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07/12/2002 17:00

Professor Dr. Otto H. Just mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff verlieh heute das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den ehemaligen Ärztlichen Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg

    Von einem "stolzen Moment nicht alleine für Sie, sondern auch für die Universität Heidelberg" sprach Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff heute bei der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den ehemaligen Ärztlichen Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg, Professor Dr. Otto H. Just. Hommelhoff verband mit den Glückwünschen den herzlichen Dank der Ruprecht-Karls-Universität für das langjährige erfolgreiche Wirken des Geehrten.

    Seine Schulausbildung in Lauda und Tauberbischofsheim schloss Otto H. Just 1941 mit dem Abitur unter Auszeichnung mit dem Scheffelpreis ab. Anschließend wurde er zum Militärdienst eingezogen. Als Angehöriger der Luftwaffenärztlichen Akademie begann er 1942 an der Universität Berlin das Medizinstudium, wechselte nach einem Jahr an die Universität Würzburg und wurde 1944 zum Fronteinsatz eingezogen. Im selben Jahr geriet er in Frankreich in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

    Nach zweijähriger Kriegsgefangenschaft setzte er das Medizinstudium in Würzburg fort. Dort legte er 1949 sein medizinisches Staatsexamen ab und promovierte zum Doktor der Medizin. Nach kurzer Assistenzarzttätigkeit in Würzburg wechselte Otto Just im Herbst 1949 an die Chirurgische Klinik der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Bereits zu dieser Zeit widmete sich Otto Just der Anästhesiologie.

    1951 folgte er der Aufforderung der Freien Universität Berlin, am dortigen Klinikum eine Anästhesieabteilung aufzubauen, was ihm mit großem Erfolg gelang. Nach mehreren Studienaufenthalten in den USA und England erfolgte 1956 die Ernennung zum Facharzt für Anästhesie und im selben Jahr die Habilitation mit einer experimentellen Arbeit über die elektrische Wiederbelebung des Herzens an der Freien Universität Berlin.

    Im Zuge der Neubesetzung eines Chirurgischen Lehrstuhls in Heidelberg kehrte Otto Just 1962 hierhin zurück. 1963 wurde er als Extraordinarius auf den Lehrstuhl für Anästhesiologie berufen und zum Ärztlichen Direktor der Anästhesieabteilung an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg berufen. 1967 folgte die Berufung zum Ordinarius für Anästhesiologie. Von 1980 bis 1985 war Professor Dr. Otto Just Ärztlicher Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. Seine Emeritierung erfolgte im Jahr 1990.

    Rektor Hommelhoff: "Otto Just hat sich von Anfang an weit über seine Tätigkeiten an den Universitätskliniken in Berlin und Heidelberg hinaus in seinem Fachgebiet engagiert." Seine wissenschaftliche Arbeit widmete er Anfang der fünfziger Jahre der Behandlung des Herzstillstands, das auch Thema seiner Habilitation war. In diesem Zusammenhang war ihm die Entwicklung technischer Hilfsmittel ein wichtiges Anliegen. So wurde von ihm gemeinsam mit einem Berliner Ingenieurbüro ein elektrisches Herzwiederbelebungsgerät (Defibrillator und Herzschrittmacher) entwickelt, das erste Modell seiner Art in Deutschland.

    Eine weitere seiner Entwicklungen war ein vollautomatisches Hypo- und Hyperthermiegerät für die künstliche Unterkühlung bei Operationen. Beide Geräte fanden in zahlreichen europäischen Kliniken eine breite und erfolgreiche Anwendung. Die heute allgemein angewandte Kunststoffkanüle geht auf eine von Otto Just in Zusammenarbeit mit der Firma Braun, Melsungen, entwickelte Konstruktion zurück.

    Weitere Entwicklungsarbeiten betreffen die Konstruktion einer Bettendesinfektionsanlage und einer automatischen Wärmematte. Unter seiner Leitung wurde in Heidelberg ein für ganz Deutschland beispielgebendes Notarztsystem aufgebaut.

    Besonders engagierte er sich auch im Rahmen der Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Fort-, Aus- und Weiterbildung. Mit zahlreichen Publikationen in Fachzeitschriften und Lehrbüchern hat Professor Otto Just entscheidend zur Qualifikation der in seinem Fachgebiet tätigen Mediziner beigetragen. Bereits während seiner Tätigkeit in Berlin führte er Anästhesie-Kolloquien durch, in Heidelberg seit 1963 mehrere internationale Kongresse. Die für die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse wohl wichtigste Aktivität war die Gründung der Zeitschrift "Praktische Anästhesie und Wiederbelebung" im Jahr 1966, die zwischenzeitlich in "Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie" umbenannt wurde. Otto Just hat seit der Gründung 25 Jahre lang diese Zeitschrift als Herausgeber und aktiver Redakteur geprägt.

    Otto Just ist darüber hinaus Gründungsmitglied der im Jahr 1959 geschaffenen Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Wiederbelebung, der er von 1959 bis 1962 als Präsident vorstand. Er wurde 1995 zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin ernannt.

    In ehrenamtlicher Funktion war Professor Dr. Otto Just von 1969 bis 1979 auch Präsident des Universitätssportclubs Heidelberg.

    Professor Dr. Otto H. Just hat sich mit großem persönlichen Einsatz und unter Zurückstellung von eigenen Interessen durch seine Tätigkeit in Forschung und Lehre, die Entwicklung bedeutender medizinischer Geräte sowie die Verbreitung von wissenschaftlichen Erkenntnissen "in vorbildlicher Weise für den Fortschritt der Medizin eingesetzt", sagte Hommelhoff. Er hat entscheidend zum heutigen hohen Niveau der Fachdisziplin der Anästhesiologie in Deutschland beigetragen. Durch seine Arbeit hat er Bedeutendes für das Allgemeinwohl geleistet.

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse/index.html


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

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