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11/06/2012 15:11

Prof. Rosenthal: „Gründung des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung einmalige Chance“

Barbara Bachtler Pressestelle
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch

    „Die Gründung des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung (Berlin Institute of Health, BIH) ist eine einmalige Chance für die deutsche Wissenschaftslandschaft, die Zusammenarbeit zwischen einer außeruniversitären Forschungseinrichtung und der Universitätsmedizin im Bereich der Grundlagen- und klinischen Forschung neu zu strukturieren.“ Das sagte der Vorstandsvorsitzende und wissenschaftliche Stiftungsvorstand des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, Prof. Walter Rosenthal, auf einer Pressekonferenz mit Bundesforschungsministerin Annette Schavan und dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, in der Berliner Charité am 6. November 2012.

    „Für Politiker war die deutsche Wiedervereinigung etwas Einmaliges, für mich als Bürger auch. So etwas gibt es nur einmal im Leben. Und auch in der Wissenschaft hat man nur einmal im Leben die Chance, an der Einrichtung einer völlig neuen Struktur mitzuwirken. Deshalb freue ich mich, dass wir mit dem BIH etwas bewegen können,“ sagte Prof. Rosenthal weiter.

    „Die enge Zusammenarbeit mit der Charité verbunden mit der großen Expertise beider Partner wird die Gesundheitsforschung in Deutschland und auch international entscheidend voranbringen“, sagte Prof. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Wir möchten mit dieser Kooperation besonders die translationale Forschung fördern, also Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung schneller in die klinische Anwendung und damit zu den Patienten bringen.“ Das MDC ist eine von 18 Forschungseinrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Forschungseinrichtung in Deutschland, und wird zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert.

    Das BIH entsteht aus der Zusammenführung der Grundlagenforschung des MDC und der Forschung der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Ziel ist es, ein international führendes Institut der Gesundheitsforschung aufzubauen, in dem fächerübergreifend erstmals in Deutschland ein ganzheitlicher, systemmedizinischer Forschungsansatz verfolgt werden soll. Das bedeutet, weg von einzelnen Krankheitsbildern hin zu den grundlegenden molekularen Ursachen von Krankheiten, um daraus neue Diagnoseverfahren, Therapien oder vorbeugende Maßnahmen zu entwickeln. Für die Forschung des BIH werden in den nächsten Jahren umfangreiche Technologieplattformen aufgebaut.

    Mehrwert für das MDC
    Die Zusammenführung der Forschung von MDC und Charité im BIH bedeutet für das MDC einen Mehrwert. Seit seiner Gründung verfolgt das MDC die Überführung der Grundlagenforschung in die Klinik, die sogenannte translationale Medizin. „Hierfür braucht das MDC die Charité als Partner: Starke Grundlagenforschung und ein starker klinischer Partner mit eigener exzellenter Forschung müssen sich für die Translation ergänzen“, betonte Prof. Rosenthal. In dem neuen Institut ist genau dieser Brückenschlag verwirklicht. Wie bisher wird das MDC mit den Berliner Universitäten und anderen bio-medizinischen Einrichtungen eng zusammenarbeiten, so dass der Forschungsstandort Berlin weiter gestärkt wird.

    Körperschaft des öffentlichen Rechts
    Das BIH wird 2015 vom Land Berlin als Körperschaft des öffentlichen Rechts errichtet werden. MDC und Charité werden als selbstständige Gliedkörperschaften ihre jeweilige Identität im BIH behalten. Für die Übergangsphase 2013-2014 regelt ein Kooperationsvertrag die Zusammenarbeit beider Einrichtungen im BIH. „Zwar ändert sich danach die Rechtsform des MDC, aber seine Selbstständigkeit bleibt erhalten“, bekräftigte Prof. Rosenthal.

    MDC außeruniversitäre Forschungseinrichtung mit internationalem Ruf
    Das MDC wurde im Januar 1992 auf Empfehlung des Wissenschaftsrats gegründet, um molekulare Grundlagenforschung mit klinischer Forschung zu verbinden. Forschungsschwerpunkte des MDC sind Herz-Kreislauf-Forschung und Stoffwechselerkrankungen, Krebs sowie Erkrankungen des Nervensystems und die Systembiologie. In den vergangenen Jahren hat sich das MDC zu einem international anerkannten Forschungsinstitut entwickelt. Auf der Rangliste von Thomson Reuters steht es auf Platz 14 der 20 weltweit besten Forschungseinrichtungen im Bereich der Molekularbiologie und Genetik.

    Am MDC arbeiten (Stand 2. November 2012) insgesamt 1 627 Menschen aus 57 Nationen (1 142 MDC-Mitarbeiter und 485 Gäste), darunter 841 Wissenschaftler und Doktoranden. Das Budget des MDC beträgt jährlich rund 71 Millionen Euro, hinzukommen von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eingeworbene Drittmittel in zweistelliger Millionenhöhe.

    MDC und Charité arbeiten schon seit vielen Jahren zusammen. Bereits 2007 haben sie auf dem Campus Berlin-Buch das Experimental and Clinical Research Center (ECRC) gegründet. Sie fördern dort auf Projektbasis die Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschern und klinischen Forschern.

    Das MDC ist außerdem an drei der insgesamt sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung beteiligt, welche komplementär zum systemmedizinischen Ansatz des BIH krankheitsbezogen arbeiten. So ist es mit „Cardio Berlin“ gemeinsam mit der Charité und dem Deutschen Herzzentrum (DZHB) im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) vertreten. Darüber hinaus sind Wissenschaftler des MDC am Berliner Standort des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) sowie des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) beteiligt.

    Kontakt:
    Barbara Bachtler
    Pressestelle
    Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
    in der Helmholtz-Gemeinschaft
    Robert-Rössle-Straße 10
    13125 Berlin
    Tel.: +49 (0) 30 94 06 - 38 96
    Fax: +49 (0) 30 94 06 - 38 33
    e-mail: presse@mdc-berlin.de
    http://www.mdc-berlin.de/


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Medicine
    transregional, national
    Organisational matters, Science policy
    German


     

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