Entzündliche Darmerkrankung wirksam behandeln
Neue Patientenleitlinie zu Colitis Ulcerosa erschienen
Berlin – Über den aktuellen Wissenstand rund um die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Colitis ulcerosa können sich Patienten, Angehörige und Interessierte ab sofort in einer Patientenleitlinie informieren. Grundlage der Handlungsempfehlung ist die von der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) entwickelte ärztliche Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Colitis ulcerosa.
Die neue Patientenleitlinie steht ab sofort auf der Homepage der Herausgeberin, der bundesweiten Patientenorganisatin Deutsche Morbus Crohn/ Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV) sowie auf der Internetseite der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) zum Download bereit.
In der Patientenleitlinie haben DGVS-Mitglied Dr. med. Harro Jenss, Waldshut-Tiengen, und DCCV-Vertreterin Dr. phil. Susanne In der Smitten, Hannover, die zentralen Inhalte und Empfehlungen der ärztlichen Leitlinie zusammengefasst und Fachbegriffe aufgeschlüsselt. Patienten erfahren hier, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage Ärzte die Stadien einer Colitis ulcerosa einteilen, welche Medikamente wirksam sind und welche Formen der Behandlung es gibt, wenn Arzneimittel nicht ansprechen. Sie können darin nachlesen, wann eine Operation sinnvoll ist und welche Komplikationen hierbei mitunter auftreten. Patienten bekommen außerdem Hinweise, wie sie ihrem erhöhten Darmkrebsrisiko durch engmaschige Kontrolluntersuchungen begegnen können. Auch über Krankheitszeichen außerhalb des Magen-Darmtraktes und Grenzen und Möglichkeiten einer komplementären Begleittherapie informiert die Leitlinie.
„Es ist wichtig, dass nicht nur die behandelnden Ärzte sondern auch die Patienten über die aktuellen Erkenntnisse und Empfehlungen Bescheid wissen“, erklärt Professor Axel Dignaß, Vorstandsmitglied der DGVS und Chefarzt der Medizinischen Klinik I am Agaplesion Markus Krankenhaus in Frankfurt am Main. Nur wenn sie gut informiert sind, könnten die Betroffenen mitreden und mitentscheiden, wenn es um ihre Behandlung geht. „Durch umfangreiche Information und Einbindung der Patienten in die Behandlungsprozesse kann eine wesentlich effektivere Therapie erreicht werden, die mitunter lebenslang notwenig und auch teilweise mit Nebenwirkungen verbunden ist“, erklärt der Mediziner. Als federführender Experte war Professor Dignaß maßgeblich an der Entwicklung der Ärztlichen Leitlinie zu Colitis ulcerosa beteiligt. Ziel dieser sogenannten „S3-Leitlinie“ ist es, nach dem derzeit gültigen medizinischen Standard Handlungsempfehlungen für Ärzte auszusprechen und somit zu einer optimalen und sicheren Versorgung der Patienten beizutragen. Die ärztliche Leitlinie steht auf der Internetseite der DGVS zum Download bereit.
In Deutschland leiden etwa 150 000 Menschen an Colitis ulcerosa. Die Erkrankung gehört wie Morbus Crohn zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Ausgehend vom Enddarm breitet sich bei Colitis ulcerosa eine Entzündung im Dickdarm aus. Betroffene leiden an krampfartigen Bauschmerzen und häufigen – oftmals blutigen – Durchfällen. Darüber hinaus können sich die Beschwerden auch auf die Gallenwege, Gelenke, Haut und Augen ausweiten. In vielen Fällen können Ärzte die Erkrankung mit Medikamenten gut behandeln. Wirken die Mittel jedoch nicht oder kommt es zu Komplikationen, ist bei 20 bis 30 Prozent die operative Entfernung des Dickdarms, eine sogenannte „Kolektomie“, unumgänglich. Wie Morbus Crohn tritt auch Colitis ulcerosa meist erstmals im jungen Erwachsenenalter zwischen 20 und 30 Jahren auf.
Die Patientenleitlinie „Colitis ulcerosa“ im Internet:
http://www.dccv.de/crohn-colitis/therapie-behandlung/leitlinien/leitlinien-links...
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-009.html
Die S3-Leitlinie „Colitis ulcerosa“ im Internet:
http://www.dgvs.de/1112.php
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-009.html
Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute vereint sie mehr als 5000 Ärzte und Wissenschaftler aus der Gastroenterologie unter einem Dach. Die DGVS fördert sehr erfolgreich wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein besonderes Anliegen ist der DGVS die Entwicklung von Standards und Behandlungsleitlinien für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Verdauungsorgane – zum Wohle des Patienten.
Pressekontakt für Journalisten:
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Anna Julia Voormann
Irina Lorenz-Meyer
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Criteria of this press release:
Journalists
Medicine
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German
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