idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/03/2002 09:53

Alfried Krupp-Förderpreis 2002 an Heidelberger Forscher Prof. Dr. Joachim P. Spatz

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Förderpreis an den Professor für Biophysikalische Chemie ist mit 500.000 Euro eine der höchstdotierten Auszeichnungen für Nachwuchswissenschaftler - Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff: Preis stärkt Schwerpunkt der Universität Heidelberg in der Chemie

    Ein herausragender Preis geht in diesem Jahr an den Heidelberger Forscher Prof. Dr. Joachim P. Spatz: der mit 500.000 Euro dotierte Alfried Krupp-Förderpreis 2002. Spatz, Professor für Biophysikalische Chemie an der Universität Heidelberg, ist einer von drei Preisträgern, denen die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung den Förderpreis für junge Hochschullehrer in diesen Tagen zuerkannte. Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff gehörte zu den ersten Gratulanten. "Die Universität Heidelberg schätzt sich überaus glücklich, Professor Spatz in ihren Reihen forschen und lehren zu wissen", sagte Hommelhoff. Der renommierte Alfried Krupp-Förderpreis trage dazu bei, den Schwerpunkt der Ruprecht-Karls-Universität in der Chemie zu stärken und "ihre internationale Bedeutung zu untermauern". Erst vor wenigen Tagen hatte die Deutsche Forschungsgemeinschaft der Universität Heidelberg einen neuen Sonderforschungsbereich in der Chemie bewilligt.

    Dekan Prof. Dr. Rüdiger N. Lichtenthaler schloss sich dem Dank an. Die Fakultät für Chemie sei sehr froh, dass nun schon zum dritten Mal eines ihrer Mitglieder mit dem Alfried Krupp-Förderpreis ausgezeichnet werde. Alle drei Bereiche - die Physikalische Chemie, Anorganik und Organik - seien durch den Preis anerkannt worden. "Dies ist ein sichtbarer Beweis für das breite Spektrum unserer Fakultät", sagte Lichtenthaler.

    Der Heidelberger Physikochemiker Prof. Dr. Michael Grunze drückte die Freude des Instituts für Physikalische Chemie aus. Mit diesem hochdotierten Preis werden nicht nur "die bisherigen außerordentlichen und richtungsweisenden Forschungsarbeiten" von Professor Spatz auf dem Gebiet der biophysikalischen Chemie ausgezeichnet. Der Preis gebe Spatz auch den notwendigen finanziellen Freiraum, um seine Heidelberger Forschungsaktivitäten und seine sehr erfolgreichen internationalen Kooperationen weiter auszubauen, sagte Grunze.

    Nicht weniger als 48 hervorragende Kandidatinnen und Kandidaten aus 45 Fachgebieten der Natur- und Ingenieurwissenschaften waren der Stiftung vorgeschlagen worden. Die Wahl fiel schließlich auf drei Nachwuchswissenschaftler: neben Prof. Spatz die Biologin Professor Dr. Stefanie Dimmeler von der Universität Frankfurt am Main und den Mineralogen Professor Dr. Gregor Markl von der Universität Tübingen. Der Förderpreis in Höhe von je 500.000 Euro ermöglicht es ihnen, unabhängig von öffentlichen Geldern ihre wissenschaftliche Arbeit voranzutreiben, ihre Forschungsarbeitsgruppen auszubauen und sich für ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit ein besser ausgestattetes Umfeld zu schaffen.

    Bahnbrechende neue Methoden zur Nanostrukturierung entwickelt

    Professor Spatz ist 32 Jahre alt und hat außerordentliche wissenschaftliche Leistungen erbracht. Er studierte Physik und legte sein Diplom mit Auszeichnung in der Angewandten Physik an der Universität Ulm ab. Seine Diplomarbeit führte er an der Colorado State University in Colorado durch. Anschließend verbrachte er einige Monate am Texas Center of Superconductivity der University of Houston und wurde innerhalb von 2Œ Jahren mit Auszeichnung bei Prof. Martin Möller am Lehrstuhl für Organische und Makromolekulare Chemie der Universität Ulm promoviert. In seiner Promotion hat er bahnbrechende neue Methoden zur Nanostrukturierung entwickelt, die mittlerweile weltweit zur Herstellung von nanostrukturierten Oberflächen eingesetzt werden.

    Seine Post-Doc-Zeit absolvierte Joachim P. Spatz sowohl am Lehrstuhl für Organische und Makromolekulare Chemie der Universität Ulm, als auch, mit Hilfe eines Forschungsstipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft, am Institut Curie bei Prof. Dr. Jacques Prost. Am Institut Curie begann Prof. Spatz sich intensiv mit biophysikalischen Fragestellungen zu beschäftigen, die er auch jetzt als Professor für Biophysikalische Chemie an der Universität Heidelberg intensiv weiter verfolgt. Spatz hat mehrere Auszeichnungen erhalten, unter anderem im Januar 2000 den Gerhard-Hess-Förderpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

    Die Bildung karzinogener Melanocyten durch extreme mechanische Kräfte quantifiziert

    Seit seiner Berufung an die Universität Heidelberg im Juli 2000 hat er ein Labor mit allen Methoden der modernen Forschung auf dem Gebiet der Wechselwirkung von Zellen mit Substratoberflächen und der Biomechanik einzelner Zellen aufgebaut. Zum ersten Mal ist es seiner Arbeitsgruppe gelungen, die Rezeptoraggregation in der Membran von Hautzellen durch den Kontakt mit nanostrukturierten Oberflächen zu kontrollieren und den Einfluss strukturierter Grenzflächen und externer Kräfte auf intrazelluläre Strukturen, Proteinexpression und die Änderungen mechanischer Eigenschaften karzinogener Zellen quantitativ zu verfolgen. Seine Arbeitsgruppe umfasst bereits zwei Post-Docs, acht Doktoranden und vier Diplomanden, so dass in Kürze mit weiteren bahnbrechenden Ergebnissen seiner Forschung zu rechnen ist.

    Joachim P. Spatz hat sich außerordentlich in der Lehre engagiert. Er vertritt nicht nur die Biophysikalische Chemie im neuen, fakultätsübergreifenden Bachelor-/ Masterstudiengang "Molekulare Biotechnologie", sondern hat weitere Lehrverpflichtungen in der Physikalischen Chemie übernommen. Auf seine Initiative hin wurde auch ein Antrag auf ein internationales Graduiertenkolleg zur Zell-/Substrat-Wechselwirkung ("CellMat") unter Einbeziehung von Arbeitsgruppen in den USA und Australien bei der DFG eingereicht.

    Spatz ist ein hervorragender akademischer Lehrer und innovativer Forscher. Er gehört zu den jungen deutschen Physikern, die unkonventionelle Wege beschritten und damit neue Forschungsgebiete für die Chemie, Physik und Biologie erschlossen haben.

    Rückfragen bitte an:
    Prof. Dr. Joachim P. Spatz
    Tel. 06221 544942, Fax 544950
    joachim.spatz@urz.uni-heidelberg.de

    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    Prof. Dr. Rüdiger N. Lichtenthaler
    Tel. 06221 544889 (-4844 Sekr.), Fax 544589
    r.lichtenthaler@urz.uni-heidelberg.de

    Prof. Dr. Michael Grunze
    Tel. 06221 548465, Fax 546199
    michael.grunze@urz.uni-heidelberg.de

    Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
    Öffentlichkeitsarbeit, Regine Solibakke
    solibakke@krupp-stiftung.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Personnel announcements, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).