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07/15/2002 12:01

Sind unsere Pensionen sicher?

Mag. Andrea Fellinger Stabsabteilung für Public Relations und Marketing
Johannes Kepler Universität Linz

    Sind unsere Pensionen sicher?
    Grundsätzlich gibt es bei den öffentlichen Pensionen zwei verschiedene Pensionssysteme: das "Umlageverfahren" und das "Kapitaldeckungsverfahren". Unser derzeitiges Pensionssystem beruht auf dem "Umlageverfahren": die "Jungen" zahlen Pensionsbeiträge ein, die direkt an die PensionsbezieherInnen weitergegeben werden. Da das "Kapitaldeckungsverfahren" aber anscheinend höhere Pensionen bringt, stellt sich die berechtigte Frage: Sollte man nicht besser vom "Umlageverfahren" auf das "Kapitaldeckungsverfahren" umsteigen?

    Beim "Kapitaldeckungsverfahren" werden die eingezahlten Beträge in einem Fonds gesammelt, gewinnbringend angelegt und später, (hoffentlich) beträchtlich erhöht, den EinzahlerInnen wieder ausbezahlt. Würde man nun allgemein tatsächlich auf das "Kapitaldeckungsverfahren" umsteigen, würde aber für viele Jahre eine Lücke klaffen, in denen keine Pensionen ausgezahlt werden. Das geht natürlich nicht. Manche ÖkonomInnen glaubten, durch Vorziehen eines Teils der späteren Gewinne den Umstieg schaffen zu können, aber der Linzer Professor Dr. Brunner konnte beweisen, dass dies ein Trugschluss ist: bei so einer Umstellung muss es immer VerliererInnen geben! Die Pensionen hält Prof. Brunner für die nächsten Jahre und Jahrzehnte schon gesichert, aber sie werden (relativ, nicht absolut) kleiner werden.
    Der Markt der privaten Pensionsversicherungen funktioniert eigentlich nicht wirklich, es werden bei weitem weniger Verträge abgeschlossen, als eigentlich zu erwarten wäre. In seinen letzten Arbeiten ist Prof. Brunner den Ursachen dafür auf den Grund gegangen. Ein Problem besteht darin, dass sich nur solche Leute privat versichern, die überzeugt sind, relativ alt zu werden. Unglaublich, aber wahr (statistisch abgesichert): die privat versicherten Leute leben dann auch wirklich länger! Wer aber länger lebt, profitiert auch mehr von der Versicherung. Daher muss die Prämie um 8 bis 11% höher sein. Die freiwillig Versicherten haben meist ein höheres Einkommen und tun mehr für ihre Gesundheit. Die Reichen bekommen deshalb bei diesem Modell mehr heraus und die Ärmeren finanzieren die Reichen. Auch nicht gerade gerecht.

    Kontakt: o.Univ.Prof. Dr. Dr. Johann K. Brunner, Institut für
    Volkswirtschaftslehre, Abt. f. Finanzwissenschaft; Klappe 8248,
    E-mail: jk.brunner@jk.uni-linz.ac.at, Web: www.economics.uni-linz.ac.at


    More information:

    http://www.news.jku.at


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     

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