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06/24/2002 15:14

Römer zogen kleinmaßstäbliche Einrichtungen dem Aquädukt und Kanal vor

Msc Michel Philippens Communication
Niederländische Organisation für wissenschaftliche Forschung - NWO

    Im Gegensatz zu den gängigen Ansichten kannten die Römer mehrere Systeme zur Wasserzu- und -Ableitung. Das erweist sich aus einer Untersuchung der niederländischen Organisation für wissenschaftliche Forschung (NWO). Die Römer bevorzugten kleinmaßstäbliche Einrichtungen wie Senkgruben, Brunnen und Regentanks. Nur, wenn diese nicht effektiv waren, bauten die Bewohner ein Wasserleitungsnetz oder eine Kanalisation.

    Die Nimweger Untersuchung zeigt, dass sich die Römer verschiedene, oft pragmatische Lösungen für ihre Wasserprobleme ausdachten. So besitzt die italienische Stadt Ostia viele Brunnen, jedoch keine Senkgruben. Das Grundwasser ist dort zu hoch für Senkgruben. Das Wasser würde durch die gestapelten Steine der Senkgrube hineinsickern. Daher hat Ostia auch eine Kanalisation.

    Die Kanalisation der Stadt Ostia ist besonders schön und perfekt erhalten geblieben. Man kann sich darin sogar verirren. Sie ist so gut erhalten, weil sie immer, auch jetzt noch, unter der Erde lag. Der einzige Nachteil ist, dass dort sehr viele Schildkröten hausen. Das macht aus der Forschung in der Kanalisation ein Indiana Jones-artiges Unterfangen.

    In Herculaneum, genau wie Ostia eine Stadt aus der römischen Antike, bauten die Bewohner aus anderen Gründen keine Senkgruben. Der Boden besteht dort aus Felsen. Urin und Exkremente können dort nicht abfließen.

    Pompeji, die dritte Stadt die die Archäologen besuchten, kennt sowohl eine Kanalisation als auch ein Ableitungssystem für Regenwasser. Ein Modell, mit dem heutzutage in der Niederlande experimentiert wird.

    Buckel in den Straßen Pompejis lenkten das Regenwasser in die richtigen Bahnen. Manchmal reichten Buckel nicht aus und entschieden sich die Bewohner dazu, das Regenwasser doch in die Kanalisation strömen zu lassen. Auch zum Beispiel auf dem Forum, dem zentralen Platz, fließt das Regenwasser in die Kanalisation. Das hatte einen eher praktischen Grund. Auf dem lebhaften Platz wollte man das Regenwasser schneller abführen.

    Übrigens können wir den Forschern zufolge doch nicht mehr so sehr viel von den Römern lernen. Manche Funde sind ingeniös, aber zum Beispiel im Bereich der Hygiene ist es jetzt viel besser. So hatten viele Römer zwar eine eigene Toilette, sie benutzten aber immer wieder denselben, mit Wasser gereinigten Schwamm anstatt Toilettenpapier.


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology
    transregional, national
    Research results
    German


     

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