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06/25/2002 12:49

GRS-Jahresbericht 2000/2001 veröffentlicht

Dr. rer. nat. Dipl.-Phys. Heinz-Peter Butz Abteilung Kommunikation
Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH

    Reaktorsicherheit bleibt auch in Zeiten des Ausstiegs aus der Kernenergie eine unverzichtbare Aufgabe

    Auch in Zeiten des Ausstiegs aus der Kernenergie bleibt es ein vorrangiges Ziel, die Sicherheit der kerntechnischen Anlagen in Deutschland zu erhalten und nach Möglichkeit weiter zu verbessern. In ihrem jetzt vorgelegten Jahresbericht dokumentiert die GRS eine repräsentative Auswahl von Projekten der letzten beiden Jahre, die an diesem Ziel ausgerichtet sind. Sie zeigt damit, dass sie wieder einen substanziellen Beitrag zur weiteren Erhöhung der Sicherheit geleistet hat.

    Eine der wichtigsten Herausforderungen der GRS für die nahe Zukunft ist es, ihre Kompetenz zu erhalten, um die für die Atomaufsicht notwendigen Aufgaben im Auftrag des Bundes qualifiziert wahrnehmen zu können. Es muss jederzeit sichergestellt sein, dass ausreichendes Fachpersonal verfügbar ist, um die aktuelle Lage analysieren und bewerten zu können. Die GRS will durch die Einstellung junger Mitarbeiter, Konzentration auf die notwendigen Kernfelder, die Auslotung von Synergien oder die stärkere Vernetzung mit leistungsfähigen Organisationen im In- und Ausland dieser Herausforderung begegnen und ihre Zukunftsfähigkeit erhalten.

    Das Arbeitsgebiet der GRS ist breit gefächert. Es umfasst den Anlagenbetrieb, Forschung/Entwicklung und die Entsorgung. Der stärker gewordene Kostendruck auf dem Strommarkt hat nicht nur für die technische Sicherheit sondern auch für das Sicherheitsmanagement neue Fragen aufgeworfen. Die Erkenntnisse aus der Betriebsauswertung zeigen mögliche oder notwendige Verbesserungen auf. Bei der Forschung und Entwicklung geht es darum, die Vorhersage von Störfallabläufen zu verbessern. Die Entscheidung, neben Salz auch andere Gesteine als Endlager für den radioaktiven Abfall zu untersuchen, bedeuteten auch auf dem Gebiet der Entsorgung neue Projekte für die GRS.

    Die GRS hat beispielsweise Indikatoren entwickelt, mit denen sich die Wirksamkeit des Sicherheitsmanagements bewerten lässt. In einem anderen Projekt hat die GRS Methoden für die Auswahl kritischer Brandbereiche aus den ca. 1500 bis 2000 Betriebsräumen eines Kernkraftwerks entwickelt. Für die identifizierten Räume kann die spezifische Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines Brandes berechnet werden. Des Weiteren arbeitet die GRS daran, das Anwendungs-Spektrum des Computercode-Systems ATHLET zur Simulation schwerer Stör- und Unfälle zu erweitern. So wurde zur mehrdimensionalen Simulation von Zweiphasen(Wasser/Dampf)-Strömungsverhältnissen das Fluiddynamik-Modul FLUBOX entwickelt, um die Störfallsequenzen noch realistischer beschreiben zu können.

    Die internationale Kooperation hat weiter an Bedeutung gewonnen. Die von der GRS entwickelten Methoden werden in Osteuropa intensiv genutzt. Die enge Zusammenarbeit mit dem französischen Partner IPSN (seit 02/2002 IRSN) konnte weiter ausgebaut werden, z. B. durch intensivere Zusammenarbeit und das jährliche gemeinsame Sicherheitsforum EUROSAFE.

    Die GRS hat den fachtechnischen Teil des nationalen Berichts für die zweite Überprüfungskonferenz zur nuklearen Sicherheitskonvention der Internationalen Atomenergie-Organisation erstellt. In der deutsch-französischen Initiative zu Tschernobyl wurden zum Sicherheitszustand des Sarkophags Informationen ausgewertet, zusammengeführt und für erste Anwendungen verwertet. Auch bei der Aufarbeitung der radiologischen Folgen und den gesundheitlichen Auswirkungen des Unfalls wurden Fortschritte erzielt.

    Die GRS hatte in beiden Jahren rund 500 Mitarbeiter, die ein Ertragsvolumen von jeweils rund 100 Mio. DM (ca. 51 Mio. Euro) erbracht haben. Die Hauptauftraggeber sind das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Die Gesellschafter der GRS sind die Bundesrepublik Deutschland (46%), die Länder Bayern und Nordrhein-Westfalen (je 4%) sowie die Technischen Überwachungs-Vereine und der Germanische Lloyd (46%).

    Sie finden den GRS-Jahresbericht im Internet unter www.grs.de/jahresb2001.htm


    Köln, den 25. Juni 2002


    More information:

    http://www.grs.de/jahresb2001.htm
    http://www.irsn.fr


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    Criteria of this press release:
    Biology, Electrical engineering, Energy, Environment / ecology, Materials sciences, Mathematics, Mechanical engineering, Oceanology / climate, Physics / astronomy
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

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