Bildungsprozesse können durchaus mit Vergnügen einhergehen, wenn sie unterhaltsam gerahmt werden. Diese Erkenntnis geht anschaulich aus einem neuen Buch hervor, das Professor Dr. Andreas Dörner von der Philipps-Universität Marburg zusammen mit Professorin Dr. Ludgera Vogt aus Wuppertal publiziert hat.
Herausgegeben im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung, verdeutlicht der Band „Unterhaltungsrepublik Deutschland“, auf welche Weise Unterhaltungsprodukte Anstöße zum Nachdenken bieten können: Wie handeln wir politische und soziale Konflikte aus? Wie organisieren wir ein friedliches Zusammenleben bei ethnischen und kulturellen Differenzen? Welchen Werten folgen wir, welche politischen Identitäten streben wir an? All das wird in teils spannenden, teils lustigen Geschichten immer wieder neu durchgespielt. „Wir hoffen, dass der Band insbesondere in Schulen dazu führen wird, die Reflexion von Politik und Gesellschaft über das Vergnügen mit der Populärkultur weiter in Gang zu bringen“, erklären die Herausgeber.
Die insgesamt 20 Beiträge von ausgewiesenen Experten beleuchten ein breites Spektrum von Medien und Formaten. Das gesellschaftliche Leitmedium Fernsehen etwa ist vertreten durch Serien („Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, „Lindenstraße“), Talk- und Castingshows, monumentale Geschichtsfilme wie den ZDF-Zweiteiler „Dresden“ sowie durch das allgegenwärtige „Reality TV“, das inszenierte Einblicke in den Alltag vor allem sozial schwacher Bevölkerungsgruppen bietet. Beim Kinofilm wird die lange Tradition des politischen Films in den USA reflektiert, die teils kritisch, teils affirmativ immer wieder in den Kern des politischen Selbstverständnisses der US-Bürger vorstößt. Aber auch das deutsche Unterhaltungskino bietet Anschauungsmaterial, vom klassischen Heimatfilm bis zu Tom Tykwers „Lola rennt“. Die jüngere Generation, so wird deutlich, sucht ihre politischen Unterhaltungserlebnisse häufiger im Internet, bei „YouTube“-Videos, in Online-Computerspielen oder auf den zahlreichen Fan-Foren im Netz. Berücksichtigung finden auch traditionelle Printmedien, Boulevardzeitungen, Jugendmagazine und Bestseller, die teilweise immense Reichweiten beim Publikum erzielen und mit ihren Verschwörungszenarien die Wahrnehmungswelt der Bürger prägen.
„Unterhaltungsrepublik Deutschland“ soll eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme von politischen Bildungsprozessen mit Unterhaltungskultur bieten und als Handreichung für die Praxis dienen. Ein Alleinstellungsmerkmal des Bandes ist die beigefügte DVD. Sie enthält Beispielmaterial aus Film und Fernsehen, Video-Spots, Internetseiten und Zeitungen. Das Buch kann zum Preis von 4,50 Euro bei der Bundeszentrale für politische Bildung erworben werden.
Bibliografische Angaben: Andreas Dörner, Ludgera Vogt (Hg.): Unterhaltungsrepublik Deutschland – Medien, Politik und Entertainment, Bonn (Bundeszentrale für politische Bildung) 2012,
ISBN 978-3-8389-0258-6, 320 Seiten, 4,50 Euro
Weitere Informationen:
Ansprechpartner: Prof. Dr. Andreas Dörner,
Fachgebiet Medienwissenschaft
Tel.: 06421 28-26941
E-Mail: doerner@staff.uni-marburg.de
Verlagsinformationen im Internet: http://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/143112/unterhaltungsrepublik-deutschland
Andreas Dörner, Ludgera Vogt (Hg.): Unterhaltungsrepublik Deutschland – Medien,Andreas Dörner, Ludge ...
(Cover: bpb)
None
Criteria of this press release:
Journalists
Media and communication sciences
transregional, national
Research results, Transfer of Science or Research
German
Andreas Dörner, Ludgera Vogt (Hg.): Unterhaltungsrepublik Deutschland – Medien,Andreas Dörner, Ludge ...
(Cover: bpb)
None
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).