Armaturen im Auto sollten auch bei starker Sonneneinstrahlung stabil bleiben. Auch die Dichtungen in Motorblöcken müssen sehr hohe Temperaturen aushalten. Um vorherzusagen, ob Materialien auch unter extremen Bedingungen ihre Eigenschaften nicht verändern, nutzen Chemiker die thermische Analyse. Dabei werden die Proben erhitzt und die Veränderungen in den Materialien während der Erwärmung untersucht. Daraus lassen sich die chemische Zusammensetzung und die thermische Beständigkeit der Werkstoffe herleiten. Wie man solche Analysen noch verfeinern kann, diskutieren Wissenschaftler aus ganz Deutschland und der Schweiz vom 10. bis 12. Oktober an der Universität des Saarlandes.
In der Industrie gibt es viele Materialien, die hohe Temperaturschwankungen aushalten müssen. Elektronik-Bauteile wie Kabel und Steckverbindungen dürfen auch bei großer Hitze keine Substanzen ausgasen. „Problematisch sind vor allem Werkstoffe, die sich aus verschiedenen Materialien zusammensetzen und dadurch bei Wärme unterschiedlich verhalten. Dazu zählen etwa metallische Verbindungen, die über Kunststoffdichtungen miteinander verbunden sind“, sagt Guido Kickelbick, Professor für Anorganische Festkörperchemie der Saar-Uni und einer der Organisatoren der Tagung. Er beschäftigt sich mit Hybridmaterialien und Nanokompositen, also Werkstoffen, die in Nanodimensionen unterschiedliche Strukturen aufweisen. Andere Forscher der Tagung untersuchen die inneren Strukturen von Biomaterialien. „Eine thermische Analyse kann zum Beispiel dabei helfen, eine Pfauenfeder besser zu verstehen. Diese ist sehr lang, aber ungeheuer stabil. Dies hängt mit der teilweise kristallinen Struktur der Moleküle im Schaft der Feder zusammen. Wenn man die Wärmeaufnahme dieser Biomaterialien misst, kann man Rückschlüsse auf ihre innere Struktur ziehen“, erläutert Kickelbick.
Bei der Saarbrücker Tagung werden neben Experten aus der Wissenschaft auch Unternehmen neue Entwicklungen auf dem Gebiet der instrumentellen thermischen Analytik vorstellen. Damit bietet sie auch Neueinsteigern einen grundlegenden Einblick in diese Technologie. Die nationalen Gesellschaften für Thermische Analyse und Kalorimetrie in Deutschland und der Schweiz haben für diese bilaterale Konferenz ihre Jahrestagungen zusammengelegt. Kurzfristige Anmeldungen sind noch möglich.
Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Guido Kickelbick
Anorganische Festkörperchemie
Tel: 0681/302.70651
E-mail: kickelbick@mx.uni-saarland.de
http://www.gefta.org
http://www.uni-saarland.de/fak8/kickelbick/
Guido Kickelbick, Professor für Anorganische Festkörperchemie der Saar-Uni
Jörg Pütz/Universität des Saarlandes
None
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Biology, Chemistry, Materials sciences
regional
Scientific conferences
German
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