Mit dem heutigen Tag haben erstmals Studierende des Modellstudiengangs Humanmedizin an der Universität Oldenburg ihr Studium aufgenommen. Universitätspräsidentin Prof. Dr. Babette Simon und Prof. Dr. Eckhart Hahn, Dekan der Fakultät Medizin und Gesundheitswissenschaften, sowie weitere Vertreter der European Medical School Oldenburg-Groningen (EMS) begrüßten die Studierenden der ersten Generation in einer Feierstunde.
Die Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften war im Juli als sechste Fakultät der Universität Oldenburg eingerichtet worden. Nach über 20 Jahren wurde damit in Deutschland erstmals wieder eine Universitätsmedizin gegründet. Durch die Zusammenarbeit der Universität mit den drei Oldenburger Krankenhäusern – dem Klinikum, dem Evangelischen Krankenhaus und dem Pius-Hospital – entsteht ein neuer universitätsmedizinischer Standort in Oldenburg. Dieser schließt eine Versorgungslücke in der Region. Enge Kooperationen mit der Karl-Jaspers-Klinik im Bereich Psychiatrie und mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sind ebenfalls wichtige Bausteine der Oldenburger Universitätsmedizin. Die medizinische Forschung wird durch zwei Forschungsschwerpunkte geprägt: die „Neurosensorik“ und die „Versorgungsforschung“.
Rund 1.200 junge Menschen hatten sich auf die 40 Studienplätze an der Universität Oldenburg beworben. Die Gruppe der Studierenden setzt sich aus 28 Frauen (70 Prozent) und 12 Männern (30 Prozent) zusammen. 16 Studierende sind zwischen 18 und 20 Jahre alt, weitere 20 Studierende gehören zu der Altersgruppe 21 bis 30 Jahre. Vier Studierende sind älter als 31 Jahre.
Insgesamt 21 Studierende (53 Prozent) stammen aus der Region: aus dem Ammerland, aus Aurich, Bremen, Diepholz, Emden, der Grafschaft Bentheim, aus Leer, Oldenburg, Vechta und Wilhelmshaven. Die größte Entfernung hat eine Studentin aus Kanada zurückgelegt: Zwischen ihrem Heimat- und Studienort liegen rund 7.800 Kilometer.
Der Oldenburger Modellstudiengang der Humanmedizin ist durch ein praxisorientiertes und forschungsbasiertes Lehrkonzept geprägt. Vom ersten Tag an werden die Studierenden intensiv auf ihren Beruf vorbereitet – durch problemorientiertes Lernen mit Tutoren, durch berufsbezogene Kommunikationsschulung und durch konsequente Forschungsbezüge im Studium. Der Studiengang schließt mit dem Staatsexamen ab. Zusätzlich kann an der Partneruniversität Groningen der Masterabschluss in „Geneeskunde“ erworben werden.
Eine Besonderheit der Ausbildung ist der Studierendenaustausch. Dazu gehört nach Groninger Vorbild auch das Forschen in standortübergreifenden Projekten. Mindestens ein Jahr ihrer sechsjährigen Ausbildung verbringen die Oldenburger Studierenden in Groningen, Groninger Studierende haben die Möglichkeit, ein Jahr in Oldenburg zu studieren. Auf diese Weise bekommen niederländische und deutsche Studierende einen profunden Einblick in ein anderes europäisches Gesundheitssystem.
Die European Medical School Oldenburg-Groningen wird am 23. Oktober feierlich eröffnet. Zu den Gästen zählen auch Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister und der Botschafter des Königreichs der Niederlande in Berlin, Ambassadeur Marnix Krop.
European Medical School Oldenburg-Groningen (EMS)
Die EMS ist ein deutsch-niederländisches Kooperationsprojekt der Universitäten Oldenburg und Groningen und mit seinem länderübergreifenden Profil einzigartig in Europa. Ziel der EMS ist es, neue Wege in der Medizinerausbildung und in der medizinischen Forschung zu beschreiten.
Kontatk: Prof. Dr. Eckhart Hahn, Dekan Fakultät Medizin und Gesundheitswissenschaften, Tel.: 0441/798-2499, E-Mail: Prof. Dr. Eckhart Hahn eckhart.hahn@uni-oldenburg.de
http://www.uni-oldenburg.de/medizin/
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