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07/12/2002 09:38

José Carreras-Stiftungsprofessur

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Arbeit der Mainzer Leukämie-Forscher wird mit Stiftungsprofessur gewürdigt

    José Carreras-Stiftungsprofessur für Mainzer Klinikum:
    Leukämieforschung wird weiter intensiviert

    Arbeit der Mainzer Leukämie-Forscher wird mit Stiftungsprofessur
    gewürdigt

    (Mainz, 11. Juli 2002, lei) Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. wird am Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz eine Stiftungsprofessur auf dem Gebiet der Leukämieforschung einrichten. "Dieser Erfolg bestätigt die jahrelange hervorragende Arbeit der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik und eröffnet neue Möglichkeiten für die nächsten Jahre", teilte der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität, Prof. Dr. med. Jörg Michaelis, dazu mit. Die Professur wird für sechs Jahre ausgeschrieben, einen Förderzeitraum von drei Jahren finanziert die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung. Weitere Details, wie etwa die finanzielle Ausstattung, werden zur Vertragsunterzeichnung in voraussichtlich zwei Monaten festgelegt.

    Die José Carreras-Stiftungsprofessur "Toleranz und Immunität bei Stammzelltransplantation und Immuntherapie" steht unter der Verantwortung von Prof. Dr. Christoph Huber, Direktor der III. Medizinischen Klinik. An dieser Klinik wurde in den letzten zehn Jahren ein führendes Zentrum zur Leukämie- bzw.Tumortherapie und Knochenmarktransplantation etabliert. Jährlich werden über 100 Knochenmarktransplantationen durchgeführt und über 15 000 Patienten mit einschlägigen Erkrankungen beraten. Die III. Medizinische Klinik führt in der Johannes Gutenberg-Universität bei der Einwerbung von Forschungsgeldern. Mehr als 100 vorwiegend über Drittmittel finanzierte Wissenschaftler forschen hier in Einzelprojekten und im DFG-Sonderforschungsbereich 432 "Tumorabwehr und ihre therapeutische Beeinflussung" an verschiedenen Aspekten der biologischen Leukämie- und Tumorbehandlung. "Künftige Anstrengungen zur Optimierung der Leukämietherapie sollen insbesondere durch die Verbesserung der Forschungskoordination und durch eine Fokussierung der Forschung auf zwei Schlüsselprobleme der immunologischen Leukämiebehandlung erreicht werden", erklärte Prof. Dr. Huber.

    Beim ersten dieser beiden Forschungsschwerpunkte geht es um die Vermeidung der sogenannten "Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung" bei Knochenmarktransplantationen: Abwehrzellen, die mit dem Knochenmarktransplantat des Spenders übertragen werden, betrachten das Gewebe des Empfängers als fremd und greifen es an. Zur Vermeidung der daraus entstehenden und den Empfänger gefährdenden "Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung" sieht das Forschungskonzept nach Darstellung von Prof. Huber die Induktion einer spezifischen Toleranz der übertragenen Abwehrzellen des Spenders gegen den Empfänger vor. Neben anderen noch weniger entwickelten Ansätzen wurde in der Arbeitsgruppe Dr. U. Hartwig eine vielversprechende neue Methodik zur Toleranzinduktion über "activation-induced-cell-death" etabliert. Mit diesem Ansatz konnten erstmals Knochenmarktransplantationen zwischen gewebeunverträglichen Mäusen ohne das Auftreten einer in dem gewählten Modell sonst stets tödlichen Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung durchgeführt werden. Die große Herausforderung der Zukunft liegt nun in dem Einsatz dieser Verfahren zur Verbesserung der Ergebnisse der klinischen Knochenmarktransplantation.

    Der zweite Forschungsschwerpunkt befasst sich mit der Immuntherapie von Leukämien, d.h. der gezielten Stärkung von körpereigenen Abwehrmechanismen des Patienten. Als besonders vielversprechend erachten die Mainzer Forscher dabei gentherapeutische Ansätze zur Generation von leukämiespezifischen Abwehrzellen. Der Arbeitsgruppe PD Dr. Matthias Theobald ist es erstmals gelungen, in genetisch veränderten Mäusen humanleukämiespezifische Rezeptoren von Abwehrzellen zu erzeugen. Die Gene, die für diese Rezeptoren kodieren, konnten über retroviralen Transfer in menschliche Abwehrzellen übertragen werden. Die so genetisch veränderten Abwehrzellen konnten dadurch gezielt "umprogrammiert" werden und waren zur selektiven Zerstörung von menschlichen Leukämiezellen befähigt.

    Mit dem neuen Lehrstuhl wird in Mainz der zweite Stiftungslehrstuhl der José Carreras-Stiftung in Deutschland nach Regensburg eingerichtet. Die Carreras-Stiftungen des spanischen Tenors José Carreras haben sich zum Ziel gesetzt, die Leukämie zu bekämpfen und Leukämiepatienten in aller Welt zu helfen. José Carreras war 1987 selbst an Leukämie erkrankt und gründete nach Überwindung die-er Blutkrankheit 1988 die erste Stiftung mit Sitz in Barcelona.

    Kontakt:

    Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V.
    Frau Gabriele Schulze
    Tel. 089-2729040
    Fax 089-27290444
    E-Mail: presse@carreras-stiftung.de

    Johannes Gutenberg-Universität Mainz Klinikum
    III. Medizinische Klinik und Poliklinik
    Prof. Dr. Ch. Huber
    Tel. 06131-17-7281
    Fax 06131-17-5635
    E-Mail: ch.huber@3-med.klinik.uni-mainz.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

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