Am 11. und 12. Oktober 2012 fand am Institut für Geographie und Geologie der Universität Greifswald das 12. Deutsch-Polnische Seminar über Küstenforschung statt. Das Seminar war diesmal verbunden mit dem 6. Treffen des an der Universität Szczecin koordinierten CoPaF-Projekt (Coastline changes in the Baltic Sea – past and future projections).
Das Deutsch-Polnische Seminar steht in der Tradition einer transnationalen Veranstaltungsreihe über gemeinsame regionale Umweltfragen, die 1982 in Hamburg begann und regelmäßig an Standorten in beiden Ländern fortgeführt wurde. Das diesjährige Treffen ist maßgebend vom Helmholtz-Zentrum-Geesthacht konzipiert, finanziert und organisiert worden.
In zahlreichen Vorträgen stellten Wissenschaftler der Universitäten Greifswald, Hamburg, Poznan, Rostock und Szczecin sowie von Instituten der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Gdansk und Sopot sowie von deutschen Forschungsinstituten, wie dem Helmholtz Zentrum Geesthacht und dem Leibniz Institut für Ostseeforschung Warnemünde den Stand des Wissens über die südliche Ostseeküste dar und diskutierten Perspektiven für künftige wissenschaftliche Programme. Schwerpunkte bildeten die morphologische Entwicklung der Küsten und der Schutz ihrer Ökosysteme aber auch ihrer ökonomischen Ressourcen vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Klimawandels.
Dabei zeichnete sich klar ab, dass die südliche Ostsee mit ihren Lockergesteinsküsten und dem hier durch Senkungsprozesse der Erdkruste bei klimatisch bedingtem steigenden Meeresspiegel gegenüber den Hebungsküsten der nördlichen Ostsee besondere Strategien für die gesellschaftliche Reaktion auf die natürlichen und anthropogenen Änderungen der Umwelt verlangt. Ein Beispiel für neue Perspektiven ist die vermehrte Erosion von Küstenabschnitten als Folge des schwächer werdenden Schutzes der Küsten durch winterliches Meereis. Dieses spezifische Problemspektrum verlangt nach einer wissenschaftlichen Beratung von Raumplanung, Küsten- und Naturschutz und genau diese Fragen wurden breit diskutiert; es erwies sich, dass das Handwerkzeug dafür vorhanden ist, aber noch besser auch transnational zusammengeführt werden muss.
Die Wissenschaftler wollen sich ihrer Verantwortung in diesem Zusammenhang stellen und gemeinsam einen Katalog der Anforderungen an Strategien für den Schutz der Küsten und ihrer Ökosysteme an der südlichen Ostsee erarbeiten. Dieser Katalog soll dann die Grundlage für zukünftige Forschungsprogramme der Anrainer der südlichen Ostsee im Rahmen multinationaler Kooperation bilden.
Das 13. bilaterale Treffen wird im Jahr 2014 in Sopot veranstaltet. Bis dahin soll eine gemeinsame Einschätzung der derzeitigen und zukünftig zu Herausforderungen für die gemeinsame Landschaft „südliche Ostseeküste“ erarbeitet werden.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Jürgen Sündermann
Institut für Meereskunde der Universität Hamburg
Bundesstrasse 53
D-20146 Hamburg
Tel. 040-42838-2606, Fax 040-42838-7488
jgsun@t-online.de
http://www.mnf.uni-greifswald.de/institute/geo.html - Institut für Geographie und Geologie der Universität Greifswald
http://www.ifm.uni-hamburg.de/ - Institut für Meereskunde Hamburg
http://www.univ.szczecin.pl/ - Universität Szczecin
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Geosciences, Oceanology / climate
transregional, national
Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).