Symposium in Rostock zu Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs
Vom 27. – 29. September 2012 lädt das Graduiertenkolleg Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs der Universität Rostock zu seinem sechsten internationalen und interdisziplinären Symposium ein: Fugitive Knowledge. The Preservation and Loss of Knowledge in Cultural Contact Zones. Ziel der Konferenz ist es, Experten aus verschiedenen geisteswissenschaftlichen Disziplinen und Ländern zusammenzuführen, deren Forschung sich mit der Geschichte und Darstellung von Kulturkontakten beschäftigt.
„Die zentrale Problematik des diesjährigen Symposiums dreht sich um die Frage der ungleichen Repräsentation und Archivierung von Wissensbeständen der verschiedenen seit der Frühen Neuzeit miteinander in Kontakt gekommenen Kulturen – in Kenntnis der berühmten Feststellung von Walter Benjamin, dass Geschichte immer aus der Perspektive des Siegers geschrieben wird“, erläutert Gesa Mackenthun, Professorin für Anglistik und Amerikanistik an der Universität Rostock und Leiterin des Graduiertenkollegs
Ein Schwerpunkt des Symposiums ist das unterdrückte und „vergessene“ Wissen. Dieses oft mündlich überlieferte oder in bildlichen Darstellungen und Artefakten konservierte Wissen ist in Archiven, Bibliotheken und im Internet oft nur noch bruchstückhaft vorhanden und wurde aufgrund seines fragmentarischen Charakters oftmals aus Wissensdiskursen ausgeschlossen. Eine Variante dieses Ausschlusses besteht in der Entstellung nicht-schriftlichen Wissens durch Mythologisierung. Aber auch ganz praktische Faktoren, wie zum Beispiel mangelnder Zugang zur Druck- und Publikationsmaschinerie können für den Ausschluss bestimmter Wissensinhalte aus dem öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs verantwortlich sein. Oft wurde dieses „flüchtige“ Wissen mit Irrationalität in Verbindung gebracht, während das Wissen der herrschenden kulturellen Gruppen mit dem Nimbus des Rationalen versehen ist. „Im Lichte neuerer, insbesondere postkolonialer, Zugänge zur Wissensgeschichte erweist sich das tradierte und vielfach autorisierte Wissen der Moderne jedoch oft als brüchig, widersprüchlich und mit den Spuren fremden Wissens durchsetzt“, sagt Prof. Gesa Mackenthun.
Das Symposium beginnt mit einem Hauptvortrag des Literaturwissenschaftlers Ali Behdad (Los Angeles, USA), der sich in seinem Vortrag „Contact Vision. On Photographic Transculturation“ in der Tradition von Edward Saids Orientalismus-Kritik mit der Benutzung des Mediums Fotografie im Nahen Osten Anfang des 20. Jahrhunderts beschäftigt.
Die Konferenz, deren Ergebnisse publiziert werden, findet auf Englisch statt. Besucher sind herzlich willkommen. Die Teilnahme ist kostenlos, aber es wird um Anmeldung per Mail gebeten unter: andrea.zittlau@uni-rostock.de
Programm siehe unter: http://www.gk-kulturkontakt.uni-rostock.de/
Kontakt:
Universität Rostock
Philosophische Fakultät
Institut für Anglistik/Amerikanistik
Graduiertenkolleg Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs
Prof. Dr. Gesa Mackenthun
Fon: +49 (0)381 498 2586/2595
mobile: +49-(0)162-6918893
Mail: gesa.mackenthun@uni-rostock.de
Internet: http://www.gk-kulturkontakt.uni-rostock.de/
Presse+Kommunikation
Dr. Ulrich Vetter
Fon: +49 (0)381 498 1013
Mail: ulrich.vetter@uni-rostock.de
Prof. Dr. Gesa Mackenthun
(IT- und Medienzentrum/Universität Rostock)
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Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Cultural sciences
transregional, national
Scientific conferences
German
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