationen erreichen die Experten über eine Videoleitung, eine bidirektionale Sprechverbindung sowie durch eine Übertragung der Vitaldaten des Patientenmonitors (EKG-Kurve, Blutdruck und Sauerstoffsättigung). Die Spezialisten können anhand der Live-Übertragung die Lage schnell und ohne viele Zwischenfragen einschätzen, die Kameras am Notfallort fernsteuern und gezielt Informationen von den Ärzten vor Ort erfragen. Unverzüglich werden lebensrettende Anweisungen zur Untersuchung und Behandlung des Patienten erteilt.


    Die technischen Fakten
    Gemeinsam mit dem Rechenzentrum der Universität Stuttgart, Partner im EU-Forschungsprojekt (Projekteiter Paul Christ), wurden die technischen Hürden überwunden und das auf High-End Internet-Technologie basierende Schutz-Engel-System zur weltweit ersten anwendungsfähigen Lösung gebracht. Die bestmögliche Datenübertragung wird durch die Integration des neuartigen Internet-Protokolls Version 6 (IPv6) gewährleistet. Zusammen mit dem drahtlosen Zugang zum Internet entsteht ein zuverlässiges System, das die kontinuierliche Verbindung zwischen Notfallort und Schutz-Engel-Zentrale störungsfrei garantiert. Dabei kommen Standard-Softwarepakete wie JMF und J2EE und neu entwickelte Techniken wie multiaccess oder seamless hand-over zum Einsatz. Dies funktioniert unabhängig vom vorhandenen Netz (UMTS, GPRS, WLAN, LAN, Bluetooth und möglicherweise TETRA).

    Besichtigungen des Tübinger Patientensicherheits- und Simulations-Zentrums und Kurzdemonstrationen des Schutz-Engel-Systems können für Journalisten gerne arrangiert werden.

    Ansprechpartner für nähere Informationen und Besichtigungstermine:

    Universitätsklinikum Tübingen
    Dr. med. Marcus Rall
    Klinik für Anaesthesiologie und Transfusionsmedizin
    Abteilung für Anaesthesiologie und Intensivmedizin
    Tübinger Patientensicherheits- und Simulationszentrum (TüPASS)
    Hoppe-Seyler-Straße 3, 72076 Tübingen
    Tel. 0 70 71/29-8 65 64, Mobil 01 72/74 83 520,
    Fax 0 70 71/29-49 43
    E-Mail Marcus.Rall@med.uni-tuebingen.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).